Hobby: Rebecca Singer vom Flugsportverein Rottenburg-Horb-Eutingen fliegt seit sie 14 ist / Zweite beim Hotzenwald-Wettbewerb

Dass Frauen ebenso erfolgreich im Flugsport sein können, wie Männer, beweist aktuell Rebecca Singer vom Flugsportverein Rottenburg-Horb-Eutingen. Die Kommunikations-Studentin hat sich schon einige Platzierungen gesichert.

Eutingen. Kürzlich kam sie mit dem zweiten Platz in der Standardklasse des unter Segelfliegern bekannten Hotzenwald Segelflugwettbewerbs nach Hause. "Ich dachte eigentlich nicht, dass ich so weit nach vorne komme", beschreibt die 24-Jährige, dass zum Können auch immer etwas Glück dazu gehöre.

Seit ihrem 14. Lebensjahr betreibt Rebecca Singer die große Leidenschaft auf dem Eutinger Fluggelände. Anfangs faszinierten sie die Ultraleichtflugzeuge, mit denen sie ihre Erfahrungen sammelte.

Zeitgleich entdeckte auch ihr Vater Armin Singer, der heute Werkstattleiter ist, das Hobby für sich. "Das war eine tolle Zeit, denn wir konnten viel voneinander lernen", erzählt Rebecca Singer. Während ihr Vater sich dem Bereich Technik und den Fortbildungen als Fluglehrer widmete, sammelte Rebecca Singer in verschiedenen Bereichen Erfahrungen. 2011 machte sie den Segelflugschein und anschließend den Ultraleichtflugzeug-Schein. "Ich kann es kaum glauben, aber dieses Jahr fliege ich schon zehn Jahre lang", freut sie sich. Vor rund drei Jahren nahm sie die Streckenflüge auf. "Das hat mir so viel Spaß gemacht, da wollte ich unbedingt dran bleiben", erinnert sich die 24-Jährige an die Flüge rund um die Alpen, das unbeschreibliche Panorama und die weite Sicht.

Für Pilotinnen hätte es in Zell am See einige Flugmöglichkeiten gegeben – eine Chance, die Singer gleich ergriff. Sie besuchte zudem weitere Trainingslager für Segelflieger, um ihr Können zu schulen. "Wenn man 500 bis 600 Kilometer ohne Antrieb fliegt, dann ist das unbeschreiblich", erklärt sie ihre Faszination.

Sie habe so viel gelernt, beispielsweise auch, wie man das Wetter und die Thermik richtig einschätzt. Denn dieses Wissen sei immens wichtig, um Strecken planen zu können.

Ihre Erfahrungen halfen ihr auch beim vergangenen Segelflugwettbewerb im Hotzenwald. Bei diesem gehen Teilnehmer aus ganz Deutschland und jeglichen Alters an den Start. Es gebe zwei Klassen: die offene und die Standard-Klasse. Bei der offenen Klasse könnten auch Piloten mit Flugzeugen teilnehmen, die nicht in Gruppen eingeteilt oder zugeordnet werden können.

Singer kam in die Standard-Klasse und hatte einige Konkurrenten. Als Maskottchen war Glücksbringer und Flieger-Kumpel Fabian Sieber dabei. "Ich war schon etwas nervös, denn ich war die einzige vom Flugsportverein", beschreibt Singer das Gefühl vor dem Start. Dazu kam, dass das Wetter an vier von acht Tagen nicht so wirklich mitmachen wollte.

Doch aufgeben kam für die 24-Jährige nicht in Frage und so nahm sie die vorgegebenen Strecken in Angriff. "Es gehört ganz viel Wissen und Glück dazu, denn du musst entscheiden, wann du los fliegst: Jetzt oder später? Da zählt jede Minute", weiß Singer. Sie hatte das richtige Näschen und konnte die Area-Task-Aufgaben mit Bravour meistern.

Am ersten Tag wagte sie sich nach Süden, am zweiten eher in Richtung Schwarzwald und Jura. "Da kam mir meine Alpen-Erfahrung sehr zugute", beschrieb sie, dass auch am dritten Tag das Wetter sehr gut war und sie etwa 350 Kilometer in Richtung Schwarzwald und Hotzenwald zurücklegen konnte.

Mit ihren Leistungen holte sie sich knapp nach der Hamburgerin Anna Weniger den Zweiten Platz, womit zwei junge Pilotinnen an der Spitze stehen. Auch wenn Singer aktuell in der Nähe von Heidenheim studiert, bleibt sie ihrer Heimat, dem Flugsportverein Rottenburg-Horb-Eutingen treu. "Ich liebe es dort zu fliegen, der Discus beispielsweise ist super. Der macht richtig Spaß", wohin es Rebecca Singer treibt, weiß sie heute noch nicht. Sie ist sich jedoch sicher: "Ich würde was vermissen."