Hauptversammlung: Bei den Eutinger Sportschützen stand das Jahr im Zeichen des Schützenhausumbaus

Beim Umbau des Eutinger Sportschützenhauses konnte an manchen Stellen gespart werden – dieses Geld wurde dann in anderen Bereichen investiert, wie bei der Hauptversammlung der Eutinger Sportschützen bekannt wurde. Im Zuge der Wahlen konnten zudem alle Ämter besetzt werden.

Eutingen. Die Sportschützen trafen sich im Eutinger Schützenhaus am Samstagabend, um die zweite Eutinger Hauptversammlung nach der Corona-Auszeit umzusetzen.

Oberschützenmeister Eberhard Gsell blickte auf das vergangene erfolgreiche Jahr und die erste Jahreshälfte 2020 zurück, die stark durch das Virus geprägt war: "Corona hat die Situation bei uns doch sehr verändert. Am Sonntagmorgen ist immer noch geschlossen. Veranstaltungen, wie die Generalversammlung oder das Grillen stehen unter Auflagen." Für den Stammtisch am Sonntagmorgen suchte er Unterstützer, denn Bernd Gramer gab den Wirtsdienst nach vier Jahren weiter. Freiwillige meldeten sich, weitere dürften sich noch bereit erklären. Ende vergangenen Jahres hatte der Sportschützenverein Eutingen 98 Mitglieder, davon waren 17 Schüler, Jugendliche und Junioren. Besonders freute sich der Vorsitzende, dass die Veranstaltungen im Schützenhaus gut angenommen worden seien, und dass auch sportlich einiges erreicht wurde.

Schießleiter Pascal Beyer gratulierte der zweiten Luftgewehr-Mannschaft zum Meistertitel in der Kreisoberliga und wünschte für das Relegationsschießen noch viel Glück. Dieses entscheide, ob die Mannschaft in die Bezirksliga B aufsteige oder in der Kreisoberliga bleibe. Die dritte Luftgewehrmannschaft habe sich ebenfalls einen Meistertitel geholt, jedoch in der Kreisliga. Hervor hob der Schießleiter, dass nicht nur langjährige Schützen, sondern auch der Nachwuchs sehr viel erreicht habe.

Jugendleiter Steven Wehrstein freute sich über zwei Neueinsteiger, die aktuell am Luftgewehr trainieren würden. Im vergangenen Jahr sei der Nachwuchs mit Bezirksmeistern, württembergischen Meistern und mit der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft sehr erfolgreich gewesen. Die Geselligkeit sei beim Schützenhaus-Übernachten und weiterem Beisammensein gepflegt worden, wobei aktuell Corona eine Pause verlange.

Schriftführerin Nadine Müssigmann ergänzte die Ereignisse um die Vereins-Veranstaltungen wie den Zunftmeisterempfang, den Kappenabend, die Teilnahme an der Landschaftsputzede in Eutingen, das Christbaum-Einsammeln und die Abrissparty mit Bauravesper. Neben den jährlichen Terminen wie dem Vereinspokalschießen mit 14 Mannschaften und Teilnahme am Kinderferienprogramm lud der Sportschützenverein im vergangenen Oktober zum Richtfest fürs Schützenheim-Dach ein.

Zu diesem Großprojekt hatte Kassiererin Lara Kramer die Zahlen, denn bisher wurden rund 121 000 Euro ausgegeben. "Wir können sehr stolz auf uns und auf unser Baujahr sein", dankte sie allen. Es sei ein arbeitsreiches Jahr gewesen, doch dieses habe sich gelohnt. Spender und Gönner hätten ihre Wertschätzung gegenüber dem Sportschützenverein gezeigt. Und auch die Volksbank Horb-Freudenstadt habe neben dem "Crowdfunding" für das Behindertengerechte WC noch eine zusätzliche Spende gemacht. Positiv aus Sicht der Kassiererin war der Rosenmontag, wobei die Einnahmen aus dem Vereinspokal und dem "Bauravesper" etwas eingebrochen seien. Aufgrund der Sanierungsmaßnahmen im und um das Schützenhaus verkündete sie einen negativen Kassenbericht.

