Bei der Hauptversammlung des ANV Weitingen wurde Gerd Hartmann (rechts) vom Vorsitzenden Harald Dold für seine 25-jährige aktive Mitgliedschaft mit Urkunde und einem künstlerisch gestalteten Teller geehrt. Hartmann war schon als Zimmermann beim Umbau der alten Mühlescheuer zum Vereinsheim "Scheune" mit dabei und ist inzwischen als Ausbildungsleiter für die Fischerprüfung zuständig.Foto: Nesch Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: ANV bleibt finanziell auf einem guten Weg / Vorsitzender sieht bei Nachhaltigkeit noch Luft nach oben

Bei seiner Hauptversammlung am Samstagabend im Vereinsheim "Scheune" zog der Angel- und Naturschutzverein (ANV) nach einem erneut arbeits- und ereignisreiches Jahr eine erfolgreiche Bilanz.

Eutingen-Weitingen. Nach Aussagen seines Vorsitzenden Harald Dold wurden von den Mitgliedern wieder mehr als 1000 Arbeitsstunden für den vielfältigen Tier- und Artenschutz und das Vereinsgelände geleistet. Damit habe sich die Zahl seit der Vereinsgründung 1991 auf insgesamt fast 65 000 erhöht.

In seinem ersten und ausführlichen Bericht nannte der kommissarische Schriftführer Sebastian Armbruster die beiden vom Wetter begünstigten Feste am 1. Mai und am Vatertag als Veranstaltungshöhepunkte. Hinzu kamen noch Veranstaltungen, die zur Finanzierung der Naturschutzarbeit erforderlich sind.

Erfreuliche Bilanz

Dies schlug sich auch in der erfreulichen Bilanz von Kassiererin Karin Nowak nieder. Nach Abzug aller Verbindlichkeiten, einschließlich der weiteren Tilgung des Darlehens, konnte das Jahr mit einem beachtlichen Überschuss abgeschlossen werden. Dazu bei trugen auch die Zuschüsse für Landschaftspflegemaßnahmen bei der Urnburg, in den Wertwiesen und auf der Börstinger Neckarinsel.

Auch Ausbildungsleiter Gerd Hartmann konnte erfolgreiche Arbeit vermelden. An der Fischerprüfung hätte nur eine von 24 teilnehmenden Personen die amtliche Fischerprüfung nicht bestanden. Die Quote von 4,1 Prozent liege weit unter dem Landesdurchschnitt von 8,7 Prozent). Das zeuge von der Qualität der Vorbereitung beim ANV. Hartmann bedankte sich dafür bei den Mitausbildern Peter Röther, Hans Rainer, Sebastian Armbruster und Harald Dold.

Dold selbst stellte die "oft schweißtreibende Knochenarbeit" zugunsten der Kommune, der Bevölkerung und des Artenreichtums in den Vordergrund. Er betonte, dass die Gemeinde mehr dafür tun könne, räumte allerdings mit Lob an die Bauhofmitarbeiter ein, dass zwischenzeitlich bei den Pflegemaßnahmen fachlich fundierter und umsichtiger vorgegangen würde.

Bezüglich der Nachhaltigkeit sah er aber trotzdem "noch Luft nach oben". Er monierte vor allem immer wieder die "Kahlschläge", die angeblich der Gefahrenabwehr, aber auch notwendigen Erlösen für die Gemeindekasse beim Holzverkauf dienen sollen, wenn man als Kommune bei einem Nahwärmeversorger mit Hackschnitzeln beteiligt sei.

Haushaltsplan genehmigt

Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach hielt dem jedoch entgegen, dass die Beteiligung der Gemeinde die erneuerbaren Energien fördere und ebenso zum Umwelt- und Naturschutz beitrage. Ansonsten versprach er dem ANV seine Hilfe und Unterstützung bei den Naturfördermaßnahmen. Als Ortsvorsteher sei er für jede Anregung dankbar.

