Kaum ist Jürgen Leichtle Bürgermeister, schon hat er den Rathausschlüssel wieder los. Die Narren regieren nun.
Lauterbach. Zur Prunksitzung im Rathaussaal begrüßte Zunftpräsident Rolf Buchholz die zahlreichen Gäste herzlich.
Die Gelegenheit nutzte er auch nochmals, um auf das am 11. November 2023 beginnende Jubiläumsjahr hinzuweisen, das einige Höhepunkte vorzuweisen hat, hinzuweisen.
So zeigt er sich erfreut, über Jürgen Leichtle als neuen Bürgermeister, welcher seiner Meinung nach definitiv kein schlechter Fang war. Leichtle berichtete indes von Dingen, um die sich die Rathausmitarbeiter bereits gekümmert haben. So berichtet er von der Beschaffung eines neuen Winterdienstfahrzeuges, welches prächtiger nicht sein könnte – und er brachte es auch gleich mit. Allerdings handelte es sich dabei um einen kleines Spielzeug-Räumfahrzeug. Auch gestand er sich ein, einen Fehler gemacht zu haben. Denn zwar sei ein neues Räumkonzept aufgestellt worden, allerdings sei die Beschaffung von ausreichend Schnee nicht rechtzeitig gelungen.
Neues Räumfahrzeug
So überreichte er zuletzt der neuen Regierung der Narren für die Fasnet das kleine Räumfahrzeug und eine Schneeschaufel, bevor er, zuerst etwas widerwillig, auch noch den Rathausschlüssel an Rolf Buchholz übergab.
Im Anschluss standen die Proklamationen von Ingo Maurer seitens der Narrenzunft, sowie Wolfgang Borho von der närrischen Eintracht, der, »offiziellen Oppositionspartei der momentanen Regierung«, wie Borho deutlich machte.
Im Anschluss an die Proklamation und Schlüsselübergabe im Sitzungssaal des Rathauses versammelten sich die Besucher, zu welchen sich mittlerweile noch einige mehr gefunden hatten, auf dem Rathausplatz.
Narrenbaum ist gestellt
Dort war die Feuerwehr bereit, um den Narrenbaum zu stellen. Langsam, aber sicher, stemmten sie den Baum in die Höhe, bis er im Boden verankert stand und nun über die Fasnet den Rathausplatz ziert.
Angeführt vom Musikverein Eintracht zogen zahlreiche Kleidleträger mit den anderen Besuchern zum Schulhof. Zu Stumphos‘ und Beerle Ma kamen Hoorige Hunde aus Sulzbach, Boschelwald-Hexen, eine Hardter Katze, welche sich dazu gesellte, und eine Vielzahl an Finsterbach-Hexen aus Schramberg.
Hexen seilen sich ab
Um die Absperrungen im Schulhof herum hatten sich auch hier bereits Gäste in großer Zahl versammelt und warteten auf die Hexen. »Ich rufe euch, ihr Hexen all, vom Hochsteig herab ins Lauterbachtal“, hieß es von einer Stimme, die den Nachthimmel erhellte.
Sogleich kamen die Hexen aus ihren Verstecken gekrochen und zwei seilten sich sogar aus luftiger Höhe ab. Nachdem auch jede Hexe vom neu gebrauten Hexentrank in ihrer Flasche hatte, spielte die »Eintracht« den Narrenmarsch zum Brezelsegen.
Im Anschluss zogen Kleidlesträger und Besucher weiter ins Gemeindehaus zur Hexennacht. Dort wurde bei stimmungsvoller Musik und Unterhaltung – unter anderem durch Showtanz-Gruppen, Hexentänze und Guggenmusik - ausgelassen getanzt und bis spät in die Nacht hineingefeiert.
