Beim ersten Arbeitseinsatz der Weitinger Vereine zum Hallenumbau werden alle wiederzuverwendenden beweglichen Gegenstände ausgeräumt und zwischengelagert.Foto: Nesch Foto: Schwarzwälder Bote

Engagiert: Vereine beginnen mit Arbeitseinsätzen / Helfer schaffen Platz / Manches wird eingelagert, anderes hergegeben

Die Weitinger Vereine haben bereits die ersten zwei erfolgreichen Arbeitseinsätze für den Umbau der Sporthalle hinter sich.

Eutingen-Weitingen. "Alles muss raus!": Nach diesem bekannten Werbeslogan verfuhren am Samstag die Weitinger Vereine, als sie ihren ersten Arbeitseinsatz zum Hallenprojekt mit dem Anbau eines neuen Feuerwehrgerätehauses starteten. Statt "Hoametfescht" wurde das freie Wochenende genutzt, um die Sporthalle auszuräumen. Denn das Weitinger Großprojekt verlangt nun im Vorfeld die ersten Schritte bei den Eigenleistungen.

Sogar etwas mehr als die verlangten und vereinbarten Personen aus mehreren Vereinen hatten sich eingefunden, um alle beweglichen Sachen auszuräumen, die auch nach dem Umbau von den Nutzern wieder benötigt werden. So waren unter anderem die großen Sportgeräte in ihre Einzelteile zerlegt worden, damit sie platzsparend auf Paletten gestapelt werden konnten.

Schwere Arbeiten wurden verrichtet, die auch körperliche Robustheit erforderten, hier vor allem das Verladen der großen Anzahl an schweren Bühnenelementen. Aber auch leichtere Tätigkeiten mit Geduldsarbeit standen an: So musste etwa die Luft aus der riesigen Zahl an großen Sitzbällen der TSV-Abteilung "Fitness und Gesundheit" herausgelassen oder eher herausgedrückt werden. Die Bälle wurden dann, wie andere Kleingeräte, beispielsweise in den Sprungkästen verstaut.

Sämtliche "Pakete" wurden vor dem Abtransport noch ordnungsgemäß mit Gurten gesichert, in Folien eingewickelt und verklebt, damit die Gegenstände für die nächsten anderthalb bis zwei Jahre staubfrei bei der ELB-Logistik von Siegfried Blume kostenfrei gelagert werden können. Den Gabelstapler stellte die "Gäuwärme" und den Traktor mit großem Anhänger Christoph Schneider zur Verfügung.

Die Verpflegung der freiwilligen Helfer beim ganztätigen Arbeitseinsatz übernahmen Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach, Gemeinderätin Sonja Schlichter-Müller, "Ortschaftsverwalterin" Lydia Petkau und Ortschaftsrat Karl Fidaschek, der am Montag beziehungsweise Donnerstag für die "Hoamet" und den "Liederkranz" im Einsatz ist.

"Alles muss raus!" gilt aber noch nicht für die beweglichen Sachen, die in der neuen Halle keine Verwendung mehr finden. Dazu gehören unter anderem die komplette Bestuhlung, Barhocker und der Thekenbereich der Halle. Die Küche in der gemeindeeigenen früheren Gaststätte Bürgerstüble ist für die umgebaute Halle reserviert. Sie wird im Obergeschoss eingebaut.

Auch heute wird geschafft

Organisiert werden die Einsätze mit den Eigenleistungen der Vereine von Fabrice Schmitt. Er ist als Vorsitzender des TSV-Fördervereins und Mitarbeiter beim örtlichen Bauhof das Bindeglied zwischen den Vereinen und der Gemeindeverwaltung und somit der ideale Koordinator zwischen den Beteiligten.

Am vergangenen Montag stand bereits der zweite Arbeitseinsatz an. Dann hieß es: "Alles muss weg!" Auf der Südseite wurden vor den Eingängen die Pflanzbeete samt ihren Einfassungen entfernt. Dafür stellte die Gemeinde den Radlader sowie Karl Fidaschek den Traktor und Anhänger zur Verfügung. Am heutigen Donnerstag wird der Vorplatz dann eingeschottert, um dort die Container für das Abbruchmaterial platzieren zu können. Der erste Termin für den Rückbau im Innenbereich ist für Samstag, 19. September, ab 9 Uhr eingeplant.

 Bund gibt 1,8 Millionen Erst im Mai hatte das Land 189 000 Euro Zuschuss für den Umbau der Halle gewährt. Nun kommt es noch viel besser. Der Eutinger Ortsteil kann sich über die Zusage des Bundes freuen, fast 1,8 Millionen Euro zur Sanierung der Mehrzweckhalle beizusteuern. Darüber informierte laut Mitteilung der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel nun die Gemeindeverwaltung. "Die Fördermittel aus Berlin tragen nicht nur dazu bei, den Weitingerinnen und Weitingern ihren 20-jährigen Wunsch nach einer Sanierung der Halle zu erfüllen, sondern sie werden auch örtlichen Handwerksunternehmen Aufträge einbringen", betont Fuchtel demnach. Denn das jetzt aufgestockte Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" sei Teil des Konjunkturpaketes. Damit soll den Auswirkungen der Corona-Krise entgegengewirkt werden.

In seiner Sitzung am Mittwoch hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags deutschlandweit Projekte in Höhe von 200 Millionen Euro bewilligt. Allein 31 Millionen Euro gehen nach Baden-Württemberg.   Inventar abzugeben Die aussortierten Gegenstände aus der Weitinger Sporthalle werden zuerst den örtlichen Vereinen – teils zu festgelegten Preisen, teils gegen eine kleine Spende – angeboten. Zu haben ist unter anderem die Bestuhlung der Halle und des "Bürgerstüble". Dazu gibt es laut Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach zwei Termine für Vereinsvertreter: Freitag, 11. September, von 16 bis 19 Uhr, und am Samstag, 19. September, von 10 bis 15 Uhr. Nach dem Anschauen können die Gegenstände gleich mitgenommen werden. Gegebenenfalls sollten Handwerkszeug, Helfer und Transportmöglichkeiten mitgebracht werden. Wer einen der Termine wahrnehmen möchte, sollte sich anmelden. Bei der Aktion gelten die aktuellen Corona-Regeln. Falls danach noch Gegenstände übrig sein sollten, können auch Privatpersonen zugreifen. Der Erlös kommt dem Hallenfonds der Vereine zugute.