Die Hochsteiger-Hexen sind wieder los: Sie vollzogen ihr Ritual auf dem Schulhof. Foto: Fehrenbacher

Hemdglonker, Hexenfeuer, Seniorenfasnet, Schlüsselübergabe und Hexennacht: Zahlreiche Höhepunkte gab es zum Auftakt der Lauterbacher Fasnet am Schmotzigen Donnerstag.

Durch die Straßen Lauterbachs zogen am Nachmittag die Hemdglonker. Sichtlich freute sich der Vorsitzende der Hemdglonker, Markus Kaupp, dass einige den Weg zur Teilnahme am Hemdglonkerumzug gefunden hatten.

Mit unterschiedlichsten Instrumenten, die teils melodisch, teils eher zum Krach machen geeignet waren, zogen sie an der Brauerei los. Nach einer ersten Schunkelrunde ging es Schlag auf Schlag weiter zur Apotheke und in den neuen Lebensmittelmarkt.

»Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage«, dankte die Gruppe später beim Metzger Hils für eine Saitenwurst und machte sich auf den Weg zum Brantner-Bäck. »Mir bedanken uns ohne Häck Mäck beim Brantner Bäck für den Weck«, hieß es dort.

Schlüssel schnell abgegeben

Bei der Seniorenfasnet, bei der sich zahlreiche Senioren eingefunden hatten und zur Musik von Yannic Bihl schunkelten, schauten die Hemdglonker traditionell vorbei und stimmten ihr Hemdglonkerlied an. Mit einem Blick auf die Uhr musste es dann weitergehen. Nach einem letzten Stopp beim »Sattlermüller« steuerte die Gruppe das Rathaus an.

Nach der Stürmung des Rathauses begrüßte Zunftpräsident Rolf Buchholz die Gäste, Musiker und die Narrenzunft und gab einen Rückblick über die Geschehnisse des Jubiläumsjahres. Besonders dankte er Bürgermeister Jürgen Leichtle und dem Rathaus- und Bauhofteam, aber auch allen anderen, die zum Gelingen beigetragen hatten. Nach Dankesworten gab Leichtle den Schlüssel schnell an Rolf Buchholz ab.

In der Proklamation machte Ingo Maurer deutlich, was die Narrenzunft sich alles vorgenommen hat. So seien zwei neue Läden in Lauterbach zwar schön und gut, aber mit dem Hexenwagen, welcher jeden Tag an einem anderen Flecken in Lauterbach stehen könnte, wäre noch weitaus mehr Menschen geholfen.

Hoffen auf Sulzbacher Umzug

»Der Deutschen ihr liebstes Kind, jetzt nicht mehr die Autos sind«, fuhr Maurer fort und wies damit auf jüngste Protestbewegungen hin. Hinter diesem Punkt dann aber ein wichtiges Anliegen: »Ob stehend, auf der Straße klebend oder au it, Hauptsache beim Umzug in Sulzbach stehen genug Leit«. Keinesfalls will die Narrenzunft wohl, dass sich die Menschen an die Straße kleben, jedoch soll die gesamte närrische Bevölkerung zum Umzug nach Sulzbach kommen.

Ein weiteres Lob gab es an den Musikverein »Eintracht«, welcher beim Ringtreffen bravourös die Narrenmärsche der Gastzünfte spielte. So sei dann auch schnell die Idee zu »Rent a Musiker« geboren, bei der sich einzelne Instrumente, kleine Besetzungen oder das gesamte Orchester zu unterschiedlichen Preisen für verschiedene Anlässe gemietet werden können. Ob und in welcher Form die närrische Regierung diese Punkte umsetzen kann, werde sich in Zukunft zeigen.

Nach der Proklamation zogen Musikverein und Narrenzunft in den Schulhof zum Hexenrufen. Zahlreiche Gäste hatten sich um die Absperrung eingefunden und lauschten neugierig dem Geschehen.

Hexen kommen vom Hochsteig

Nachdem die Oberhexe das Feuer entzündet hatte, hieß es auch schon »Ich rufe euch ihr Hexen all, vom Hochsteig herab ins Lauterbachtal« und so kamen die Hexen aus allen Winkeln und Ecken auf den Schulhof herbei und präsentieren ihren Hexentanz und füllten ihre Flaschen mit dem Hexentrank auf.

Nach einem Brezelsegen zogen Musikverein und Narrenzunft zum Gemeindehaus, wo es mit der Hexennacht zum letzten Höhepunkt des Schmotzigen kam. Bestens unterhalten wurden die Gäste von Tänzen der Boschelwaldhexen aus Sulzbach, der Showtanzgruppe Discovery aus Lauterbach und dem Zunftballett X-Plosion der Katzenzunft Hardt. Zwischen und nach den Auftritten performte das Duo Safran.