Verein: TSV Weitingen setzt im Bereich Fußball auf Kooperationen / Rasenpflege macht Sorgen / Weitere Abteilungen berichten

Viele Zahlen, Fakten und Information gab es bei der Hauptversammlung des TSV Weitingen am Dreikönigstag reichlich zu hören.

Eutingen-Weitingen. Hier die wichtigsten Informationen aus dem Verein:

Statistik

Zum Jahresende hatte der Verein 474 Mitglieder. Das sind zwölf mehr als im Vorjahr. Von den 474 Mitgliedern sind 218 aktiv und 256 passiv. 359 Männer sind im Verein und 115 Frauen. Die Abteilung Badminton zählt sieben Mitglieder, Tischtennis fünf Mitglieder, Fitness & Gesundheit 83, Fußball 44, die AH meldet 69 Mitglieder und der Verein hat aktuell 89 jugendliche Kicker. 177 Vereinsmitglieder gehören keiner der Abteilungen an.

Fußball

Jan Schmid, Abteilungsleiter Fußball, konnte von ersten Erfolgen des Abenteuers Spielgemeinschaft (SG) mit den Nachbarn aus Rohrdorf und Eckenweiler, auf die man sich im letzten Jahr schweren Herzens eingelassen hatte, berichten. In der Runde 2017/18 konnte man auf einem dritten Tabellenplatz überwintern. Die SG spielte sich in der Hinrunde trotz des Weggangs von Benny Schweizer, der zum Liga-Konkurrenten FC Göttelfingen wechselte, und schwierigen Trainingsbedingungen in einen echten Spielrausch. Von 14 Matches gewann sie 13. Zur Belohnung durfte sich die SG am Ende der Saison über die Vizemeisterschaft freuen.

Die Träume vom Aufstieg im Relegationsspiel wurden mit einer 3:1-Niederlage bei den Sportfreunden Dettlingen-Bittelbronn begraben.

Die zweite Mannschaft belegte in der Runde 2017/18 den zweiten Platz und "mit etwas mehr Disziplin wäre locker die Meisterschaft drin gewesen", war sich Schmid sicher.

In der aktuell laufenden Runde konnte man nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung aufgrund einiger Verletzungen und Spielerausfällen die Mannschaft schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, berichtete Schmid. Trotz Auftaktniederlagen zeigte die Mannschaft Charakter und holte sich sechs Siege. Der schönste Sieg sei der gegen Eutingen in dessen "so hochgelobtem Stadion" gewesen. "Danach ließen es sich die Jungs nicht nehmen, gleich das Sportheim von Eutingen zu übernehmen", erinnerte er sich an den historischen Sieg. Aktuell belegt die erste Mannschaft der SGM mit 19 Punkten den 10. Platz der Tabelle.

Die zweite Mannschaft stabilisierte sich nach anfänglichen Problemen im Trainerstab und steht mit zwölf Punkten auf dem vierten Tabellenplatz.

Jugend-Fußball

Bereits in der Saison 2016 musste man feststellen, dass das Interesse am Fußball bei den älteren Jugendlichen mehr und mehr nachlässt. Deshalb habe man 2016 die Jugendspielgemeinschaft (JSG) Gäu bestehend aus Baisingen, Rohrdorf-Eckenweiler, Göttelfingen und Weitingen bei der A- und B-Jugend um Vollmaringen und Hochdorf erweitert. Dies aus dem Grund, um überhaupt für jede Altersgruppe ein überlebensfähige Mannschaft stellen zu können, berichtete der Abteilungsleiter Marco Bächle.

Er zeigte ein Beispiel aus der laufenden Saison auf, in der die JSG, die sich aus Spielern von sieben Vereinen zusammensetzt, gegen eine Mannschaft, die ihre Spieler aus acht Vereinen rekrutiert, antrat.

