Aus der "Hesse-Stadt" Calw ist zumindest für ein Wochenende die "Faustball-Stadt" Calw geworden. Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen mit Leistungsträgerinnen vom TSV Calw und vom TSV Dennach holte sich am Ende der beiden Turniertage im Georg-Baumann-Stadion verdient den Titel. Foto: Kraushaar Foto: Kraushaar

Faustball: Tolle Stimmung bei der Europameisterschaft der Frauen und der U21-Männer in Calw.

Das Calwer Georg-Baumann-Stadion stand für ein Wochenende ganz im Zeichen der Faustball-Europameisterschaft der Frauen und der U21-Männer – und die beiden deutschen Mannschaften feierten jeweils den ganz großen Triumph.

Den deutschen Frauen gelang mit dem 3:0-Finalsieg (11:5, 12:10, 11:4) die erfolgreiche Titelverteidigung. Der männliche Nachwuchs war nach einer wenig überzeugenden Vorrunde am zweiten Turniertag voll da.

Angesichts der Leistung aus der Vorrunde, in der das Team von Bundestrainerin Silke Eber gegen die Österreicherinnen nur mit größter Mühe einen 3:2-Sieg hatten landen können, überraschte dieses klares Final-Ergebnis schon etwas. Deutschland war mit seinem Parade Aufgebot Sonja Pfrommer, Steffi Dannecker, Anna-Lisa Aldinger, Annika Bösch und Hinrike Seitz in die alles entscheidende Partie gegangen und kam über 4:0 und 6:1 zu einer schnellen 1:0-Satzführung, die den Alpenländerinnen sichtlich den Nerv raubte.

In Durchgang zwei wechselte beim Titelverteidiger Licht und Schatten ab. Die Österreicherinnen bäumten sich auf. Beim 9:9 war es richtig spannend. Doch Sonja Pfrommer vom TSV Dennach brachte das Ding nach Hause.

Im dritten Satz legte Team Deutschland auf 8:4 vor. Stephanie Dannecker und Sonja Pfrommer erspielten kurz darauf in Kooperation den Matchball. Ein Ausball einer Österreicherin beendete das Finale. Deutschland war wieder Europameister.

Der erste Auftritt gegen Italien begann am Samstag mit einer Überraschung. Silke Eber beließ ihre Stars Sonja Pfrommer, Steffi Dannecker und Annika Bösch auf der Bank, einzig die Dennacher Zuspielerin Anna-Lisa Aldinger vertrat den Süden in einem aus den Nordlichtern Sarah Reinecke, Seike Dieckmann, Pia Neuefeind und Weltmeisterin Aniko Müller bestehenden Quintett.

Die Italienerinnen konnten sich den Angriffsaktionen nur im zweiten Satz einigermaßen erfolgreich erwehren. das 3:0 für die deutsche Frauen war programmiert.

Im folgenden Gruppenspiel gegen Österreich kamen bei drückender Hitze Sonja Pfrommer, Steffi Dannecker, Anna-Lisa Aldinger, Annika Bösch, Michaela Grzywatz und Hinrike Seitz zum Einsatz. Die Frische der Leistungsträgerinnen gab in fünf Sätzen letztendlich den Ausschlag. Nach dem abschließenden 3:0 über die Schweiz waren die deutschen Frauen für das Endspiel qualifiziert, Österreich musste gegen die Schweiz in die Qualifikation um die Finalteilnahme und siegte glatt mit 3:0 Sätzen. Wurde bei den Frauen der Titel unter dem Strich erwartet, so waren die Aktien der deutschen U21-Männer nach zwei Niederlagen in der Vorrunde stark gefallen.

Nachdem sich die Österreich schon früh für das Finale qualifiziert hatten musste die deutsche U21 in die Qualifikation gegen die Schweiz und kam dort nach einer deutlichen Steigerung zu einem 3:1-Sieg.

Gegen Österreich, das auf Grund einer starten Leistung im Angriff und Abwehr als klarer Favorit ins Endspiel ging, gelang eine nochmalige Steigerung. Schnell wurden die ersten zwei Sätze mit 11:8 und 11:7 Bällengewonnen, dann erfolgte jedoch ein Einbruch. Österreich glich mit 11:6 und 11:4 aus.

Nach einer zehn minütigen Pause folgte der finale fünfter Satz, in dem beim Stand von 6:5 für Österreich zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden. Über 9:7 und 10:8 zeichnete sich jedoch eine Wende zu Gunsten Deutschlands ab, die Malte Hollmann mit dem Ball zum 11:9 Endstand perfekt machte.