27 Ministranten der Seelsorgeeinheit Eutingen auf Rom-Wallfahrt Foto: Ministranten Foto: Schwarzwälder Bote

Wallfahrt: Ministranten zu Besuch in Rom / Johann Dettling darf Abendgebet von Podium aus verfolgen

Das Abendgebet mit dem Papst Franziskus und die verschiedenen Gottesdienste in historischen Gemäuern werden den Teilnehmern der Wallfahrt nach Rom im Gedächtnis bleiben.

Eutingen. Zusammen mit Schwester Jelena, Victoria Sauter und Pfarrer Beda Hammer erlebten 27 Ministranten der Seelsorgeeinheit Eutingen einiges in der Millionenstadt.

Den Auftakt machten die Ministranten mit einer Andacht auf dem Hohenberg und stiegen dort in den Bus.

Rund 120 Teilnehmer des Dekanats Freudenstadt machten sich auf den Weg nach Rom, was mit dem Bus rund 14 Stunden dauerte. "Wir haben so viel erlebt", beschrieben die Jugendlichen, dass sie Sehenswürdigkeiten wie die Spanische Treppe, die Engelsburg und viele weitere im Vorbeigehen gesehen hätten. Ihr Hostel lag zentral an der Piazza Bologna und so konnten die Reisenden mit der U-Bahn alles erreichen.

Brief an den Weihbischof

Mit einem Brief hatten sich die Jugendlichen bei Weihbischof Thomas Maria Renz um das Mitwirken im Gottesdienst in der Kirche Santa Prassede beworben und überraschenderweise überzeugt. "Wir haben erklärt, dass wir eine lebendige Gruppe sind, die viel gemeinsam unternimmt", beschreibt Eutingens Pfarrer Beda Hammer. Der Brief muss dem Weihbischof so gut gefallen haben, dass die Jugendlichen in der frühmittelalterlichen Kirche die Messe mitgestalten durften. "Das war ein Höhepunkt. Das werde ich nicht vergessen", beschreiben die Jugendlichen, dass die Kirche eine besondere Atmosphäre hatte. Ansonsten sei der Gottesdienst wie in Deutschland abgehalten worden.

Allgemein sei der Tag ereignisreich gewesen, denn das antike Bauwerk Pantheon, das Parlament und weitere Sehenswürdigkeiten wurden besichtigt. "Wir waren froh, dass wir immer wieder an Trinkbrunnen Halt machen konnten und unsere Flaschen auffüllen konnten. Aber so viel konnten wir gar nicht trinken, wie wir geschwitzt haben", wies Pfarrer Beda Hammer auf Temperaturen um 39 Grad im Schatten hin.

Die Jugendlichen ließen sich jedoch von ihrem Höhepunkt nicht abhalten: Sie hatten eine Audienz beim Papst auf dem Petersplatz. Alle Ministranten wurden gruppenweise in Bereiche eingeteilt, damit später Papst Franziskus mit seinem Papamobil seine Punkte anfahren konnte. "Das war interessant, denn da waren 60 000 Ministranten und geschätzt 50 000 Ministranten nur aus Deutschland", erinnern sich die Jugendlichen.

Vier Fragen an den Papst

Aus der Ministranten-Menge wurden Jugendliche auserwählt, auf einem Podium dem Abendgebet zu folgen. Johann Dettling aus Eutingen war einer der fünf Jugendlichen des Dekanats Freudenstadt. "Für die Jugendlichen war das schon sehr anstrengend, denn es war sehr warm und wir hatten keinen Schatten. Der Papst hat Italienisch gesprochen, was ins Englische übersetzt wurde, aber bei der Menge musste man genau zuhören", denkt Pfarrer Beda Hammer an den gut gefüllten Petersplatz zurück.

Vier Jugendliche, auch ein Deutscher, durften eine Frage an den Papst stellen. Als weiteres besonderes Ereignis beschreiben die Ministranten den Gottesdienst mit Bischof Gebhard Fürst in der KircheSankt Paul vor den Mauern. Zur ereignisreichen Woche gehörten Ausflüge wie auf den Palatin, eine Wanderung auf den Avatin mit Schwester Jelena oder ein Besuch der vatikanischen Museen mit Elisabeth Wütz.

Der Besuch der Katakomben wird der Gruppe wohl noch lange im Gedächtnis bleiben, denn von der U-Bahn-Station schafften die Jungs um Pfarrer Beda Hammer eine lange Strecke zu Fuß. "Ich bin sehr stolz auf die Jungs, denn sie haben nicht einmal gemurrt", berichtet der Pfarrer. Er sei schon elf mal in Rom gewesen, doch der Zustrom von Touristen werde gefühlt immer mehr, weshalb Programmpunkte wie das Kolosseum ausfallen mussten. Wer den Petersdom besichtigen wollte, musste um 6.15 Uhr los, denn beim ersten Mal Anstehen verließen die meisten Gruppen nach rund eineinhalb Stunden Wartezeit die Schlange.

Freies Programm

Am letzten Tag gab es ein Programm zur freien Verfügung, wobei es einige an den Strand nach Ostia zog. Eine ereignisreiche Woche und ein einmaliges Erlebnis bei der Wallfahrt liegt für die Ministranten zurück, die nach 13 Stunden Busfahrt wieder in der Seelsorgeeinheit Eutingen ankamen.