Die Kinder freuten sich über die Inhalte der Spendenpakete.  Foto: Raible

Viele Fotos und einen Dank an alle Spender aus der Gemeinde Eutingen schickt Chantal Raible aus Sansibar in die Heimat. Einige Projekte konnten die freiwilligen Helfer umsetzen und dank der Unterstützung den Kindern vor Ort helfen. 

Eutingen - Die Juhudi-Englisch-Medium-School ist somit auf einem guten Weg, doch es steht noch einiges an. Die beiden Schweizerinnen Tanja, 20 Jahre, und Elin, 19 Jahre, haben ihre freiwillige Zeit abgeschlossen. So ist die Eutingerin mit anderen Freiwilligen auf Sansibar. Als Lehrerin und Unterstützerin bringt sie sich in der Schule ein. Die sanitären Anlagen der Schule waren in einem katastrophalen Zustand und auch das Wellblech-Dach der 2005 gebauten Schule war undicht. Die Zwischendecke hat das Wasser aufgefangen, doch zwischen diesen beiden Konstruktionen bildete sich Schimmel. Die Eutingerin sammelte Spenden, um die Sanierungsmaßnahmen bezahlen zu können. Vor Ort gibt es keine finanziellen Möglichkeiten und der Schulleiter setze andere Prioritäten. Doch ihr liege die Gesundheit der Kinder, die in diesen Räumlichkeiten unterrichtet werden, sehr am Herzen. Wie gefährlich Schimmel ist, weiß die Eutingerin sehr gut. "Eine deutsche Schule wäre bei solchen Zuständen längst geschlossen. In der Regenzeit kann es bis zu einer Woche durchregnen", sagt Chantal Raible und fügt hinzu: "Aufgrund des Klimawandels, regnet es jetzt ab und an noch. Obwohl schon längst die Trockenzeit eingesetzt haben sollte. Wir haben durchgehend 28 bis 30 Grad, auch nachts. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was durch den Regen auch begünstigt wird."

Zahlreiche Spender

Aufgrund dieser Zustände bat sie in ihrer Heimat um finanzielle Unterstützung. Zahlreiche Spender warfen Geld in die aufgestellten Sparschweine, wofür Familie Raible herzlichst dankt. Das Dach und die sanitären Anlagen an der Juhudi-Englisch-Medium-School konnten so saniert werden. "Jetzt konnten wir es durch südafrikanische Metallbleche ersetzten, welche eine andere Oberfläche haben, die nicht nur dem Wasser standhalten soll, sondern auch weitaus länger resistent sein soll als das Dach zuvor", berichtet Chantal Raible.

Die Handwerker waren gleich gefunden. Da Sommerferien und somit keine Schule war, konnten die Arbeiten ohne Probleme erfolgen. "Viele Leute kennen hier viele Leute. Das sind auch keine richtigen Unternehmen, die das machen. Es gibt Leute, die besorgen Materialien und andere handwerkeln dann", berichtet die Eutingerin. Das Dach war innerhalb von zwei Tagen komplett abgerissen und neu aufgebaut – von neuen Holzbalken über neue Bleche. Das bisherige Wellblech-Dach kann nicht wie in Deutschland auf eine Deponie gebracht werden. Es soll unter den Nachbarn verteilt werden, damit diese sie anderweitig nutzen können. "Denn letztendlich würde das Blech eh nur irgendwo in der Natur liegen und vor sich hin verenden", erklärt Chantal Raible. Immer wieder hört sie "Pole pole" (langsam langsam), denn nicht alles werde sofort umgesetzt. So haben die Decken länger gebraucht, bis sie ausgetauscht werden konnten. Auch der Neubau der sanitären Anlagen brauchte viel Zeit, obwohl die Planung schon längst abgeschlossen war. Ein neues Häuschen wurde gebaut, das landesübliche Toiletten mit Keramik im Boden hat.

Freude über Spenden

Zudem haben sich die Kindergartenkinder sehr über die Spendenpakete aus Deutschland und der Schweiz gefreut, in denen sich Spiele, Puppen, Puzzle, Bauklötze befanden. Denkspiele für die Älteren können nun auch in der Grundschule verwendet werden, schreibt Chantal Raible und fügt hinzu: "Freispiel oder spielend lernen, wie wir es kennen, gibt es hier nicht. Der Tag besteht aus singen, nachsprechen, lernen, lernen, lernen." Aufgrund dieser Förderung könnte auch das Aggressionspotenzial der Kinder abnehmen, die laut Chantal Raible nun einfach Kinder sein dürfen.

Die Spendengelder wurden vollständig aufgebraucht. Um die Sanierung des Dachs umzusetzen, baten die anderen Freiwilligen um Spenden. Freiwillige, die in Zukunft kommen werden, können Projekte wie Wände streichen oder das Schulequipment weiter auszubauen, umsetzen. "Die Schule ist ein Fass ohne Boden. Es wird nie genug getan sein", erklärt Chantal Raible und schreibt weiter: "Von unserer Seite aus haben wir unser bestmögliches getan. Wir unterrichten ja weiterhin und versuchen so natürlich auch noch unser Bestes zu geben. Wenigstens konnten wir nicht nur was für den Wissensstand der Kinder, sondern auch für ihr Wohlbefinden in der Schule tun." Sie möchte noch ein paar Arbeitsblätter besorgen und eine kleine Theateraufführung mit ihrer ersten Klasse umsetzen. Auf die kommenden Aufgaben freut sie sich, ehe sie wieder nach Deutschland zurückkommt.