Jahn Schneverdingen war in den letzten drei Jahren der Maßstab im deutschen Frauenfaustball. Foto: TV Jahn Schneverdingen

Am Wochenende findet in Unterhaugstett die Endrunde um die deutsche Faustball-Meisterschaft der Männer und Frauen statt. Wir machen den Teamcheck.

Die jeweils besten sechs Frauen- und Männermannschaften Deutschlands spielen an diesem Wochenende in Unterhaugstett um den Titel des deutschen Faustball-Meisters. Aus den in eine Nord- und eine Süd-Staffel zweigeteilten Bundesligen haben sich jeweils die drei ersten Mannschaften qualifiziert.

Teamcheck Männer

Nach erfolgreichem personellen Umbruch hat der TV Brettorf die Nord-Liga mit der Meisterschaft abgeschlossen. Nach einer Auftaktniederlage zu Beginn der Saison dominierte das Team die Liga fast nach Belieben und musste nur am Ende noch eine weitere Niederlage einstecken. Die war gegen Vizemeister TSV Hagen. Im Halbfinale wird es das Team aus Deutschlands faustballverrücktestem Dorf wohl mit dem TV Käfertal zu tun bekommen, der als Zweiter der Süd-Liga allerdings zunächst noch sein Viertelfinale gegen den TV Leichlingen bestehen muss.

Dass die Käfertaler mit ihrem flexiblen und dynamischen Angriffsspiel um Nationalspieler Nick Trinemeier hier scheitern, ist angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen nicht zu erwarten. Schließlich mussten sie in der Süd-Liga nur zwei Niederlagen einstecken und zeigten sich ansonsten sehr formstabil.

TV Unterhaugstett hat’s sehr schwer

Mit dem Vizemeister der Nord-Liga aus Hagen hat der TV Unterhaugstett eine fast unlösbare Aufgabe vor sich. Aber auch während der Saison hatte der DM-Gastgeber auch gegen die großen Gegner immer wieder mal starke Phasen. Sollte ein guter Einstieg ins Viertelfinale gelingen, der die Zuschauer mitreißt, dann ist vielleicht eine ähnliche Überraschung wie 2020 möglich, als das Team von Trainer Alex Bäuerle Silber holte.

TSV Pfungstadt Favorit im Halbfinale

Der Sieger dieses Viertelfinals muss dann im Halbfinale gegen den TSV Pfungstadt antreten. Die Pfungstädter starteten zwar zunächst eher schwach in die Saison, aber in den Spielen der Meisterrunde gaben sie in den drei Begegnungen dann nur noch einen einzigen Satz ab und zeigten wieder die gleiche Dominanz wie in den Vorjahren. Alles andere als der Finaleinzug der Pfungstädter um Schlagmann Patrick Thomas wäre eine Sensation.

Teamcheck Frauen

Was der TSV Pfungstadt bei den Männern, ist Jahn Schneverdingen bei den Frauen. Ohne eine einzige Niederlage unbestrittener Meister der Nord-Liga, sind die Heidschnucken in den letzten drei Jahren der Maßstab im deutschen Frauenfaustball. Es ist zu erwarten, dass sich das Team aus der Lüneburger Heide im Halbfinale gegen den Sieger der Partie TV SegnitzOhligser TV durchsetzen und wieder ins Finale einziehen wird.

Ohligser Wettkampfstimmung

Favorit dieses Viertelfinals ist das bestens eingespielte Team aus Segnitz um Nationalschlagfrau Svenja Schröder, die in der Süd-Liga unaufgeregt und solide die Vizemeisterschaft errungen haben. Die Frauen aus Ohligs, einem Stadtteil von Solingen, haben da vermutlich nur dann eine Chance, wenn es ihnen gelingt, über gelungene eigene Aktionen ihre gefürchtete Wettkampfstimmung aufzubauen. Denn dann sind sie in der Lage, es nahezu allen Gegnern schwerzumachen.

TSV Dennach legt eine Schippe drauf

Wie oft der TSV Dennach inzwischen die Südmeisterschaft gewonnen hat, lässt sich kaum noch zählen. Auch in diesem Jahr lief die Saison gut für die Pink Ladies aus dem Neuenbürger Ortsteil. Erst als die Meisterschaft schon feststand, gab es im allerletzten Spiel doch noch eine Niederlage. Ansonsten mussten die anderen Teams der Südliga wieder einmal feststellen, dass der TSV Dennach immer dann, wenn es eng wird, noch eine Schippe drauflegen kann. Mit der Routine von Anna-Lisa Aldinger und Sonja Pfrommer sollten auch in diesem Jahr der Finaleinzug wieder möglich sein.

Unterhaugstetter Frauen jubeln auf jeden Fall

Vorher gilt es aber noch den Sieger der Begegnung Ahlhorner SV TV Unterhaugstett aus dem Weg zu räumen. Die TVU-Frauen haben nach ihrer bislang besten Bundesligasaison erstmals die Qualifikation zu einer deutschen Meisterschaft erreicht und treffen dort auf den Ahlhorner SV, den Vizemeister aus der Nordliga. Die Ahlhornerinnen haben die Balance zwischen erfahrenen Abwehrspielerinnen und jungen Angreiferinnen gefunden und werden für die Gastgeberinnen sicher eine hohe, vielleicht sogar zu hohe Hürde. Wie bei den Männern wird es auch bei den Unterhaugstetter Frauen darauf ankommen, die Nervosität der ersten DM-Teilnahme abzulegen und schnell ins Spiel zu kommen. Gelingt das, dann ist der Einzug ins Halbfinale möglich.