Claudia Kammerer hat sich zur Elternbegleiterin ausbilden lassen. Foto: Siegmeier

Claudia Kammerer arbeitet als Erzieherin in der Kinderkrippe der katholischen Kirchengemeinde in Zimmern. Bei ihrer Arbeit bekommt sie immer wieder mit, welche Themen Familien bewegen.

Zimmern o. R - Ob die Familie nun neu in der Gemeinde ist und noch kein Netzwerk hat, ob sie sich mit Fragen rund um die Erziehung schwer tun, oder aber einfach niemanden haben, mit dem sie über Familienthemen sprechen können – die Fragen sind vielfältig. 2017 hat sie daraufhin beschlossen, sich im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Elternchance" weiterzubilden und sich zur Elternbegleiterin ausbilden und zertifizieren zu lassen. "Als Elternbegleiterin hat man die Möglichkeit, Eltern ganz anders zu begleiten als das als Erzieherin möglich ist", erklärt Kammerer und weist daraufhin, dass alle Eltern, unabhängig von Kindergarten oder Schule, sie ansprechen könnten. Manchmal sei es leichter, "eine neutrale Person zu fragen, die einrichtungsunabhängig ist", so Kammerer.

Unabhängig

Die Gespräche führt sie bei den Familien daheim, bei einem Spaziergang oder aber in ihrem Büro. "Zu Hause fühlen sich Eltern meist wohler, und ein Vorteil ist hier auch, dass oft beide Elternteile dabei sein können", weiß sie aus Erfahrung.

Claudia Kammerer berät unabhängig von Kita, Jugendamt oder Sozialamt. "Und die Gespräche sind vertraulich", betont sie. Inhalte würden also nicht an Dritte weitergegeben. Die Hilfe ist unbürokratisch, unkompliziert und zudem kostenlos.

"Die Eltern nehmen das Angebot sehr positiv auf", erzählt Kammerer von ihrer Arbeit. Die Kirchengemeinde hat ihr für die Tätigkeit ein festes Stundendeputat zur Verfügung gestellt.

Die klassischen Fragen

Aber welches sind die klassischen Fragen, mit denen eine Elternbegleiterin konfrontiert wird? "Das Feld ist sehr vielfältig und reicht von der Vermittlung eines Babysitters über Gespräche zur Erziehung oder den richtigen Zeitpunkt der Einschulung, bis hin zu Begleitung bei schwierigen Gesprächen im Kindergarten, beim Jugendamt oder beim Sozialamt", sagt sie. "Die dialogische Haltung ist mir bei den Gesprächen sehr wichtig", betont sie. Manchmal gelte es auch, einfach nur zuzuhören.

Idee: ein Elterntreff zum Austausch

Eine Idee von ihr ist es, wenn es die Inzidenzzahlen wieder zulassen, einen Elterntreff anzubieten, bei dem sich Eltern kennen lernen und austauschen können. "Es gibt in der Gemeinde viele Familien, die hier niemanden haben oder noch niemanden kennen", weiß Claudia Kammerer.

Der Bedarf wächst

Über die Jahre habe sie gemerkt, dass Eltern immer mehr Unterstützung benötigen würden. Wichtig ist ihr dabei immer, die Familien zu stärken und nicht zu belehren. "Eltern sind immer die Experten für ihr Kind. Ich schaue von außen auf die Situation", sagt sie.    Anfragen kann man Claudia Kammerer per E-Mail an elternbegleitung-zimmern@ gmx.de oder über die eigens für die Elternbegleitung eingerichtete Telefonnummer 0157/50 36 57 21. "Gerne auch auf die Mailbox sprechen, ich rufe dann zurück", so Kammerer, die sich auf viele Begegnungen freut.