Gut besucht war die Bürgerversammlung, die das städtebauliche Konzept um den Sportplatz herum thematisierte. Foto: Morlok

Großes Interesse bei der Bürgerversammlung. Discounter-Ansiedlung großes Thema.

Eutingen - Rund 50 Bürger aus allen vier Teilgemeinden konnte Bürgermeister Armin Jöchle am Montagabend zur Bürgerversammlung im Medienraum der Grundschule begrüßen.

Thema des Abends war die städtebauliche Konzeption zur Verlegung des Sportheims und des Fußballplatzes bei gleichzeitigem Bau eines Kunstrasenplatzes. Außerdem stellte Jöchle die ersten Überlegungen zur Nachfolgenutzung der frei werdenden Sportplatzfläche an der Marktstraße vor. Der Gemeinderat hatte dieser Konzeption im Mai zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, die Öffentlichkeit zu informieren, um diese frühzeitig in die Diskussion miteinzubeziehen.

Zur Erinnerung: Das bisherige Rasenspielfeld hinterm Sportheim soll aufgegeben werden, dafür ein Kunstrasenplatz mit neuem Sportheim südlich des Talbaches, beim dortigen Rasenspielfeld, entstehen. Hinzu käme ein Jugendspielfeld aus Kunstrasen, das frei zugänglich wäre. Dadurch würde die Lärmbeeinträchtigung im Gewann Weiherwiesen mit seiner dichten Wohnbebauung reduziert und der Sportverein hätte mehr Kapazität für seinen Spielbetrieb. Die frei werdende Fläche könnte in der Folge mit altersgerechten Wohnungen und möglicherweise mit einem Discounter belegt werden. Die Finanzierbarkeit sei die spannende Frage bei der ganzen Planung, so Jöchle. Kommune, Sportverein und Dritte – wie Regierungspräsidium oder WLSB – müssten dafür zusammen ins Boot.

Der Schultes unterstrich, dass es sich bei dieser Konzeption bisher nur um eine Grobplanung handele. "Deshalb sitzen wir auch hier – wir brauchen ihr Feedback, das ist für uns wichtig". Er betonte, dass das bestehende Einzelhandels-Konstrukt mit Landmarkt, Bäcker und Metzger durch die Ansiedelung eines Discounters nicht gefährdet werden soll. "Nur, was ist, wenn einer dieser Nahversorger zumacht? Dann wollen wir gerüstet sein!"

"Ich könnte die Fläche sofort verkaufen"

Alexandra Feinler fragte in der anschließenden Diskussion, ob es denn überhaupt Interessenten aus Reihen der Grossisten gäbe. "Ich könnte die Fläche sofort verkaufen", so Jöchle. "Fünf konkrete Angebote und zwei Anfragen liegen vor." Eutingens CDU-Urgestein Werner Gsell erachtet die Fläche bei der Marktstraße jedoch für zu wertvoll, um sie mit einem Discounter zu belegen. Er schlug vor, eine gemeindeeigene Fläche beim Postfrachtzentrum zu nutzen und das Thema "Discounter" so auch aus Sicht der Gesamtgemeinde zu sehen. "Wenn die Gemeinde etwas braucht, dann sind Grundstücke plötzlich recht viel wert", so seine Einschätzung dazu, dass für die Seniorenwohnanlage und den Großmarkt noch 21 Gespräche mit Grundstückseigentümer anstehen. Gerd Hartmann aus Weitingen hieb in die selbe Kerbe. Er wollte wissen, wie man die geschätzten Kosten von 2,5 Millionen präzisieren könne, da er glaubt, dass gerade durch die Grundstückankäufe das Ganze wesentlich teurer wird. Ursula Maier aus Eutingen hält das Projekt für eine tolle Sache, kann sich aber nicht vorstellen, dass der Blick aus den Fenstern der Seniorenwohnanlage auf einen Parkplatz besonders attraktiv ist.

Verlegung des Sportplatzes, der finanziell größte Brocken in dieser Planung, ging bei der Diskussion fast unter. Grundsätzlich fand dieser Teil der städtebaulichen Konzeption Zuspruch – mit einem Discounter in der Nähe des Ortskerns konnte man sich im ersten Schritt der Planung jedoch noch nicht anfreunden.

Jöchle rechnet, dass die Gespräche noch mindestens ein Jahr andauern werden und man eventuell bis Ende 2013 die Planungsvoraussetzungen hat und ein Finanzierungsmodell vorstellen kann. Nahziel wäre dann, ab 2014 mit dem Bau der neuen Sportstätte zu beginnen. Erst danach würde man sich mit der neuen Umnutzungsplanung beschäftigen.