Bilder dieser Art wird man in diesem Jahr bei der Ergenzinger Fasnet Foto: Ranft

Allen Unkenrufen zum Trotz, am Dreikönigstag beginnt im närrischen "Kleinparis", wie Rottenburgs größter Stadtteil über die fünfte Jahreszeit genannt wird, das Fasnetstreiben.

Rottenburg-Ergenzingen - Pandemiebedingt natürlich mit angezogener Bremse. Wie Zunftmeister Lukas Schäfer im Vorfeld mitteilt, werde es allerdings keine Saalveranstaltungen geben. Man wolle aber im Freien so viel Präsenz wie möglich zeigen. Dies betreffe vor allem die fastnächtlichen Rituale der alt hergebrachten, örtlichen Narrenbräuche. Eine rein digitale Fasnet sei tabu, so Schäfer und weiter: "Das kann man wie im vergangenen Jahr einmal machen, dann ist es aber genug." Ganz ohne die digitalen Medien gehe es aber trotzdem nicht. Diese wolle man aber nur alternativ zu den Präsenzveranstaltungen nutzen.

Abstauben der Masken auf dem Marktplatz

Los geht es am Abend des Dreikönigtages ab 18.30 Uhr auf dem Marktplatz mit dem traditionellen Abstauben der Masken. 400 Personen inklusive der Narren sind zugelassen. Infolge der Einlasskontrollen ist das Gelände ab 17.30 Uhr geöffnet. Es herrscht Maskenpflicht und zur Anwendung kommt die 2G-plus-Regel. Es herrscht dort Alkoholverbot, der Verkauf von Speisen und Getränken ist nicht zugelassen. Über die Vereins-App kann das Geschehen auf dem Marktplatz auch von zu Hause aus mitverfolgt werden. Für Zunftmeister Lukas Schäfer ist das Maskenabstauben eine richtungsweisende Veranstaltung.

Schülerbefreiung noch unsicher

Immer vorausgesetzt, dass es die Hygieneregeln zulassen und wohl trotzdem eingeschränkt werden das "Fleggawecka" am 23. Januar, verbunden mit der Messe der Narren, die Schlüsselübergabe am Schmotzigen Donnerstag und das Stellen des Narrenbaumes sein. Ob es zu einer Schülerbefreiung kommt, muss mit den Schulleitungen noch abgeklärt werden. Dieses betrifft auch die beiden Kindergärten. Ob der traditionelle Kappenabend mit Programm im Zunftheim stattfinden kann, steht derzeit noch in den Sternen. Dass Letzterer virtuell stattfindet, ist möglich. Jedenfalls fährt man derzeit noch zweigleisig.

"Fastnachtsküchlebacken" ist online denkbar

Auch Brauchtumsmeister Frank Marks hat noch Einiges auf seiner Agenda. So könnte am Fasnetswochenende samstagmorgens online ein "Fastnachtsküchlebacken" auf der Tagesordnung stehen. Abends dann je nach den Hygieneregeln, Wetter und Temperatur könnten sich Teile des Brauchtumsabends auch im Freien abspielen und am Nachmittag des Fastnachtssonntages könnten die Kinder zu ihrem Recht kommen. Einen großen Umzug am Fastnachtsdienstag werde es jedenfalls nicht geben, allenfalls etwas kleines, spontanes sei denkbar, so der Brauchtumsmeister. Letztlich ist auch noch eine etwas abgespeckte Ausgabe der Fasnetszeitung Fidelia geplant. Summa summarum fahren die Ergenzinger Narren auf Sicht und entscheiden unter Umständen auch spontan, was möglich ist, oder auch nicht.