Die Belüftungsanlage des neuen Eutinger Sportheims ist eine große Aufgabe, der sich aktuell zahlreiche ehrenamtliche Helfer stellen. Experte Andreas Ziegener (links) von Reuko leitet die Helfer an. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Sportheim: Belüftungsanlagen sollen Schimmel verhindern / Sechsstellige Investitionssumme

Eutingen. Sieben Belüftungsanlagen sollen in Zukunft für das optimale Raumklima im neuen Eutinger Sportheim sorgen und damit Schimmel verhindern. Die Anlagen bedeuten nicht nur eine sechsstellige Investitionssumme, sondern sind mit mehreren Tonnen auch ein starkes Gewicht.

Das einst so große und leere Obergeschoss des kommenden Eutinger Sportheims ist mit Rohren und Anlagen gut gefüllt. Zahlreiche Helfer messen Abstände aus und installieren Leitungen für die Belüftungsanlagen. Andreas Ziegener von Reuko gibt Tipps und beantwortet immer wieder Fragen. "Die sind hier schon sehr engagiert", freut sich der Raumklima-Experte über die zahlreichen Helfer. Diese seien manchmal kaum zu bremsen.

Weil das Sportheim so gut isoliert sei, werden Belüftungsanalgen gebraucht, ansonsten könnte sich Schimmel bilden. Pro Umkleidekabine mit Dusche steht eine Anlage im Obergeschoss. Eine weitere Anlage ist für die restlichen Räume vorgesehen. Die Wirtschaft im kommenden Sportheim sowie die Küche erhalten jeweils eine weitere Großanlage.

Wer das Obergeschoss betritt, sieht fünf weiße, "eckige Kasten", im vorderen Bereich. "Das sind die kleinen Anlagen. Das sind Standardgeräte, für kleinere Räumlichkeiten. So eine Anlage wird in einem Haus eingebaut", erklärt Andreas Ziegener. Über Bewegungsmelder in den Umkleiden würde ein Signal an die Anlage übermittelt werden, die sich dann einschalte. Ebenso erkenne die Anlage, wenn die Feuchtigkeit im Raum steige. Dann wird die feuchte Luft im Raum abgesaugt und durch Frischluft ausgetauscht. Ansonsten arbeite die Anlage nicht. Die Anlage sauge Luft aus dem Außenbereich, filtere sie und gebe sie ins Innere des Gebäudes und umgekehrt.

Der Reuko-Mitarbeiter öffnet einen der weißen "Kasten" und zeigt, wie die Luft aus dem Sportheim gegen die Frischluft ausgetauscht wird. Die Luft fließt sozusagen durch dünne Lamellen. Dabei kommen die Frischluft und die Abluft nicht in Berührung. Um den Energieverlust zu minimieren, kümmert sich das Gerät um die Wärmerückgewinnung.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren die beiden großen Anlagen für den Wirtschaftsbereich des Sportheims. "Die Leistung ist nur zehn Mal größer, als bei den kleinen Anlagen", weiß der Experte. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts wurden sie mit dem Stapler ins Gebäude transportiert. Denn allein der Mittelteil der Anlage wiege rund 350 Kilogramm und die ganze Großanlage mehr als eine Tonne.

In Einzelteilen wurden sie unter dem Gebälk an den jetzigen Standort gebracht. Sie seien individuell anpassbar auf die Raumgegebenheiten. Die Luft aus der Wirtschaft gelange in die Anlage und ströme durch so genannten Taschenfilter. Dort bleibt Staub aus der Luft hängen, weshalb die Filter einmal pro Jahr gewechselt werden müssen. Auch hier spiele die Wärmerückgewinnung eine große Rolle. Diese liege bei rund 65 Prozent. Im Vergleich zu den kleinen Anlagen wird die Luft mit Wasser und nicht mit einem Wärmeheizer erwärmt.

Die große Anlage für die Küche habe eine weitere Spezialität, müsse sie Feuchte und Fette filtern. "Das Fett darf nicht in den Antriebsmotor der Ventilatoren, sonst geht er kaputt", weiß Ziegener. Daher sei der Antriebsmotor der Ventilatoren in einem separaten Kasten, außerhalb des Luftstroms ausgestattet.

Auch das Thema Brandschutz sei berücksichtigt worden. "Wenn Abluftleitungen im Brandbereich sind, dann müssen sie Brandfest gemacht werden", erklärt der Experte. Die Anlagen seien mit einer Batterie ausgestattet, die bei einem Stromausfall einspringe. Die kleinen Anlagen würden die Frischluftleitung Richtung Giebel erhalten. Bei den großen Anlagen werde eine Vorrichtung über das Dach installiert. Da stehe für den Sportverein noch einiges an Arbeit an, denn die Großanlagen sind noch nicht installiert.