Werner Obergfell vom Kirchenrat (links) und Kantor Jochen Kiene präsentieren die neuen Pfeifen vor der Orgel.Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Instrument in der evangelischen Kirche wird umfassend renoviert / Gesamtkosten von rund 60 000 Euro erwartet

Das Instrument in der evangelischen Kirche wird umfangreich renoviert. Die Verantwortlichen rechnen mit Gesamtkosten von 60 000 Euro.

Die Orgel in der evangelischen Kirche in Tennenbronn soll "umfassend renoviert und der Klang grundlegend überarbeitet werden", sagt Kantor Jochen Kiene und informiert über die Details.

Schramberg-Tennenbronn. Kantor Jochen Kiene erklärt beim Besuch in der Kirche nähere Einzelheiten zur Sanierung der fast 120 Jahre alten Orgel. Die romantische Orgel sei 1903 von Orgelbauer August Merklin aus Freiburg gebaut worden und zuletzt 1956 mit dem Einbau einer Elektrik zur Steuerung ausgestattet worden. Und diese elektrische Steuerung muss ersetzt werden, weil sie den heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr entspricht.

Nicht vor Kurzschlüssen gefeit

So ist der hölzerne Spieltisch mit alter Technik offen verkabelt, ohne heute übliche Kabelkanäle; die Verdrahtung liegt auf Leiterschienen ohne ausreichende Isolierunterlagen. Die Sicherung gegen Kurzschluss sei unzureichend.

Diese Mängel vieler alter Orgeln habe Oberkirchenrat Professor Michael Kaufmann bemängelt und die Sanierung ins Rollen gebracht. Dafür sei von der Landeskirche bereits ein bedeutender Zuschuss zugesagt.

Zusätzlich soll die Orgel gereinigt und klanglich verbessert werden, verwies Kiene auf drei gebrauchte Register aus der gleich alten Domorgel aus Regensburg. Die Orgel mit 15 Registern und etwa 1000 Pfeifen werde zur Reinigung und Ausbesserung innen ausgeräumt und dabei gefundene Schäden ausgebessert. Der Prospekt mit den sichtbaren Pfeifen werde stehen bleiben, sodass die äußere Ansicht der Orgel sich nicht verändern werde.

Wärmerer und vollerer Klang erwartet

Nach der grundlegenden Überarbeitung werde die Orgel in einem deutlich wärmeren, volleren und ausgeglicheneren Klang zu hören sein, versprach der Kantor für das Spiel der neuen Organistin Stefanie Staiger. Die Kirchengemeinde in Tennenbronn werde dann wieder über eine "herausragende Dorforgel" verfügen.

Ende August sollen die Arbeiten beginnen und bis Ende Oktober abgeschlossen sein, kündigte Werner Obergfell vom Kirchenrat an. Man rechne mit Gesamtkosten von 60 000 Euro, von denen neben dem Zuschuss rund 10 000 Euro aus der Kirchengemeinde fließen und 25 000 Euro aus Spenden erhofft werden. Während der Bauzeit werde das Orgelpositiv aus der Lorenzkirche in St. Georgen zur Verfügung stehen. Danach wolle man auch wieder Konzerte auf der restaurierten Orgel anbieten.