Närrische Feststimmung herrscht am Schmotzigen Donnerstag in Salzstetten. Foto: Wagner

Fast wie in Vor-Corona-Zeiten waren auch am Schmotzigen wieder zahlreiche Schaulustige gekommen, um der Amtsenthebung der Ortschaftsverwaltung durch die Narrenzunft (NZ) Salzstetten beizuwohnen.

Waldachtal-Salzstetten - "Neben mir stehen zwei Labersäcke, die euch was zu sagen haben", kündigte Zunftmeister Markus Fischer die Schmähredner Ortsvorsteher Friedrich Hassel und Ober-Spüllomba und Ehrenzunftmeister Thomas Fischer an. Und Letzterer verlor keine Zeit, um schamlos das kommunalpolitische Geschehen in der Gemeinde aufs Korn zu nehmen.

"Die Räte hier, fast nur Idioten. Hirn und Rückgrat, streng verboten", stellte der Ehrenzunftmeister fest und fügte ferner hinzu: "Der ganze Haufen eh nur pennt, das sind die größten in ›The Länd‹."

"Und demnächst kommt die große Qual"

Auch Ortsvorsteher Hassel und Bürgermeisterin Grassi bekamen vom Ober-Spüllomba einiges zu hören. "Wer schön sein will, muss leiden, das konnte auch Freddy nicht vermeiden. Egal, er ist und bleibt der Scheene und kauft beim Wellness teure Creme. Des, was an rechter Ma versauft, fürs Gesicht er lieber Creme kauft", verriet Fischer.

"Und demnächst kommt die große Qual, Frau Bürgermeisterin steht zur Wahl. Nutzt sie die Waffen einer Frau? Im Merkel-Kostüm, nicht ganz so schlau", gab Fischer ferner zu bedenken. "Ich weiß, ich bin mal unbequem, meist herzlich und für das Beste. So werd ich heut von dannen gehen und genieß die Zeit in meinem Neste", ergab sich Hassel den Narren und gab ebenso zu verstehen: "Im Rathaus dürft ihr nun regieren. Hier ist der Schlüssel. Habt viel Spaß. Die Bibel werd ich jetzt studieren, da sie auch Richtschnur ist und Maß."

Ritual der Narren

Bevor Hassel und sein Gremium jedoch in den Zwangsurlaub entlassen wurden, musste der Ortsvorsteher noch eine weiteres Ritual der Narren über sich ergehen lassen. "So messen wir jetzt jedes Jahr, ob der Arsch einst kleiner war", kündigte Fischer an und erklärte: "Und somit wird direkt vermessen, ob er den Arsch hat platt gesessen. Reicht der Kaliber mal nicht mehr, so muss ein neuer Schultes her."

Prompt legten die Narren die Schieblehre an des Ortsvorstehers Gesäß an und stellten fest, dass sich der Umfang um einen Millimeter verbreitert hat. Dies schien jedoch noch im närrischen Toleranzbereich zu liegen. "Hast noch einmal Glück gehabt. Du darfst unser Schultes bleiben", gab der Ehrenzunftmeister dem Ortsvorsteher zu verstehen.

Nachdem Hassel der Rathausschlüssel entrissen wurde, sorgten die "Lustigen Tuders" für närrische Unterhaltung auf dem Dorfplatz in Salzstetten.