Raphael Schlattinger und die Calwer Faustballer schöpfen nach dem ersten Saisonsieg neue Hoffnungen auf den Klassenverbleib. Foto: Kraushaar

Faustball: TSV Calw hat am zwölften Spieltag der Saison erstmals gewonnen - und träumt wieder vom Klassenerhalt.

Geht da noch was in der Faustball-Bundesliga der Männer? Der TSV Calw hat am zwölften Spieltag der Saison erstmals gewonnen. Nun darf die Mannschaft für ein paar Tage vom Klassenerhalt träumen.

FBC Offenburg – TSV Calw 2:5 (8:11, 10:12, 11:13, 8:11, 11:7, 11:7, 7:11). Das Bundesliga-Urgestein FBC Offenburg hat mit dem Blick auf die Tabelle den TSV Calw vielleicht zu sehr unterschätzt. Doch die "Löwen" sind wieder da – vor allem, weil Schlagmann Raphael Schlattinger nach langer Verletzung wieder auf Touren kommt – aber auch, weil seine vier Mitspieler Philipp Kübler (Angriff), Nick Stoll (Zuspiel), Heiko Bestle und Lukas Gruner (Abwehr) wie schon vor Wochenfrist bei der 3:5-Niederlage gegen Vaihingen/Enz stark auftrumpften.

Die erfahrene Mannschaft aus der Ortenau begann mit ihrem Parade-Angriff Stefan Konprecht sowie Sven Muckle, obwohl der Zwei-Meter-Mann in Unterhaugstett eine leichte Schulterverletzung erlitten hatte.

Muckle drückte seine Angaben konsequent Schlattinger auf, um den Schweizer Nationalspieler im Calwer Trikot aus dem Geschehen zu nehmen. Doch TSV-Allrounder Philipp Kübler, eigentlich Abwehr- und Zuspieler, punktete als Ersatz-Zweitschläger (für den weiterhin verletzten Bernd Bodler) mehrmals und brachte seine Schwarzwälder in Front. Bei 5:2-Ballführung übernahm Konprecht den Hauptschlag auf Offenburger Seite, was die Calwer vorübergehend aus dem Konzept brachte. Doch den Badenern gelang es weder im ersten Satz, noch in den drei folgenden Durchgängen, die kurzen Unsicherheitsphasen der Calwer zu nutzen. So gelang den Schwaben eine völlig unerwartete 4:0-Satzführung, auch weil sie in den entscheidenden Phasen die stärkeren Nerven zeigten.

Erst danach steigerten sich die Roten aus Offenburg. Die Heimmannschaft verkürzte auf 2:4 und bei den Calwern wuchs die Sorge, dass die Begegnung nun kippen könnte. Doch dann hatten sie das Match plötzlich wieder fest in der Hand. Der Knoten war geplatzt und das Tabellen-Schlusslicht feierte nach sieben Durchgängen ausgelassen seinen ersten Saisonsieg. Das Spiel war zwar nicht gerade hochklassig, doch für die Calwer zählt nur der Sieg.

Noch ist der TSV Calw nicht abgestiegen und wahrte seine Chance. Der TV Unterhaugstett (Platz 6, 6:20 Punkte) hat die besten Chancen auf den Klassenerhalt, sollte aber nächsten Samstag (ab 19 Uhr) gegen den TV SW-Oberndorf gewinnen. Sonst hat der TV Waldrennach (7./4:22 Punkte) noch die Chance, aufzuschließen. Die "Waldis" treten zeitgleich beim TSV Calw (8./2:22) an. Verliert Unterhaugstett, so hätten sogar die Calwer die Chance, dem Abstieg noch zu entkommen. Dafür wären aber sehr deutliche Siege gegen Waldrennach und SW-Oberndorf (am 16. Februar) notwendig. Die drei Plätze für die Südstaffel bei der DM-Endrunde in Mannheim sind übrigens bereits vergeben: an TSV Pfungstadt, TV Vaihingen/Enz und TV Käfertal.