Auch Edgar Rann würde gerne wieder Fahrschüler unterrichten. Foto: Schimkat

Ältester Fahrschüler zählt 70 Jahre. Ab April Prüfung auf Automatik zulässig.

Die Fahrschule Rann besteht seit zehn Jahren in Villingen-Schwenningen, vor acht Jahren übernahm Edgar Rann in Unterkirnach die Fahrschule von Benno Bernauer, auch er wartet jetzt darauf, dass die Corona-Maßnahmen gelockert werden und er seine Fahrschule wieder öffnen kann.

Unterkirnach - Auf die Frage, ob Unterkirnach groß genug für eine Fahrschule ist, antwortet er, das Einzugsgebiet sei groß genug, auch gebe es sehr viel neu nach Unterkirnach gezogene Personen, die bei ihm den Führerschein machen müssten. Zur Frage, ob diese Neubürger alle ohne Führerschein seien, antwortet Rann: "Das sind viele Personen, die nach Maria Tann gezogen sind." Die hätten zwar einen Führerschein, aber um den hier umzuschreiben, müssten sie eine theoretische und praktische Prüfung machen, ihr Führerschein sei hier nicht gültig.

Neubürger müssen deutsches Verkehrsrecht erst lernen

Bei den deutschen Verkehrsregeln müssten sie noch einiges dazulernen, die Straßenrechte würden in Deutschland anders ausgelegt als in Moldawien, so Rann. Es fehle ihm und seinen beiden Mitarbeitern nicht an Arbeit, schon garnicht jetzt, wo wegen Corona alle Unterrichtsstunden aufgeschoben werden.

Ab März beginne auch noch die Motorrad-Saison, fährt er fort. Damit die Fahrschüler, die mitten in ihrer Ausbildungszeit aufhören müssten, nicht alles verlernen, könnten sie zuhause mit einer App lernen. "Die Gegend hier mit Steigungen und vielen Kurven ist sehr anspruchsvoll, da sind die 40 Stunden, zu denen zwölf Sonderfahrten – drei Nachtfahrten, fünf Überlandfahrten und vier Autobahnfahrten – gehören, schon notwendig, betont er.

Er habe Fahrzeuge mit Gangschaltung und Automatikschaltung, ab April dürfen Prüfungen auch auf Automatikschaltung abgelegt werden, so der Fahrlehrer. Zwei Techniklektionen seien heute auch Pflicht, vor jeder Prüfung gebe es für die Prüflinge drei Technikfragen.

Mit sechzehneinhalb Jahren dürfe frühestens eine Ausbildung begonnen werden, sein ältester Fahrschüler sei 70 Jahre alt gewesen, erklärt Rann, und da ist man bei dem Thema, dass ältere Fahrer angeblich für viele Unfälle verantwortlich seien. Laut Statistik machen ältere Fahrer kleine Schäden am Fahrzeug, jüngere Fahrer überschätzen sich oft und haben ihr Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit nicht im Griff, unterstreicht er. Zum Thema Senioren betont Rann, dass seine Fahrschule anbiete, mit Senioren einmal mitzufahren, um zu sehen, ob sie irgendwelche Schwächen haben. Es wäre gut, wenn dieses Angebot mehr Senioren annehmen würden, meint er. Da diese sich nicht gerne in der Theorie mit jungen Schülern in eine Klasse setzen, biete er auch Unterrichtsstunden für geschlossene Seniorengruppen an, so Rann. Ein Sicherheitstraining, dass zum Beispiel vom ADAC für das ältere Semester angeboten wird, halte er für eine sehr gute Sache und wäre gerne bereit, hier etwas zu organisieren, schließt er.