Grundstück Ecke Brunnen-/Kaiserstraße löst Diskussion im Ortschaftsrat aus

Eutingen-Göttelfingen (pm). Eine Idee, ein Wunsch, in ein, zwei Sätzen in Feierlaune formuliert, hat in der jüngsten Sitzung des Göttelfinger Ortschaftsrats für etwas Aufregung gesorgt.

Eine Frau hatte beim Fest der Schwarzen Tulpe angeregt, einen Festplatz aus dem bisher unbebauten Grundstück Ecke Brunnen-/Kaiserstraße (auf dem die Gemeinde Bauplätze errichten will) zu machen. Sie befürchtete jedoch gleichzeitig, dass diese Idee den knappen Finanzen der Gemeinde zum Opfer fallen werde. Als auch noch ein Brief einging, in dem ein Bürger schrieb, dass er sich auf dem Platz ein paar Sitzbänke vorstellen könnte, um so einen ganzjährigen Treffpunkt zu schaffen, sah man bei der Ortsverwaltung Handlungsbedarf und nahm dieses Thema auf die Tagesordnung.

Für Ortsvorsteherin Diana Wally steht fest, dass das Baugrundstück verkauft wird. Allein schon deshalb, da man bereits ELR-Mittel dafür erhalten habe, die man sonst zurückzahlen müsste. Des Weiteren ist schon eines der möglichen drei Baugrundstücke verkauft worden. "Unser Dorfplatz ist vor dem Rathaus", so das Credo von Wally. Horst Niessner, der anfangs auch über einen Festplatz nachgedacht hatte, unterstützte sie. Für ihn ist jedoch offen, wann man den Platz vor dem Rathaus sanieren kann: "Seit 20 Jahren wird davon geschwätzt, passiert ist noch nichts." Thomas Wolf sprach von einer interessanten Planung und gab zu, dass er sich nicht vorstellen könne, wie man den Ausgleich der Höhenunterschiede auf dem Rathausvorplatz in den Griff bekommen könnte. Für Egbert Badey steht außer Frage, dass es gut wäre, wenn man das Geld aus den Verkaufserlösen Ecke Brunnen-/Kaiserstraße zur Sanierung vors Göttelfinger Rathaus bekommen würde. Die Wurzeln mehrerer großer Kastanien hätten den Platz sehr uneben gemacht und griffen auch Abwasserkanäle an. "Man kann darauf warten, bis da mal jemand stolpert und sich die Knochen bricht", befürchtete er. Rolf Gölz sieht die praktische Seite eines Dorfplatzes vor dem Rathaus: "Allein die Infrastruktur (WC/Strom/Wasser) spricht für einen Dorfplatz rund ums Rathaus."

Ein Bürger riet, bei dem Grundstücksverkauf Ecke Brunnen-/Kaiserstraße einen großen Streifen im gemeindeeigenen Besitz zu behalten, damit man die Straße in diesem Kreuzungsbereich wieder auf die ursprüngliche Breite zurückbauen könne. Vor Jahren wurde die Straße dort um etwa drei Meter schmäler gemacht, um den Verkehr zu "entschärfen". Aus Sicht des Bürgers sei die Verkehrssituation insbesondere dann, wenn ein Bus dort einbiege, ein regelrechter "Zustand".

Die Vorhaltungen aus dem Ortschaftsrat, dass ein solcher Rückbau an der Verkehrssituation nicht viel ändern würde und finanziell kaum zu stemmen sei, ließ der Antragsteller nicht gelten. "In Göttelfingen wurde schon so viel Geld verbuddelt, da kommt es auf 50 000 Euro oder so auch nicht mehr an."