Etwas Erleichterung in die Schreibtischarbeit brachte die Neuerung, dass die Spielerpässe in ihrer ursprünglichen Form abgeschafft wurden und nun digital verwaltet werden dürfen. Es reicht nun eine Spielberechtigungsliste. Das passt auch zur JSG-Homepage, mit der man zum Jahresbeginn 2018 online ging.

Schön auch, dass die Jugendmannschaften der JSG weiterhin in ihrem orangen Outfits ein tolles Bild abgeben. In diesem Jahr war die E-Jugendmannschaft dran. Bächle dankte allen Sponsoren, die dies möglich machten.

Ein Lob ging zudem an die Weitinger Platzwarte, die auch für die Jugend den Platz immer in einen gepflegten Zustand versetzten.

Wie wichtig die Jugendarbeit für die Weitinger ist, das sieht man auch an der Kooperation mit dem Kindergarten. Im September lud die JSG zum Bambini-Spieltag beim FC Göttelfingen ein. Die größeren Spieler der D- und C-Jugend nahmen an einem Übernachtungsturnier in Spaichingen teil. Ebenfalls im September macht nunmehr zum dritten Mal das DFB-Mobil in Göttelfingen Halt. Die Trainer selbst führten ihre Trainerqualifizierung fort, doch immer noch herrscht latenter Trainermangel.

Im sportlichen Gesamtfazit der Fußballabteilung sieht man sich derzeit im Wesentlichen auf einem guten Weg. "Die JSG war der richtige Schritt zur richtigen Zeit."

Badminton

Die Abteilung Badminton besteht seit August 1997. Es ist eine Freizeitgruppe, die zurzeit nur noch freitags im "Aramis" in Nebringen, jeweils von 19 Uhr bis 21 Uhr, trainiert. Dafür bezahlen die Spieler 80 Euro Jahresbeitrag zusätzlich.

Aktuell hat die Abteilung sechs aktive Badmintonspieler, die auch an Freizeitturnieren teilnehmen. "Im vergangenen Jahr waren wir aus terminlichen Gründen nur bei einem Turnier. Im November waren wir mit gerade mal zwei Personen beim 5. Breitwiesen-Cup in Ergenzingen", berichtete Abteilungsleiterin Erika Schmidt. Von 20 angetretenen Mannschaften holte das Weitinger Herren-Doppel Wolfgang Heyn und Uwe Torkler bei diesem Turnier den dritten Platz. Ein Sieg, der auch noch in der Hauptversammlung heftig umjubelt wurde. "Wer bei uns mitspielen möchte, kann ganz unverbindlich zum Probetraining im ›Aramis‹ in Nebringen vorbeikommen" so das Angebot der Abteilung Badminton.

Fitness und Gesundheit

Hier gab Kathrin Schmid ihren ersten Bericht als Mitglied des Dreier-Teams der Abteilungsleiter ab. Trotz Trainerwechsel konnten das Regelangebot der Yoga-Gruppen, bei Aerobic/Bodystyling und das Wirbelsäulengymnastik aufrechterhalten werden. Ute Fidomski hat die beiden Yoga-Gruppen übernommen, Tina Cavalier hat ihren Aerobic/Bodystyling-Fitness am Dienstagmorgen abgegeben. Silke Eistetter hat zum Jahresanfang diesen Kurs übernommen, und Erika Veres unterrichtet am Donnerstagabend. "Zu allen Angeboten kann man gerne zu Schnupperstunden vorbeischauen", sagte Schmid.

Zudem erfreut sich das Kinderturnen von Nadine Schmitt großer Beliebtheit. Sie hat jeden Mittwochnachmittag drei Kurse. Diese werden im Durchschnitt von 48 Kindern besucht, die Kinder sind im Alter zwischen eins bis sechs Jahre. Die nächste Einheit beginnt nach der Fasnet. Auch kann der TSV wieder zwei Kurse "Fit4Girls" anbieten.

