Conny Conrad legt seinen "neuesten Streich" vor: "I Rock" ist ab Juli im Handel und als Download erhältlich. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Conny Conrad legt ein Soloalbum vor: "I Rock" / Mitunter sind es 190 Beats pro Minute / Zwölfminütiges Epos

Von Martin Dold Eutingen-Weitingen. Der kreative Druck im Kessel ist hoch, nun hat er ein Ventil gefunden: "I Rock" heißt das neueste Werk von Conny Conrad, das im Juli veröffentlicht wird. Und: Es ist das erste Soloalbum seit den 1990er-Jahren. "Es ist ein Stück weit eine Aufarbeitung, dass es Dark Ocean (Conrads frühere Band) nicht mehr gibt", erzählt der Erfolgsmusiker aus Weitingen. Kraftvoll und wuchtig kommen die 13 Songs rüber. Sie knüpfen dort an, wo Dark Ocean aufgehört haben – eben Conny Conrad pur. "Diese Titel kommen von Herzen", sagt er. So gibt es viele psychedelische Elemente sowie Orchestral und Keyboard. "I Rock" könnte auch heißen: "So stellt sich Conny Conrad Rockmusik vor". Dass es eine Vielzahl rasend schneller Gitarrensoli gibt, ist fast schon selbstverständlich.

Gerd Kannemann alsSänger ausgewählt

Lange hat Conrad über den passenden Sänger nachgedacht und ihn schließlich in Gerd Kannemann gefunden. Diesen hat er bereits 1996 zum ersten Mal produziert und ist seitdem mit ihm befreundet. Zudem ist Kannemann auch Sänger von Crimestop, der offiziellen Live-Band von Conrads Projekt "Rock For Your Children".

Conrad tobt sich auf dem neuen Album auf einigen Instrumentaltiteln nach Herzenslust mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und E-Bow aus. Letzterer ist schon fast ein Markenzeichen seiner vielfältigen Musik geworden.

In sich hat es auch der Titel "Return Of The Bumblebee": Der "Hummelflug" wurde einst von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow komponiert. "Wie hätte er das weiter komponiert?", fragte sich Conrad – und übernahm diese Aufgabe gleich selbst. Das Ergebnis ist nun auf "I Rock" zu hören. Nur so viel sei verraten: Der Titel bringt es auf 190 Beats pro Minute.

Ganz tief rein in die Archivkiste griff Conny Conrad bei dem Titel "Kings And Queens": Diesen schrieb er bereits zu Abiturszeiten im zarten Alter von 18 Jahren. Fertig komponiert wurde das Schätzchen aber nie. Bis jetzt eben. Nun ist ein zwölfminütiges Epos daraus geworden. "Ein Mehrteiler im Stile von ›Music‹ von John Miles", erklärt Conrad die Stoßrichtung: "Dieser Titel hat mich am meisten Zeit gekostet". Das gilt nicht nur für die Musik, sondern auch für den Text. Grob gesagt geht es darum, die Machthaber stets mit einem überaus kritischen Auge zu betrachten.

Conrads Affinität für den größeren Blickwinkel kommt bei "The Astronaut" zur Geltung. Hier wird das Gefühl, im Weltall zu schweben, musikalisch umgesetzt.

Drei Songs für Rita van Nek produziert

Übrigens: "I Rock" ist ein Projekt, in das Conny Conrad viel Energie gesteckt hat, doch das ist beileibe nicht das einzige, das derzeit am Köcheln ist. Unter anderem hat Conrad eine Produktion mit drei Songs von Rita van Nek fertig gestellt, die von "Das Supertalent" bekannt ist und von Conrad seit den 1990er-Jahren produziert wird.