Die griechische Stadt Pilion steht infolge der schweren Überschwemmungen komplett unter Wasser. Foto: Imago/ANE Edition/Thanasis Kalliaras/Eurokinissi

Nach der großen Hitze und unzähligen Waldbränden kommen extremen Überschwemmungen. Nach starken Regenfällen stehen mehrere Regionen in Bulgarien, Griechenland und der Türkei unter Wasser. Das Wetter spielt buchstäblich verrückt.

Wegen der schweren Unwetter und sintflutartigen Regenfälle in Mittelgriechenland sind die Menschen in den besonders stark betroffenen Städten und Regionen am Dienstagabend aufgefordert worden, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen.

Die gewaltigen Wassermassen haben bereits ein Menschenleben gefordert und in der Region Thessalien samt der Hafenstadt Volos zu großen Schäden geführt. Neben Regionen am Mittelmeer sind auch Bulgarien und die Türkei, dort vor allem die Millionenmetropole Istanbul, von schweren Unwettern betroffen.

Wo sind die Überschwemmungen in Bulgarien?

Bei Starkregen und Unwettern sind in Bulgarien zwei Menschen an der südlichen Schwarzmeerküste ums Leben gekommen. Weitere drei Menschen wurden vermisst, wie der Fernsehsender bTV am Dienstag (5. September) unter Berufung auf die Behörden berichtete. Hotels und Häuser am Schwarzen Meer wurden den Berichten zufolge nach Dauerregen überschwemmt.

Die Behörden riefen im Raum Zarewo den Notstand aus, nachdem der Fluss Weleka über die Ufer getreten war. Straßen waren demnach überschwemmt, Autos standen im Wasser. Brücken wurden von den Fluten mit sich gerissen. Mehrere Badeorte waren von der Außenwelt abgeschnitten, da Landstraßen wegen des Wassers nicht befahrbar waren.

Auch mehrere Campingplätze in der Region waren überflutet, bei starkem Wind wurden Autos und Wohnwagen Berichten zufolge ins Meer getrieben. Urlauber mussten in Sicherheit gebracht werden. Im Badeort Sinemorets brach die Stromversorgung zusammen. Die Einwohner des Dorfes Kosti wurden evakuiert. In der Kleinstadt Zarewo riefen die Behörden die Menschen auf, sich zu höher gelegenen Plätzen zu begeben.

Wo sind die Überschwemmungen in der Türkei?

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind in der türkischen Millionenmetropole Istanbul mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere seien verletzt worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwochmorgen (6. September). Am Vorabend war es in Istanbul zu sturzartigen Regenfällen in zwei Bezirken im Norden der Stadt gekommen. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und Autos wurden von den Fluten weggespült, wie Bilder zeigten.

Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu sagte, aus einer Stadtbücherei seien mehrere Menschen in Sicherheit gebracht worden, nachdem Wasser in das Gebäude eingedrungen war. Er betonte, dass die Türkei sich als Folge des Klimawandels auf weitere Extremwetterereignisse einstellen müsse.

Die starken Regenfälle folgen auf einen trockenen Sommer mit Hitzerekorden in der Türkei. Die Wasserreservoirs der 16-Millionen-Metropole Istanbul befinden sich auf dem niedrigesten Stand seit dem Vergleichszeitraum in 2014.

Bei schweren Unwettern in der Westtürkei sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Foto: AP/Khalil Hamra
Autos fahren in Istanbul durch Hochwasser, das die Straße aufgrund von starkem Regen überschwemmt. Foto: AP/Khalil Hamra/dpa

Wo sind die Überschwemmungen in Griechenland?

Die schweren Unwetter mit Starkregen in Mittelgriechenland haben auch in der Nacht zum Mittwoch angedauert. Während sich die Situation auf den Sporadeninseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos zwischenzeitlich leicht entspannte, wütete Sturmtief „Daniel“ weiterhin in der Region Thessalien.

Der Zivilschutz verhängte für die dortigen Gemeinden der Städte Farsala und Karditsa Fahrverbote, damit die Rettungsfahrzeuge freie Fahrt haben und weil viele Straßen überschwemmt, blockiert und gesperrt waren, wie Bilder in griechischen Medien zeigten.

Mehrere Häuser sind im griechischen Volos von Hochwasser betroffen. Bei schweren Unwettern ist in Mittelgriechenland ein Mensch ums Leben gekommen. Foto: InTime News/AP/George Kidonas/dpa
Ein Mann säubert in Volos die Straße nach dem Hochwasser. Foto: Eurokinissi/AP/Anastasia Karekla/dpa

Die griechische Wetterbehörde EMY warnt erneut vor starken Regenfällen, Stürmen und einer hohen Anzahl von Blitzen. Betroffen seien die Region Thessalien, die Sporaden, die Insel Euböa, der Osten und der Süden der Halbinsel Peloponnes, aber auch Regionen im Norden des Landes nahe der Hafenstadt Thessaloniki.

Die Menschen seien angehalten, in den betroffenen Regionen möglichst nicht auf die Straße zu gehen, wegen der Blitzgefahr Bäume und Küstengebiete zu meiden und nicht zu versuchen, Wildbäche zu Fuß oder mit dem Auto zu überqueren.