Zufrieden mit dem Spiel und dem Ergebnis waren TSV-Trainer Thomas Stoll (links) und Schlagmann Raphael Schlattinger. Foto: Stark Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: TSV Calw gewinnt ungefährdet 5:2 beim TV Stuttgart-Stammheim / Hallenrunde 1. Bundesliga Süd

Mit ungefährdeten 5:2-Sieg beim TV Stuttgart-Stammheim haben die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw ihre Pflicht souverän erfüllt. Jetzt haben sie sogar die Chance, Weihnachten als Tabellendritter zu verbringen und ins neue Jahr rutschen.

TV Stammheim – TSV Calw 2:5 (4:11, 2:11, 11:5, 8:11, 11:5, 7:11, 6:11). Thomas Stoll, Trainer des TSV Calw, hatte die Qual der Wahl. Einerseits wollte er die hervorragende Ausgangssituation seines Teams beim Schlusslicht TV Stammheim im Stuttgarter Norden nicht riskieren, andererseits wollte er die drei Männer hinter seiner "Top-Five" testen und zum Zug kommen lassen.

Lukas Gruner stand beim TSV Calw für den leicht angeschlagenen Philipp Kübler in der Abwehr, während die Stuttgarter, gebeutelt durch Verletzungen ihrer Stammspieler Ueli Reißner und Jan Ehrhardt, auf die Brüder Max und Christian Gayer, auf Routinier Alwin Oberkersch sowie auf Timo Heyenga und Matthias Volkmer setzten.

Zunächst ging es ganz flott. Der TSV Calw ging 5:1 in Führung und machte über 7:2 und 10:3 den Sack zum 11:4 zu. Auch wenn das Zuspiel nicht optimal passte, punkteten die blendend aufgelegten Angreifer Raphael Schlattinger und Bernd Bodler fast nach Belieben. Beide hatten eine gute Länge in ihren Bällen und ließen der Abwehr der Stuttgarter wenig Möglichkeiten zu glänzen.

Nach einem 0:1-Rückstand gewann der TSV Calw Durchgang zwei klar 11:2, auch weil Schlattinger fast alles gelang.

Wahrscheinlich war es zu einfach gewesen, jedenfalls stellten sich plötzlich Schlampereien bei den Calwern ein. Der TV Stammheim roch Lunte und drehte regelrecht auf. Max Gayer punktete immer wieder über die Wandseite zwischen Bodler und Gruner. Der TSV Calw lag schon 2:8 zurück, ehe noch Ergebniskosmetik gelang (5:11). Doch der Plan von Thomas Stolls nach der 10-Minuten-Pause zu wechseln, war dahin.

Im vierten Satz ging es zunächst weiter wie zuvor. Der TV Stammheim agierte, die Calw reagierten nur. Doch der TSV Calw machte gegen Satzende wieder richtig Dampf und gewann 11:8.

Nun schlug die Stunde für Moritz Pfrommer. Der 18-Jährige kam für Routinier Bodler zu seinem Bundesliga-Debüt und sollte – mit Philipp Kübler im Rücken – die zuvor entblößte Wandseite sichern. Doch erneut schlugen hier viele Bälle der Gayer-Brüder ein. Die Stuttgarter gewannen 11:5 und verkürzten den Satzrückstand auf 2:3.

Nun stellte TSV-Trainer Stoll wieder um und setzte auf seine Erfolgsformation mit Schlattinger, Bodler, Kübler, Nick Stoll und Marco Stoll. Es entwickelte sich ein kämpferisches Spiel meist mit dem besseren Ende für Calw. Beim Stand von 4:3 zeigte der ehemalige U18-Nationalspieler Philipp Kübler eine grandiose Abwehraktion, die den Ausgleich verhinderte und den Weg zugunsten seines Teams ebnete: Die Gäste sicherten sich den sechsten Satz.

Nun kam auch Nico Stoll, Sohn des Trainers und Bruder von Abwehrspieler Marco Stoll, zu seinem Erstligadenbüt. Er wehrte sicher ab und ging mutig an den Rückschlag. Der TSV Calw dominierte das Geschehen und brachte mit 11:6 Bällen und 5:2 Sätzen seinen vierten Saisonsieg sicher nach Hause.