Sebastian Rudy Foto: Baumann

Darf der 20-Jährige bleiben oder muss er gehen? Schneider scheut klare Bekenntnisse.

Stuttgart - Nächste Runde im Fall Sebastian Rudy. Jetzt nimmt VfB-Manager Jochen Schneider 1899 Hoffenheim ins Visier: "Wir haben den Hoffenheimern gesagt, dass es uns maßlos stört, dass sie ihre Wünsche im ,Kicker' äußern."

Wenn nicht alles täuscht, handelt es sich dabei wohl um eine Scheinattacke, die von den eigentlichen Themen ablenken soll. Und die lauten: Hat das Talent auf dem Wasen eine reelle Chance oder nicht? Schätzten die Experten beim VfB die Entwicklungsmöglichkeiten des Talentes richtig ein? Und wird er überhaupt auf der richtigen Position eingesetzt? 1899-Trainer Ralf Rangnick kommt dabei ebenso wie Ex-VfB-Jugendtrainer Hansi Kleitsch oder Ex-DFB-Trainer Heiko Herrlich zu einer komplett anderen Einschätzung als Christian Gross. Der VfB-Trainer sieht Rudy als Flügelflitzer im rechten Mittelfeld. Bei Rangnick würde der pfeilschnelle Rudy dagegen wohl im zentralen Mittelfeld zum Zug kommen. Und manche Fußball-Experten sind der Ansicht: Ralf Rangnick könnte Rudy auf dieser Position zum Durchbruch verhelfen.

Ob es jemals so weit kommt, ist fraglich. So etwas ist oft leicht gesagt. Aber alleine die Möglichkeit ist für die Roten eine bedrohliche Vision - wie auch die Parallelen bei Andreas Beck und Tobias Weis zeigen. Beide blühten nach ihrem Wechsel vom VfB zu Hoffenheim auf und wurden Nationalspieler.

Früher oder später geht es also darum, Verantwortung für die Personalentscheidung Rudy zu übernehmen - ganz gleich wie sie auch ausfallen mag. Aber damit tut sich derzeit die gesamte sportliche Leitung schwer. Auch Jochen Schneider reagierte ausweichend auf die Frage, ob Rudy am 1. September noch das Trikot mit dem roten Brustring tragen werde: "Er ist momentan noch unser Spieler, solange das der Fall ist, diskutieren wir darüber nicht."