Die Frauen des TSV Calw wollen zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft nach Kellinghusen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Entscheidung über Teilnahme an der Endrunde der deutschen Meisterschaft der Frauen fällt am Sonntag in Dennach

Am Sonntag fällt bei den Faustballerinnen der 1. Bundesliga Süd die Entscheidung, wer zur Endrunde der deutschen Meisterschaft fährt. Der TSV Calw, der TV Unterhaugstett und der TSV Dennach machen sich alle berechtigte Hoffnungen.

In Dennach treten am morgigen Sonntag ab 11 Uhr sechs Mannschaften in zwei Dreier-Gruppen an. Die Gruppensieger spielen das Finale um die Südmeisterschaft der Feldrunde 2020 und sind beide für die Endrunde der deutschen Meisterschaft am 5./6. September qualifiziert.

Der Sieger des Spiels um Platz drei, den die beiden Gruppenzweiten ausspielen, erhält das dritte Ticket ins rund 750 Kilometer entfernte Kellinghusen in Schleswig-Holstein. In der Gruppe D kämpfen der TSV Calw und der TV Unterhaugstett um die Qualifikation, in der Gruppe E ist Gastgeber TSV Dennach favorisiert.

Zum diesem 2. Spieltag der stark verkürzten Bundesligasaison sind in Dennach maximal 500 Zuschauer zugelassen. Die räumlichen Gegebenheiten und die Hanglage auf den Zuschauerrängen lassen eine Einhaltung der Abstandsregelung problemlos zu. Auch hier geht der Aufruf vom veranstaltenden TSV Dennach an die Fans, die Hygiene und Abstandsregeln – auch wenn es einmal emotional werden sollte – auf jeden Fall einzuhalten.

Nur noch zwei weitere Siege, dann dürften die Frauen des TSV Calw schon die Fahrt nach Kellinghusen planen.

TSV Calw trifft gleich im ersten Spiel auf den TV Unterhaugstett

Die Gegnerinnen der Calwer "Löwinnen" in der Gruppe D sind allerdings nicht zu verachten: Im ersten Spiel geht es gleich gegen den TV Unterhaugstett, der mit "Nordlicht" Pia Neuefeind im Angriff wiedererstarkt ist. "Das ist ein Schlüsselspiel, der Gewinner hat gute Chancen auf die Endrunde", erklärt TVU-Spielführerin Lisa Waldenmaier.

Mit Spannung wird der Schlagabtausch zweier Nationalspielerinnen erwartet, die beide das Spiel für ihre Seite entscheiden können.

Henriette Schell auf der Seite der Hessestädterinnen ist mit einem Tick mehr Schlagkraft und Auge ausgestattet, Pia Neuefeind für die Unterhaugstetterinnen mit mehr Erfahrung und dem Vorteil, dass sie mit Vera Sauerbrunn eine echte Zweitschlägerin an ihrer Seite hat.

Die Calwerinnen haben dagegen auf der Zuspielposition mit Lisa Kübler die wohl stärkere Spielerin. Die Abwehrreihen beider Mannschaften werden als ebenbürtig eingestuft. Einer spannenden Begegnung steht nichts im Weg.

Auch das dritte Team der Gruppe, der TV Segnitz, ist nicht zu unterschätzen. Die Mannschaft hat in Person von Svenja Schröder ebenfalls eine Nationalspielerin am Schlag. Gefürchtet sind vor allem ihre lange, scharf und präzise geschlagenen Bälle. Diese sind, sollte am Sonntag der Rasen nass werden, kaum zu verteidigen. In der Gruppe E ist der TSV Dennach klar in der Favoritenrolle. Dass es die Mannschaft um Nationalschlagfrau Sonja Pfrommer in dieser Minispielrunde nochmals wissen will, hat sie jüngst bei ihrem Auftritt in Unterhaug-stett – zwei Siege bei nur einem Satzverlust – nachdrücklich unterstrichen. In Normalbesetzung wäre ein Satzverlust schon fast eine Überraschung.

In der Aufstellung Sonja Pfrommer und Fenja Stallecker im Angriff, Elena Kull (Zuspiel) Laura Schinko und Anna-Lisa Aldinger (Abwehr) kann eigentlich nichts schiefgehen.

Die Frauen des TSV Bad Staffelstein und des TSV Pfungstadt werden voraussichtlich im direkten Duell ausmachen, wer den Einzug ins Spiel um Platz drei schafft und somit die Chance auf das Erreichen des Saison-Höhepunkts wahrt.

1. Bundesliga Süd Frauen

Feldrunde 2020

Zwischenrunde

Sonntag, 16. August,

ab 11 Uhr in Dennach

Gruppe D

TSV Calw

TV Unterhaugstett

TV Segnitz

Gruppe E

TSV Dennach

TSV Staffelstein

TSV Pfungstadt

Die jeweiligen Gruppensieger sind direkt qualifiziert, die beiden Gruppenzweiten müssen in ein Entscheidungsspiel um das dritte DM-Ticket. In der Gruppe D macht sich der TV Waldrennach auch noch Hoffnungen auf die Endrunde im schleswig-holsteinischen Kellinghusen.

Gruppe C

Die Unterhaugstetter bekommen es in ihrer Gruppe mit dem TV Schweinfurt/Oberhausen und dem FBC Offenburg zu tun. Klarer Favorit ist das Team aus Schweinfurt um Nationalspieler Fabian Sagstetter. "Unser Ziel lautet in der Gruppe, den zweiten Platz zu erreichen. Bei optimalem Verlauf könnte auch Platz Eins in Reichweite sein", steckt TVU-Sprecher Sebastian Buck die Ziele hoch. "Personell gesehen sind alle Spieler fit, Trainer Alexander Bäuerle hat seit langer Zeit mal wieder das Luxusproblem, über einen großen und ausgeglichenen Kader mit vielen taktischen Möglichkeiten verfügen zu können", sagte Buck. Positiv stimmt den TVU zudem, dass die Spiele auf neutralem Platz beim TV Käfertal ausgetragen werden. In der Vergangenheit hätten sich die TVU-ler die Reisen nach Offenburg meist sparen können, denn da gab es von Stefan Konprecht und Co. immer regelmäßig was um die Ohren. Inzwischen hat sich der Wind jedoch gedreht, der 34-jährige ehemalige Nationalspieler Konprecht hat sich aus der Bundesliga verabschiedet. Aus der südbadischen Faustballhochburg kommen gar Signale, dass sie die Mannschaft für die Hallenrunde 2020/21 vielleicht abmelden.

Gruppe D

In der zweiten Gruppe stehen sich der Rekordmeister TSV Pfungstadt, Gastgeber TV Käfertal und der TV Waldrennach gegenüber. Auch hier ist die Favoritenrolle klar vergeben. "Gegen die Pfungstädter rechnen wir uns keine großen Chancen aus", sagte Waldrennachs Sprecher Kevin Eutinger. Denn gegen Nationalschlagmann und Zwei-Meter-Riese Patrick Thomas ist aktuell einfach kein Kraut gewachsen. Der TV Käfertal scheint nach den Leistungen des ersten Spieltags an einem guten Tag aber schlagbar. Sollte das gelingen, könnte es im Entscheidungsspiel zwischen dem TVW und dem TVU um das dritte Endrunden-Ticket gehen.