Junge Nachwuchstalente begeisterten beim Abschluss des Kammermusikzyklus in der Heiligkreuz-Kapelle. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Junge Nachwuchs-Musiker gestalten Abschluss des Hechinger Kammermusikzyklus

Von Willy Beyer

Hechingen. Staunen, Verwunderung und minutenlanger Applaus mit spontanen Begeisterungsausrufen. Im "Kleinen Hechinger Kammermusikzyklus" zeigten junge Talente Beispiele ihrer bestechenden Leistungsfähigkeit.

Orphelia Koller am Cello, der Klarinettist Patrick Koch sowie Simon Zhu und Sebastian Saiger verstanden es am Sonntag im Mittagskonzert, die Besucher in der voll besetzten Heiligkreuzkapelle in ihren Bann zu ziehen. Der Faszination über die von kindlich-jugendlicher Leichtigkeit geprägte Gabe künstlerischer Interpretation beim Spielen auf den verschiedenen Soloinstrumenten erlag im letzten Konzert der diesjährigen Reihe wohl jeder im Raum.

Das aus Jochen Brusch, Wolfram Ströle, Antina Beutel und Andrea Schneider bestehende Streicherquartett bot die Basis, auf der sich die jungen Künstler entfalten konnten. So begeisterte die Cellistin die Gäste mit dem elegisch berührenden zweiten Satz aus Boccherinis Cellokonzert Nr. 3. Für die Ausführung von Bruchs "Kol Nidrej" aber erhielt sie von allen Solisten den intensivsten Applaus.

Kaum weniger Applaus wurde dem Ausnahmetalent Simon Zhu zuteil. Er setzte Beethovens Romanze in F-Dur fast makellos in Szene und entpuppte sich in den A-Cappella-Caprice von Paganini und Wieniawski als "Springbogen-Akrobat". Über diese spezielle Spieltechnik verfügen nur besonders geübte und begabte Violinisten.

Selbstsicher und tapfer auswendig vorspielend bewies sich auch Sebastian Saiger bei den ungarischen Weisen von Rieding und mit Simon Zhu gemeinsam in der Zugabe. Thomas Täglichsbeck (1799-1867) leitete über 30 Jahre das Hechinger Hoforchester. Vom einstmals besten Geiger Süddeutschlands und wackeren Komponisten ist vor einigen Jahren sein Klarinettenquintett neu editiert worden.

Der agil interpretierende Solist war würdig und offensichtlich auch geeignet, das viersätzige, den Geist der Romantik beschwörende Werk mit seinen wirkungsvollen Tempi- und Tonartwechseln bei der nunmehr zweiten Wiederaufführung formschön zur Geltung zu bring