Ein vielfältiges und akrobatisches Programm brachte der Turnerbund beim Turnerball auf die Bühne. Foto: Ursula Kaletta

Ein kunterbuntes und farbenfrohes Bild bot sich am vergangenen Samstagabend im Bad Dürrheimer Siedersaal. Unter dem Motto „Närrischer Maskenball“ präsentierte der Turnerbund ein dreistündiges Programm und sorgte für beste Unterhaltung.

Mit dabei: Guggenmusik, Witz, ein bisschen Spott, Humor und jede Menge sportliche Leistungen. Diese, sie grenzten schon mehr an vollendete Akrobatik, passten perfekt zum Veranstalter, der nahezu für jede Altersgruppe sportliche Aktivitäten bietet.

„Was für eine Hektik!“ Mit diesem Ausruf liefen Manuela Laufer und Harald Rettenmeier auf die Bühne. Zu ihren feinen venezianischen Gewändern trugen sie Gummistiefel und das hatte, so erklärten sie, seinen guten Grund. Ansonsten passend gekleidet kamen sie direkt aus Venedig. Dort wollten sie den Karneval feiern, aber angeblich stand die Lagunenstadt unter Wasser. „Deshalb sind wir nach Bad Dürrheim gekommen und jetzt wird Fasnet gefeiert!“ Rasch zogen sie die gelben Gummistiefel aus, schlüpften in elegante Lederschuhe und dann konnte es richtig losgehen. Mit viel Humor führten sie durch den Abend.

Fantasievolle Kostüme

Die Zuschauer, die sich darauf freuten, hatte sich sehr fantasievoll gekleidet. Da saßen Damen in Tüll und Seide mit prächtigen Hüten, elegant wie zu Hofe, Pärchen als Fliegenpilze, Herren mit Perücken wie zu Mozarts Zeiten, andere hatte sich als Matrosen verkleidet oder als Rittersleute.

Gleich zu Beginn konnten die Besucher „Berliner Luft“ schnappen, die Gruppe Salty Ropes ließ beim Rope Skipping ihre Seile schwingen, um sich darunter und darüber schwungvoll zu bewegen. Dann erschien Knut Gerlich als Panzerknacker mit einem Sack auf dem Rücken. Viel Gold habe er in seinem Sack, kündigte er an, das könne der Bürgermeister für die Sanierung des Solemars gebrauchen. Aber aus dem Sack kam ganz in Gold Töchterchen Stella, beide brachten das Publikum mit einer gekonnten Akrobatik zum Staunen. Mit flotter Musik und dazu passenden Tänzen führen Turnerinnen aus Donaueschingen in die 90er-Jahre. Laut wurde es im Saal, als der Bad Dürrheimer Fanfarenzug an der Reihe war, da konnte niemand mehr ruhig sitzen bleiben.

Rathauschef wird zum Komponisten

Ein Taubenzüchter stellte seinen gefiederten Freunde vor: Es waren Hochzeitstauben, Turteltauben, Friedenstauben und Brieftauben. Dies sollten den Paketdienst übernehmen, da die schweren Fahrzeuge der Paketzusteller die Straßen und Brücken in der Kurstadt beschädigen. Aber sie wehrten sich die Luftfracht zu übernehmen: Alles viel zu schwer, was da so ausgeliefert werden muss!

In moderner Dienstkleidung erschien eine Polizistin, die an einen bekannten Vorfall mit Tauben erinnerte. Um den Fall abzuschließen, mussten die Täubchen eine Kotprobe abgeben. Doch als punkt Zwölf vom Rathaus das Glockenspiel erklang, hielten sie sich die Ohren zu. Der Rathauschef wurde geholt und musste auf dem Xylofon eine sanfte Melodie komponieren. Die Volleyballspieler von Andrea Gregoric hatten diesen Programmpunkt geliefert.

Keck, gut gelaunt und munter waren die Gruppen Flat Back, als Hip Hopper aus New York schwungvoll über die Bühne wirbelten. Eine lange Freundschaft besteht zwischen dem Turnerbund und dem Löffinger Turnern. Als niedliche Rotkäppchen präsentieren sie eine akrobatische Glanznummer.

Tolle Akrobatik

Der Saal bebte, als die Peterzeller Guggenmusik Bloosarsch einmarschierte und fetzig einen Hit nach dem anderen spielte. Das närrische Volk stand auf den Sitzbänken, um mitzuklatschen und verlangte immer wieder Zugaben. Als ein silberner Tresor auf die Bühne gebracht wurde, erschienen die Damen von Elli’s Group als Gang-Stars mit Tüchern vor dem Gesicht. Die Schönen hatten nichts anderes vor, als den Tresor zu knacken, was ihnen auch rasch gelang. Im Nu behängten sie sich mit den geklauten Juwelen, strahlten und tanzten unermüdlich.

Schneemangel? Nicht in Bad Dürrheim! Das bewiesen die Urviecher Dancers mit ihrem Aprés-Ski. Hübsch anzusehen im flotten Sportdress schnallten sie ihre Ski ab und wirbelten über die Bühne. Diese belegten anschließend die Junkers mit James Bond, hier gab es nochmals eine Nummer mit toller Akrobatik.

Zum Abschluss hieß es Bühne frei für alle Akteure, die den brillanten Abend, begleitet vom kräftigem Beifall des Publikums, mit einem gemeinsamen Flashmob beendeten.