Erstmals in seinem 28-jährigen Dienst in Dornstetten diente der Rettungskorb des alten Drehleiterfahrzeugs als Kanzel – für Pfarrer Timo Stahl beim Feuerwehrgottesdienst. Foto: Ade

Gleich zwei neue Feuerwehrfahrzeuge – ein Drehleiterfahrzeug und ein Gerätewagen – wurden am Sonntag in Dornstetten ihrer Bestimmung übergeben. Die Feier begann mit einem Gottesdienst – und der Predigt von einer außergewöhnlichen Kanzel.

Für den Gottesdienst wurde die Drehleiter des alten Fahrzeugs ins Dornstetter Feuerwehrhaus eingefahren. Sie diente Pfarrer Timo Stahl als Kanzel. „Das habe ich noch nie gesehen“, staunte da nicht nur Kreisbrandmeister Frank Jahraus, der sein Smartphone für ein Foto zückte.

Pfarrer Stahl sprach von einem besonderen Tag: „Denn heute gibt es zwei Geschenke, die absolut notwendig sind, um Leben zu retten und Gefahren abzuwehren, Geschenke für die Feuerwehr, aber vor allem für die Bürgerinnen und Bürger.“ Deshalb stehe der Gottesdienst unter dem Leitwort der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Neben Bürgern waren auch Kommandanten und Abordnungen benachbarter Feuerwehren gekommen.

Zuschüsse vom Land und vom Kreis

„Es ist wirklich nicht alltäglich, dass man an einem Tag gleich zwei neue Feuerwehrfahrzeuge in Dienst stellen kann, und dabei eines, das über eine Dreiviertelmillion gekostet hat“, sagte Bürgermeister Bernhard Haas bei der feierlichen Übergabe des neuen Drehleiterfahrzeugs der Feuerwehr Dornstetten und des Gerätewagens der Abteilung Aach. Der Gerätewagen Transport kostete rund 88 000 Euro, der Landeszuschuss belief sich auf 13 000 Euro. 254 000 Euro Zuschuss vom Land und weitere 127 000 Euro vom Kreis gab es für das Drehleiterfahrzeug, bei dem die Gesamtkosten bei 775 000 Euro lagen.

Kommandant Oliver Zwecker freute sich darüber, dass der Fahrzeugbestand erneuert und erweitert wird. Die Indienststellung einer neuen Drehleiter komme in der Regel nur alle 25 Jahre vor. Das neue Fahrzeug mit der Bezeichnung DLA(K) 23/12 ist seit September bei der Feuerwehr Dornstetten, die Indienststellung ist in etwa vier Wochen vorgesehen. Derzeit läuft noch die Ausbildung der 13 Drehleitermaschinisten.

Erstmals zwei Einsatzwagen in Aach

Zwecker wies auf Neuerungen wie den fünfteiligen Leiterpark hin. Der Rettungskorb sei größer, ebenso die Reichweite. Zusätzlich an Bord sind eine Wärmebildkamera, eine Schwerlasttrage und ein Elektrolüfter.

„Wir sind richtig stolz auf unser neues Fahrzeug“, strahlte auch der Kommandant der Abteilung Aach, Detlef Weil. Mit dem Gerätewagen Transport, der bereits seit einem Jahr im Einsatz sei, verfüge die Abteilung Aach erstmals über zwei Einsatzwagen. Der GW-T habe sechs Sitzplätze und eine Ladefläche, die einem Handwerkerfahrzeug ähnele.

Vorführungen und Fahrzeugausstellung

„Ein toller Rahmen für die Fahrzeugübergabe und ein toller Abschluss für die bisherige Drehleiter“, kommentierte Landtagsabgeordnete Katrin Schindele (CDU) den außergewöhnlichen Gottesdienst und dankte in ihrem Grußwort, auch im Namen ihres AfD-Kollegen Uwe Hellstern, den Feuerwehrleuten für ihren Dienst, der höchste Anerkennung und Achtung verdiene.

Fahrzeugeinweihung (von links): Frank Jahraus, Timo Stahl, Uwe Hellstern, Bernhard Haas, Oliver Zwecker, Franz Wittich, Katrin Schindele und Detlef Weil. Foto: Ade

Grüße des Landrats und der Feuerwehren des Kreises übermittelte Kreisbrandmeister Jahraus und unterstrich: „Es sind Fahrzeuge der Bevölkerung, der Stadt Dornstetten – notwendige Werkzeuge, die die Feuerwehr zur Bewältigung ihrer Aufgaben benötigt.“ Die Technik des neuen Drehleiterfahrzeugs sei nicht mit der des Vorgängers zu vergleichen.

Einen Segensgruß überbrachte letztlich Pfarrer Timo Stahl. Nach der Fahrzeugübergabe waren die Besucher zum Mittagstisch und anschließend zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Im Rahmenprogramm gab es Vorführungen mit der neuen Drehleiter, eine Spielstraße mit der Jugendfeuerwehr und eine Fahrzeugausstellung der Feuerwehr Dornstetten.