Tugce Albayrak starb im November, nachdem sie mehrere Tage im Koma lag. Foto: dpa

Das Landgericht musste gar nicht entscheiden: Der Anwalt von Sanel M. hat selbst den Antrag auf Haftprüfung zurückgenommen. Sein Mandant bleibt somit in Untersuchungshaft.

Darmstadt - Der mutmaßliche Schläger im Fall Tugce A.bayrak bleibt in Untersuchungshaft. Bei einem Termin am Freitag vor dem Landgericht Darmstadt hätten die Verteidiger des 18 Jahre alten Sanel M. den Haftprüfungsantrag zurückgenommen, teilte das Gericht mit. Eine Entscheidung darüber sei deshalb nicht mehr erforderlich gewesen. Der Haftbefehl bleibe mit dem nunmehr angeklagten Vorwurf Körperverletzung mit Todesfolge aufrechterhalten. Er sei auch nicht außer Vollzug gesetzt worden.

 

Sanel M. soll die junge Frau Mitte November in Offenbach vor einem Schnellrestaurant niedergeschlagen haben. Die Lehramtsstudentin schlug mit dem Kopf so hart auf dem Boden auf, dass sie schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen erlitt und ins Koma fiel. Sie soll vor der tödlichen Auseinandersetzung auf einem Parkplatz zwei Mädchen in dem Restaurant geholfen haben, als diese von dem 18-Jährigen und seinen Begleitern belästigt worden sein sollen.

Knapp zwei Wochen später, an ihrem 23. Geburtstag, wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet. Tugce wurde Anfang Dezember in einer bewegenden Trauerfeier in ihrem osthessischen Heimatort Bad Soden-Salmünster beigesetzt.

Prozess könnte im April beginnen

Wann der Prozess vor einer Jugendstrafkammer in Darmstadt beginnt, ist noch unklar. Beobachter rechnen mit April. Die Anklage sei zwar erhoben, müsse aber noch zugelassen werden, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Dies werde vermutlich nicht mehr im Februar geschehen. Da Sanel M. als Heranwachsender vor Gericht steht, könnte er dem Deutschen Anwaltverein zufolge womöglich auch mit einer Bewährungsstrafe davonkommen.

Es wird mit einem großen Interesse an dem Verfahren gerechnet, denn das Schicksal von Tugce hat viele Menschen bewegt. Vor dem Krankenhaus, in dem die hirntote Studentin in Offenbach behandelt wurde, hatten sich immer wieder Freunde, Angehörige und wildfremde Menschen versammelt. Zudem wird Tugce von vielen als Heldin gesehen.

Sanel M. war nach der Prügelattacke gegen Tugce in Untersuchungshaft genommen worden. In dem Wiesbadener Jugendgefängnis ist er selbst angegriffen worden. Er erlitt einen Nasenbeinbruch durch einen Fausthieb.

Familie von Tugce erleichtert

Der Anwalt von Tugces Familie, Macit Karaahmetoglu, zeigte sich zufrieden über die weitere U-Haft von Sanel M.. Wäre er freigekommen, hätte Fluchtgefahr bestanden. „Eine Flucht wäre für die Eltern eine Katastrophe gewesen“, sagte Karaahmetoglu. „Sie wollen einen schnellen juristischen Abschluss dieses Vorfalls.“

Bei dem Prozess treten die Eltern und die beiden Brüder von Tugce als Nebenkläger auf. Ob die Eltern aber auch die Kraft hätten, an dem Verfahren persönlich teilzunehmen, lasse sich noch nicht abschätzen, meinte der Anwalt. Bei den Brüdern könne dies vermutlich anders sein.

Sanel M. soll die junge Frau Mitte November in Offenbach vor einem Schnellrestaurant niedergeschlagen haben. Die Lehramtsstudentin schlug mit dem Kopf so hart auf dem Boden auf, dass sie schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen erlitt und ins Koma fiel. Sie soll vor der tödlichen Auseinandersetzung auf einem Parkplatz zwei Mädchen in dem Restaurant geholfen haben, als diese von dem 18-Jährigen und seinen Begleitern belästigt worden sein sollen.

Knapp zwei Wochen später, an ihrem 23. Geburtstag, wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet. Tugce wurde Anfang Dezember in einer bewegenden Trauerfeier in ihrem osthessischen Heimatort Bad Soden-Salmünster beigesetzt.

Prozess könnte im April beginnen

Wann der Prozess vor einer Jugendstrafkammer in Darmstadt beginnt, ist noch unklar. Beobachter rechnen mit April. Die Anklage sei zwar erhoben, müsse aber noch zugelassen werden, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Dies werde vermutlich nicht mehr im Februar geschehen. Da Sanel M. als Heranwachsender vor Gericht steht, könnte er dem Deutschen Anwaltverein zufolge womöglich auch mit einer Bewährungsstrafe davonkommen.

Es wird mit einem großen Interesse an dem Verfahren gerechnet, denn das Schicksal von Tugce hat viele Menschen bewegt. Vor dem Krankenhaus, in dem die hirntote Studentin in Offenbach behandelt wurde, hatten sich immer wieder Freunde, Angehörige und wildfremde Menschen versammelt. Zudem wird Tugce von vielen als Heldin gesehen.

Sanel M. war nach der Prügelattacke gegen Tugce in Untersuchungshaft genommen worden. In dem Wiesbadener Jugendgefängnis ist er selbst angegriffen worden. Er erlitt einen Nasenbeinbruch durch einen Fausthieb.

Familie von Tugce erleichtert

Der Anwalt von Tugces Familie, Macit Karaahmetoglu, zeigte sich zufrieden über die weitere U-Haft von Sanel M.. Wäre er freigekommen, hätte Fluchtgefahr bestanden. „Eine Flucht wäre für die Eltern eine Katastrophe gewesen“, sagte Karaahmetoglu. „Sie wollen einen schnellen juristischen Abschluss dieses Vorfalls.“

Bei dem Prozess treten die Eltern und die beiden Brüder von Tugce als Nebenkläger auf. Ob die Eltern aber auch die Kraft hätten, an dem Verfahren persönlich teilzunehmen, lasse sich noch nicht abschätzen, meinte der Anwalt. Bei den Brüdern könne dies vermutlich anders sein.