Pfarrer Beda Hammer feiert am heutigen Samstag seinen 60. Geburtstag. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Pfarrer Beda Hammer wird 60 Jahre alt / Im kommenden Jahr geht es für ihn von Eutingen nach Kißlegg im Allgäu

Sein größtes Geschenk zum 60. Geburtstag hat Eutingens Pfarrer Beda Hammer bereits erhalten, denn seinem Wunsch auf eine berufliche Veränderung wurde entsprochen. Mit einem weinenden Auge aufgrund des Abschieds von seiner bisherigen Heimat, aber doch mit Freude auf das neue Amt als Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Kißlegg blickt der Jubilar in die Zukunft.

Eutingen. Bald nimmt Beda Hammer Abschied von Eutingen, nach dem er hier acht Jahre als Pfarrer gewirkt hat. Passend zu seinem 60. Geburtstag blickt er deshalb auf sein bisheriges Leben und sein Wirken in Eutingen zurück und schaut auf seine neuen Aufgaben.

Hammer wurde am 24. November 1958 in Stuttgart geboren und wuchs in Weil der Stadt auf. Bereits während seiner Schulzeit überlegte er, ob er später seinen Schwerpunkt im Bereich Biologie oder Theologie legen wolle. In der letzten Klasse des Gymnasiums in Korntal entschied er sich für ein Theologiestudium.

Nach den vier Jahren in Tübingen wollte er Erfahrungen außerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart sammeln und verbrachte ein Jahr in München. "Eigentlich wäre mein Traum Skandinavien gewesen, aber das hätte alles verlängert", erklärt Hammer. Auch heute mache er noch gerne dort Urlaub.

1984 wurde er in Bad Mergentheim von Bischof Moser zum Priester geweiht. Seine Vikarszeit begann in der damaligen Pfarrgemeinde Sankt Elisabeth in Stuttgart mit zu der Zeit 15 000 Gläubigen. "Das war eine große Pfarrei", beschreibt Hammer. Seine zweite Dienstprüfung legte er in Laupheim ab, wo die Jugendarbeit eine besondere Rolle spielte. "Da gab es zwei bis drei Schülermessen pro Woche", erklärt der Jubilar.

Da es Tradition war, dass der Vikar der örtliche Kolpingpräsident der zweitgrößten Kolping-Familie Deutschlands ist, wurde Hammer in das Amt gewählt. "Über das Amt lernte ich viele kennen und habe viele Verbindungen aufbauen können", berichtet der Pfarrer. Davon zehre er heute noch. Seine Erfahrungen konnte er auch in den Pfarreien Binsdorf und Rosenfeld einbringen, die er ab 1988 unter sich hatte. Eigentlich sei damals noch eine Gemeindereferentin vorgesehen gewesen, doch Hammer blieb lange der einzige pastorale Mitarbeiter. Dementsprechend vielseitig war sein Wirkungsfeld, von Ministranten-Arbeit über Religionsunterricht bis hin zu den täglichen pastoralen Aufgaben. 1996 kam die Pfarrei Erlaheim dazu. Als das Amt des Dekanatsjugendseelsorgers im Dekanat Balingen neu besetzt wurde, erhielt Hammer die Stelle aufgrund seiner Erfahrungen, womit er einige Jugendgottesdienste und Jugend-Wochenenden sowie weitere Veranstaltungen dazu bekam.

Im Jahr 2000 wechselte er in die Seelsorgeeinheit Wangen im Allgäu. "Da war anfangs nicht viel los", erinnert sich Hammer. Ein Pfarrer betreute die ehemaligen Pfarrgemeinden und wünschte sich im Zuge der Verwirklichung der Seelsorgeeinheit Unterstützung. Die Pfarrgemeinde Sankt Ulrich in Wangen kam dazu und das dortige Pfarrhaus wurde umgebaut.

Eine große Seelsorgeeinheit mit vier Pfarreien und rund 6400 Gemeindemitgliedern übernahm Hammer 2003 mit der Seelsorgeeinheit Klippeneck/Primtal. Die Arbeit sei umfangreich gewesen, wobei sich Hammer anfangs zwei Pfarreien widmete. Ein Pfarrverweser und eine Schönstatt-Schwester unterstützen ihn bei einigen Aufgaben. "Das war stressig", erinnert sich der Pfarrer an zahlreiche Gottesdienste und Herausforderungen, wenn einige Beerdigungen in einer Woche anstanden.

Als die Stelle für die Seelsorgeeinheit Eutingenausgeschrieben war, bewarb sich Pfarrer Hammer darauf und kam 2010 ins Gäu. "Ich kannte Eutingen nur vom Durchfahren und von der Zugstrecke. Den Kirchturm habe ich von der Bahnlinie aus gesehen, wusste aber nicht, dass er in Eutingen steht", denkt Hammer zurück und erinnert sich an seine ersten Eindrücke: "Die Nähe zu Rottenburg und die verkehrliche Anbindung ist ein Gewinn." Zusammen mit der damals ebenfalls neu dazugekommenen Gemeindereferentin Manuela Knopp wurde er willkommen geheißen.

Pfarrer Eric Wiafe aus Ghana begleitete ihn noch ein Jahr, bevor dieser 2011 in seine Heimat zurückging. Später kamen Schwester Jelena und die beiden pensionierten Pfarrer Richard Fischer und Pfarrer Andreas Gog dazu.

Auf einige Höhepunkte kann Hammer in den vergangenen acht Jahren in der Seelsorgeeinheit Eutingen zurückblicken, die einige Veränderungen erlebt habe. Die vier Pfarrgemeinden seien stärker zu einer Seelsorgeeinheit zusammengewachsen. Einige schöne Gottesdienste und weitere kirchliche Veranstaltungen habe er erlebt. Vor allem die Jugendarbeit habe ihm gut gefallen, so erinnere er sich an die schön gestalteten jährlichen Sternsinger-Aussendungen, aber auch an die diesjährige Ministranten-Wallfahrt nach Rom.

Als besonders beeindruckend beschreibt er den ökumenischen Gottesdienst zur 40-Jahr-Feier. "Als ich gesehen habe, wie viele Menschen in der Kirche sind, bin ich schier umgefallen", sagt Pfarrer Hammer mit seinem trockenen Humor. Diesen gab er auch bei der Fasnet preis, denn auf der Eutinger Narrenbühne war er immer wieder als "besonders aufmerksamer Zeitungsleser" zu sehen.

In seiner Freizeit traf man den Pfarrer oft auf dem Fahrrad an, der öfters mit dem Fahrrad zum Kinobesuch nach Rottenburg fuhr. Mit dem Rohrdorfer Radtreff unternahm er so manche Fahrt. Sprachen hatten es Hammer ebenso angetan, weshalb er Latein, Altgriechisch, Englisch, Schwedisch, Norwegisch und Italienisch lernte. Auf eine beruflich neue Herausforderung freut sich der Jubilar, der im Frühjahr die Seelsorgeeinheit Eutingen verlassen und in der Seelsorgeeinheit Kißlegg im Allgäu wirken wird.