Er wolle auch dem Wunsch Dolds folgen und sich umschauen, was auf den Gemeindeflächen noch weiter Nachhaltiges für den Natur- und Artenschutz getan werden könne. Himmelsbach sprach dem ANV für seine beeindruckenden Leistungen seine Anerkennung aus. Erfreulich sei, dass sich der ANV auch weiterhin am Ferienprogramm beteiligen wolle.

Dold ging auch auf das seit 2014 laufende Biberprojekt im Neckartal ein. Dieses habe auch bei der kürzlichen CMT, bei der das NET mit dem ANV und den Neckartal-Rangern vertreten war, große Beachtung gefunden. Bei "unserem Biber" habe er einige Veränderungen feststellen können. So habe sich dieser nicht nur eine ansehnliche Burg gebaut und Nachwuchs bekommen, sondern er habe inzwischen auch eine Vorliebe für das "Umlegen älterer und stärkerer Bäume" gezeigt. Als positive Folge sei vermehrter Blütenwuchs in den frei geräumten Flächen festzustellen. Beschwerden über Biberschäden seien jedoch noch nicht aufgelaufen.

Insgesamt gesehen, sehe er es für den ANV als Verpflichtung an, das Tal zu schützen, den Besucherstrom entsprechend aufzuklären und zu lenken und gegebenenfalls einzuschreiten. Das Vereinsheim sei längst auch Anlaufpunkt für viele Bürger mit Fragen zum Natur- und Artenschutz geworden. Dieser Aufgabe wolle sich der ANV auch weiterhin intensiv widmen.

Abschließend genehmigte die Versammlung einstimmig den Haushaltsplan 2020, der bewusst vorsichtig veranschlagt wurde, weil der finanzielle Erfolg aus den beiden Maifesten auch vom Wetter abhängig ist. Danach stellte sich Yvonne Lichy als Pilzsachverständige vor.

Ergebnis der Wahlen

Einstimmig wiedergewählt wurden: Vorsitzender Harald Dold, Schriftführer Sebastian Armbruster (bisher kommissarisch, daher turnusmäßig nur für ein Jahr), Kassiererin Karin Nowak, Naturschutzbeauftragter Thomas Schiebel, Ausbildungsleiter Gerd Hartmann sowie die Beisitzer Horst Mast und Charles Tagatsch, neuer Beisitzer ist Marc Schäfer.

Bei der Hauptversammlung gab Vorsitzender Harald Dold auch den umfangreichen Terminplan mit offiziellen Veranstaltungen und Arbeitseinsätzen bekannt.

Die Angelsaison beginnt am Sonntag, 5. April, mit dem Anfischen. Am Karfreitag, 13. April, werden die zu Ostern bestellten Forellen ausgegeben. Am 1. Mai und am Vatertag, 21. Mai, lädt der ANV wieder zu seinen beiden jährlichen Hocketen auf dem Vereinsgelände bei der Weitinger Mühle ein. Zur Vorbereitung stehen davor am 25. April und 16. Mai jeweils Arbeitseinsätze an.

Pflegemaßnahmen für den Natur- und Artenschutz sind auf der Börstinger Neckarinsel am Samstag, 20. Juni, am Hang der Urnburg am 26. September und im Naturschutzgebiet "Wertwiesen" am 17. Oktober vorgesehen.

An den Wochenenden vom 9. bis 11. Oktober und vom 23. bis 25. Oktober bietet der ANV wieder einen Crashkurs zur Sportfischerprüfung an, dem am Samstag, 21. November, die Prüfung in der Weitinger Sporthalle folgt. Zu Weihnachten ist wieder ein Forellenverkauf vorgesehen.

Zwischen den genannten Terminen werden auch kleinere und bei Bedarf kurzfristig angesetzte Arbeitseinsätze stattfinden. Außerdem gibt es zu verschiedenen Anlässen gemeinsame Angeltermine bei den verschiedenen Vereinsgewässern mit anschließendem gemütlichem Beisammensein.