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Nachwuchs versteht viel vom Showtanz: Bei Göttelfinger Veranstaltung sind Ensembles aus der gesamten Region am Start.

Eutingen-Göttelfingen - Nachdem die Erwachsenen ihren großen Zunftball in der Korntalhalle gefeiert hatten, schlug tags darauf die Stunde für die kleinen Narren. Hunderte von Indianern, Cowboys, Rittern, Hexen, Rotkäppchen und Wikingern tobten durch die Halle und freuten sich über den Auftritt ihrer Freunde aus den Narrenzünften von Klein-Paris (Ergenzingen), Eutingen, Börstingen, Betra, Vollmaringen, Hochdorf und natürlich von der gastgebenden Zunft aus Göttelfingen, die gleich mit drei Gruppen zum Gelingen des Programms beitrug. Sie klebten geradezu in Dreierreihen am Bühnenrand und ließen sich keine der Tanzvorführungen entgehen.

Conny Kern und Heinz Röhm waren von der Vorstandschaft wieder vor Ort. Kern führte gewohnt gut gelaunt durchs Programm, das mit dem Einmarsch der "Flohopser" begann. Wie es sich für einen guten Gastgeber gehört, beließen sie es aber dabei und räumten die Bühne für die Garden und Showtanzgruppen der Gastzünfte.

Den Anfang machten die Gardemädels aus der "Hauptstadt" Eutingen, die ihre "Bambinis" auf die Bühne schickten. Die "Minis" aus Klein-Paris stürmten danach den Saal und krabbelten direkt auf die Tische. Von dort aus ging es zu "Onkel Jürgen" hoch auf die Showbühne. In einer innovativen Umsetzung von dem "Bett im Kornfeld" und "Ich bau dir ein Schloss" zeigten die Ergenzinger Kids, was ihnen ihre Trainerin Uschi Kern in den vergangenen Monaten beigebracht hatte.

"Dance and Fun for Girls" stand als Name und gleichzeitig Programm über der neuen Gruppe von Tanja Kieferle vom Göttelfinger FC. 15 Mädels aus Eutingen, Rohrdorf, Göttelfingen und Vollmaringen trafen sich, um bei "Break out" zu zeigen, wie spielerisch leicht komplizierte Schrittfolgen aussehen können. "Die Gruppe gibt es noch kein ganzes Jahr und die Tanja war sicher nervöser als ihre Girls", kommentierte Narrenchefin Conny Kern diesen Auftritt, bevor sie der sichtlich erleichterten Trainerin ein Präsent in die Hand drücken durfte.

Doch da trainieren die meisten der Tänzer das ganze Jahr über und ein eineinhalbjähriger Dreikäsehoch stiehlt allen die Show: Tom heißt der Knabe, der unbeeindruckt von dem, was um ihn herum passierte, auf der Bühne zwischen den "großen" Mädchen herumtanzte. Nicht immer ganz im Takt, dafür aber ungemein charmant, faszinierte er und so mancher Teenager nahm den kleinen Tom – auf dem Handy als Video gespeichert – mit nach Hause.

"Hurra die Schule brennt" und "Ring of Fire" diente den Tänzerinnen aus Rohrdorf als Hintergrundmusik zu ihrem Feuerwehrauftritt, der unter dem Motto "Alle rennen raus – die Feuerwehr rein" stand. Ob man mit der "Fanta-Garde" aus Vöhringen den Landhandel und die Nahversorgung auf den Dörfern retten kann, konnte nicht geklärt werden, aber der Auftritt war so werbelastig, dass sich die Moderatorin bei den Verantwortlichen erkundigte: "Wie viel habt ihr für diesen Tanz bekommen?" "Nichts", so die Antwort, aber dann ließ man die Fruchtzwerge, Hubba-Bubbas und Gummibärchen um die Wette springen.

Waren bis zu diesem Zeitpunkt eher die jüngeren Tänzer auf der Bühne, so traten im abschließenden Dreierblock die Jugendlichen auf. "Die erste Liebe" wurde von drei Jungs und elf Mädchen aus Börstingen tänzerisch skizziert, die jungen Damen aus Klein-Paris freuen sich auf ihren Urlaub am Goldstrand von Bulgarien und die Jugendlichen von der NZG brachten sogar vier Märchen gleichzeitig auf die Bühne.

Den Schlusspunkt dieses farbenprächtigen und unterhaltsamen Nachmittags setzten die Flohopser, die mit "Alice im Wunderland" eine perfekte Choreografie auf die Bühnenbretter zauberten. Das Fazit von Conny Kern war klar: "Das war spitze" – und dafür erhielt sie lautstarke Zustimmung aus den Zuschauerreihen.