Sanierung: Bleche im Deckenbereich der Flugzeughalle verbogen / Elemente müssen ausgetauscht werden

Starke Winde haben Elemente der Verschalung der Flugzeughalle der Flugsportgruppe Hanns-Klemm Böblingen beschädigt. Deshalb wird die nach Süden ausgerichtete Seite aktuell saniert.

Eutingen. Bisher waren Wellplatten angebracht, durch deren Rillen der Wind pfeifen konnte. Welche Kraft dieser auf dem fast unbebauten Fluggelände in Eutingen hat, zeigen verbogene Bleche im Deckenbereich der Flughalle. "Der Wind fährt in die Rillen. Wenn es hier oben richtig stark windet, dann sieht alles danach so aus", zeigt Edgar Müller, Vorsitzender der Flugsportgruppe Hanns-Klemm Böblingen, auf das Blech im Dachbereich.

Daher habe sich die Flugsportgruppe nun für Sandwich-Elemente entschieden, die eine integrierte Dämmung aufweisen. Nach und nach sollen die bisherigen Elemente durch neue ausgetauscht werden. Zudem überlegt die Flugsportgruppe, wie es weitergeht, ist doch der bisherige Hangar zu klein für die Oldtimer- und weitere Flugzeuge. "Ein Anbau kommt aktuell nicht in Frage", erklärt Müller, dass der Verbleib der beiden Flugsportvereine auf dem Eutinger Fluggelände gerade nicht sicher sei.

Damit beginnt für die Flugsportvereine ein erneutes Hin und Her – wer die Geschichte kennt, weiß wieso die Betonung auf erneut liegt. Als sich in den 1960er-Jahren der Industriestandort Böblingen-Hulb entwickelte, wurde das Fliegen auf dem damaligen Fluggelände Böblingen erschwert. Im Dezember 1970 kündigte die Stadtverwaltung Böblingen den Vertrag für die Nutzung des Flugplatzes. Die heutige Flugsportgruppe Hanns-Klemm Böblingen, damals Flugsportgruppe Böblingen, flog zwar noch bis Anfang der 1970er-Jahre, allerdings mit großen Herausforderungen. In der Chronik heißt es: "1972 war die Hulb nur noch für außerordentlich geübte Flieger befliegbar. Die Flugsportgruppe verlor zwei Drittel ihrer Mitglieder, die sich an andere Vereine mit Fluggelände anschlossen."

Unter dem Vorsitzenden Eduard Geiger wurde eine Alternative gesucht. Letztlich fand die Flugsportgruppe auf dem Eutinger Segelfluggelände eine Heimat, die sie sich mit dem Flugsportverein Rottenburg-Horb teilt. 1973 wurde eine gemeinsame Haltergemeinschaft gegründet und der Flugbetrieb konnte aufgenommen werden. Im November 1973 kam ein Einschreiben: "Jeglicher Flugbetrieb muss eingestellt und der Flugplatz gesperrt werden." Der Grund dafür war die Forderung der französischen Streitkräfte, die einen Schutzbereich um das bestehende Munitionslager (heutiges Nabu-Gelände) wollten.

Die bis dahin bestehende Startbahn konnte nicht wieder in Betrieb genommen werden, weshalb Planungen für eine neue aufgenommen wurden. "Mit vereinten Kräften aller Flieger unter der Bauleitung des Rottenburger Fliegers Heberle und des Böblinger Kameraden Köhler wurden weit über 2000 Kubikmeter Humus zur Herstellung der Bahn bewegt", heißt es im Buch Flugplatzgeschichte aus dem Jahr 2006.

Aus der Chronik der Flugsportgruppe geht hervor: "Es gelang nach langwierigen Verhandlungen, parallel zum alten Platz, eine total zerbombte, als wilde Mülldeponie benutzte, vor Dreck und Unrat starrende Fläche für den Ausbau eines neuen Platzes zu bekommen. Mit der letzten Geduld, viel Geld und vielen Tausend Arbeitsstunden, konnte die Haltergemeinschaft dem wüsten Landstrich ein Fluggelände abringen."

Somit entwickelte sich das heute bekannte Fluggelände immer stärker. 1975 wurde der Antrag für den Hallenanbau für die Flugzeuge und weiteres Vereinsequipment genehmigt. Weil kaum Platz für die Flugzeuge war, baute die Böblinger Flugsportgruppe eine weitere, eigene Halle. Die Böblinger sehen sich in die Zeit zurückversetzt, denn die Geschichte scheint sich teilweise zu wiederholen. Die Hoffnung bleibt bestehen, dass das Eutinger Fluggelände weiterhin als solches und nicht als Gewerbefläche betrieben wird.