Eberhard Gsell führte dazu aus, dass bisher rund 2500 Arbeitsstunden von den Vereinsmitgliedern geleistet worden seien. Fünf Personen hätten 70 Prozent der Stunden aufgebracht. Die Stunden würden sicherlich auf 3000 kommen, schätzte der Oberschützenmeister. In manchen Bereichen, wie beim Gipsen, hätte der Verein stark einsparen können. Zudem seien großzügige Spenden eingegangen, weshalb sich der Ausschuss für die Realisierung der geplanten Photovoltaik-Anlage entschied. "Eigentlich wollten wir darüber in der Hauptversammlung abstimmen, doch dann kam Corona. Aber wir mussten uns schnell entscheiden, sonst hätten wir die Vergütung nicht mehr bekommen", erklärte der Oberschützenmeister. Doch die Anlage sei aus den Spenden finanziert worden und trage nun jährlich zum Tilgen der Darlehen bei.

"Wir sind beim Umbau schon weit vorangekommen", verwies er auf den hinteren Bereich des Schützenhauses. Die alte Schießhalle sei, bis auf einige Platten für die Umkleideräume, fertig. Die Projekte Außenhaut und das Dach seien abgeschlossen. In der Behindertentoilette würden noch die Türen fehlen, ebenso in der Waffenkammer. Die Fliesen sollen noch im Küchenanbau verlegt werden. "Ich bin absolut begeistert von dem, was wir hier als kleiner Vereins bis jetzt gemeistert haben", dankte der Oberschützenmeister allen Mitwirkenden. Die Arbeit konnte aufgrund der handwerklich erfahrenen Leute schnell umgesetzt werden. Dabei sei deutlich geworden, was die Vorgänger-Mitglieder mit oft bescheidenen Mitteln alles geleistet hätten. Patrick Raible vom Bau-Team fügte hinzu, dass die Mitglieder finanziell keine Sorgen haben müssten: "Wir haben alles im Griff." Was an einigen Stellen gespart wurde, sei an anderen sinnvoll eingesetzt worden. Durch das große Engagement aller, konnten die Kosten niedrig gehalten werden und in manchen Bereichen mehrere 1000 Euro eingespart werden.

Winfried Seele lobte als Vertreter der Gemeinde das Bauvorhaben mit immensen Eigenleistungen, was in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sei. Diese Investition ins Gebäude stelle einen Mehrwert da und stütze das Vereinsgeschehen. Zudem würde sich der Verein im Ort und der Vereinsgemeinschaft mit Veranstaltungen sowie mit einer umfangreichen Jugendarbeit einbringen. Ein großes Lob hielt er auch für die sportlichen Erfolge, die Meisterschaften und die Aufstiege bereit. Auch freute er sich, dass bei den Wahlen alle Ämter besetzt werden konnten.

Da der Mitgliedsbeitrag seit einigen Jahren nicht erhöht wurde, aber die Kosten für Startgelder im Jugendbereich, Investitionen in die Zukunft und der Beitrag zum Landesschützenbund gestiegen seien, wurde die Beitragserhöhung abgestimmt. Einstimmig sprachen sich die Anwesenden dafür aus, dass die Aktiven anstatt 53 nun 60 Euro sowie die Jugend anstatt 20 nun 30 Euro pro Jahr bezahlen. Der Beitrag für die passiven Mitglieder bleibt gleich.

Wie es nun aufgrund von Corona weitergehe, sei aktuell unsicher. Der Kinderferienprogrammpunkt bei den Eutinger Schützen falle weg. Das Vereins-Grillen am 7. August soll umgesetzt werden. Wann der reguläre Schießbetrieb mit Wettkämpfen und ausgiebigem Training wieder erfolge, konnte der Vereinsvorstand nicht sagen.