Die Großen des Weitinger Kindergartens St. Josef waren am Mittwoch im Narrenheim auf Besuch. Foto: Nesch

Die Großen des Kindergarten St. Josef besuchten das "Bettschoner"-Narrenheim und bekamen wie die Grundschule Besuch von den Narren.

Eutingen-Weitingen - Anschauungsunterricht zur Fasnet bekamen "die Großen" der Kindertagesstätte St. Josef im Narrenheim erteilt. Ex-Pauker, Ex-Fasnetspfarr und Brauchtumspfleger Hermann Nesch fiel die Aufgabe des Aufklärers zu, während der Ober-Bettschoner sich krankheitsbedingt zuhause in seinem Bett schonen musste.

Für den langjährigen aktiven Fasnetsnarr eine lösbare Aufgabe. Nesch begrüßte die kleinen Gäste, die mit ihren Erzieherinnen Stefanie Kaupp und Annika Kiefer sowie Simona Jacono und Anja Vees in zwei Gruppen anmarschierten, mit einem kräftigen "Narri Narro".

Alles über die Fasnet erzählt

Zunächst ging er kindgerecht und mit Humor auf die Fasnet im Allgemeinen und der Weitinger im Besonderen ein, warum die Weitinger "Bettschoner" und "Jauner" genannt werden und der Narrenverein den Beinamen "Lugenbeutelverein" trägt.

Leibhaftige Narren waren dieses Mal nicht dabei, aber im Narrenstüble sind die einzelnen Narrenfiguren in der großen Vitrine übersichtlich in Wort und Bild dargestellt. Aber auch die "Muusik" – in Weitingen die Narrenkapelle des Musikvereins und die "Tiger-Band" – seien von der Fasnet nicht wegzudenken. Die gehöre genauso dazu, so Nesch.

Ein richtiges Jaunerkind weiß das und kennt die Figuren ja alle, zumindest vom sehen her. Viele tragen die Fasnetsgene in sich und schlüpfen schon in Kindergröße in diese Narrenkleidle, sind längst bei Umzügen dabei und konnten bereits allerlei Erlebnisse erzählen.

Närrischer Befreiungstrupp in der Grundschule

Nesch erzählte Fasnetsg’schichtle, zählte Fasnetssprüchle und Heischeversle auf. Besonders interessant fanden die Kleinen die Bühne, auf der umfangreiches Fasnetszubehör gelagert ist. Besonderen Spaß machte es, sich die Masken und verschiedenen Kopfbedeckungen aufzusetzen, auch mal in die natürlich viel zu großen Narrenkleide zu schlüpfen oder mit dem Jaunerschecken-G’schell herumzuhüpfen und wohlklingende Fasnetsgeräusche zu erzeugen. Zum Schluss wurde im Kreis getanzt und dazu kräftig der Narrenmarsch gesungen.

Am "Schmotzigen Donnerstag" suchten die Narren dann die Grundschule auf und befreiten die Schüler "vom Joch ihrer allzu strengen Paukerinnen". Mit dabei eine kleine Besetzung des Musikvereins. Hier führte Narrenrat Adrian Schneider den Befreiungstrupp an, las den Lehrerinnen die Leviten und fragte Fasnetssprüchle ab.

Besuch in der Tagespflege "Quelle des Lebens"

Allerdings durften die Narren dieses Jahr nicht ins Schulhaus, und die Kinder verfolgten das Geschehen von den Fenstern aus, aber trotzdem gut gelaunt. Nach dem Singen des Narrenmarsches und dem Bettschoner-Flashmob auf dem Schulhof ging es weiter zum Kindergarten, wo es ähnlich zuging. Auch hier spielte sich das Geschehen im Freien ab.

Danach wurden mit einem Besuch die Bewohner der Tagespflege "Quelle des Lebens" wieder erfreut. Wegen Corona auch hier getrennt mit drinnen und draußen. An der üppigen Versorgung der Narrenschar mit allerlei Köstlichkeiten durch Anna Böhm und ihr Team mangelte es aber dieses Jahr trotzdem nicht.