Aktivitäten

Neben dem sportlichen gab es auch die "normalen" Tätigkeiten, die vom Verein gestemmt wurden. Im Bereich "Veranstaltungen" ist zum einen der Jauner-Stadl, der in diesem Jahr das Stück "Der Grillclub mit dem roten Auto" spielte, zu erwähnen. Durchgeführt wurde diese Veranstaltung wie jedes Jahr vom Förderverein. Das zweite Highlight war das traditionelle AH-Turnier, das im Mai 2018 unter der bewährten Regie von Gerhard Böckle stattfand, berichtete Schriftführer Daniel Buchmüller.

Über das Jahr verteilt gibt es auf dem Sportgelände natürlich einiges zu tun und so gab es auch dieses Jahr wieder diverse Arbeitseinsätze. Als größere Einsätze sind hier zu nennen: neue Schließanlage fürs Sportgelände installieren sowie das Anbringen von neuen Fangnetzen an der alten Sportanlage.

Als kleine Belohnung für das ehrenamtliche Engagement für den Verein gönnten sich die Verantwortlichen einen Ausflug zu den "Exit-Games" nach Stuttgart.

Alles in allem konnte der Schriftführer auf ein spannendes Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. Doch vor dem Hintergrund, dass man die Kasse sogar mit einem Plus abschloss, sieht sich der Verein auf einem guten Weg.

Ein wenig Sorgen macht die Rasenpflege, da das bisherige Greenkeeper-Team nicht mehr zur Verfügung steht. "Wir suchen jetzt ein paar Leute, die monatlich drei bis vier Stunden Zeit haben um uns zu unterstützen", sagte Buchmüller. Die Ideallösung wäre ein neues Vier-Mann-Team. Die schlechteste Lösung wäre eine externe Vergabe. Hierfür rechnet man mit Kosten von rund 3000 Euro im Jahr. Alternativ wird über die Anschaffung mehrerer Rasenroboter nachgedacht. Hier rechnet man mit Anschaffungskosten von 20 000 Euro und jährlichen Folgekosten von 2000 Euro bis 3000 Euro. Eine Entscheidung, wie man hier in der Zukunft agieren wird, soll bis Ende Februar fallen.

Bilanz

Der scheidende Vorstand Sport, Benjamin Schweizer, nutzte die Dreikönigssitzung zu einer Art Bilanz seiner sechsjährigen Tätigkeit. Es war eine Zeit, in der der Verein zweimal haarscharf an einer Auflösung vorbeigeschrammt ist. "Doch den TSV gibt es immer noch" lautet sein zufriedenes Fazit nach seiner turbulenten Amtszeit beim "supergeilen" TSV.

Seine Vorgänger Dieter Merz und Gerhard Böckle hätten einen super Job gemacht und ihm einen gut strukturierten Verein übergeben und doch hätte er fast ein Drittel seiner Amtszeit mit der Neubesetzung von Ämtern verbracht. "Fußball ist inzwischen ein Hauen, Kämpfen und Stechen geworden und viele Trainer haben einfach den Bettel hingeschmissen – deshalb mein besonderer Dank an all die Spieler, die auch in schlechten Zeiten zum Verein gehalten haben. Sie waren es, die den Fußball im Flecken aufrecht erhalten haben, sonst hätten wir schon viel früher unseren eigenverantwortlichen Spielbetrieb beenden müssen."

Ortsvorsteher Roland Raible betonte, dass die Hallennutzung, eigentlich mehr die Nutzung der Duschräume durch die Fußballer des TSV, in diesem Jahr ohne Probleme klappte.

Er bat die Verantwortlichen zeitnah mit dem neuen Hausmeister Kontakt aufzunehmen und sich mit ihm abzustimmen. Natürlich wird auch der TSV bei dem Hallenneubau zur Kasse gebeten. "Aber darüber reden wir ein andermal" sagte Raible, der dem Verein die gute Stimmung in der Versammlung nicht vermiesen wollte.