Der Täle Weg: Noch können Spaziergänger und Radfahrer ungehindert den Weg ins Eutinger Täle nutzen, denn die Arbeiten haben noch nicht begonnen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Bauarbeiten: Asphaltierung des Täle Wegs für Frühjahr 2020 oder Ende 2019 vorgesehen / Gespaltene Meinungen zur Maßnahme

Der starke Regen in den vergangenen Monaten hat die Wege im Eutinger Täle im Vergleich zum Vorjahr nur gering ausgespült. Matschig ist es nach Starkregen trotzdem an einigen Stellen, weshalb sich so mancher Spaziergänger an die Planung für die Asphaltierung des Wegs erinnert.

Eutingen. "Die Arbeiten werden voraussichtlich im Herbst ausgeschrieben, und die Bauarbeiten sind für das zeitige Frühjahr 2020 vorgesehen, wenn es gut läuft eventuell schon Ende 2019", erklärt Bauamtsleiter Wolfram Fischer von der Gemeindeverwaltung Eutingen. Für die Spaziergänger und Radfahrer bedeutet das ein kurzes Aufatmen, denn sie können diesen Sommer den Weg ins Täle oder die Verbindung von Eutingen nach Mühlen noch ohne Einschränkungen nutzen.

Die Meinungen zur Asphaltierung des kompletten Wegs durch das Täle gehen weit auseinander. Vor allem die Radgruppe aus Rohrdorf nannte die geplante Maßnahme "eine Verschandelung der Natur". Sie erklärten bereits 2017, dass die Beschaffenheit des Weges, vor allem beim Eutinger Schuppengebiet, nicht ideal sei. Dort treffen feiner und grober Schotter aufeinander. Radfahrer mit schmalen Reifen müssten in diesem Bereich langsamer fahren, um die Sturzgefahr zu minimieren.

Neben der Umweltverschmutzung für das Eutinger Täle sahen die Radfahrer die Gefahr, dass bei einer kompletten Asphaltierung nicht nur Spaziergänger und Radfahrer den neuen Weg nutzen würden. Motorisierte Fahrzeuge würden anstatt die kurvige K 4709 Richtung Mühlen den idyllischen Weg durchs Täle nehmen können – zumal er von Mühlen her bis zum Wasserwerk Talmühle bereits asphaltiert ist.

Nabu-Gruppe Eutingen sieht die Artenvielfalt im Täle gefährdet

Dazu kamen die Kosten, die vergangenes Jahr auf rund 460 000 Euro geschätzt wurden. Auch die Nabu-Gruppe Eutingen sieht die Artenvielfalt im Täle durch die Arbeiten und potenzielle spätere starke Nutzung von Fahrzeugen aller Art gefährdet.

Lange wurde das Thema diskutiert (wir berichteten). Der Eutinger Bezirksbeirat hatte sich für die Asphaltierung des Teilbereichs zwischen Schuppengebiet und Bahntunnel ausgesprochen. Immerhin war der Radweg im Radwegedringlichkeitsprogramm des Landkreises Freudenstadt in die Dringlichkeitsstufe 1 aufgenommen worden. Gründe dafür seien damals die Unterspülungen des Karl-Akermann-Wegs und der Daimlerstraße im Bereich des Schuppengebiets gewesen. Doch diese dürften seit dem Ausbau der Daimlerstraße nicht mehr so stark sein, immerhin befindet sich nun ein Absatz durch gesetzte Randsteine am beliebten Radweg. Wenn das Wasser hinabschießt, dann von den Wiesen oder aus dem leicht höher liegenden Schuppengebiet.

Weitere Gründe für die Priorisierung des Wegs seien der hohe Laubeinfall auf den Weg und die teils schlechte Entwässerungssituation gewesen. An einigen Stellen staue sich das Wasser. Die Teilasphaltierung würde rund 98 000 Euro kosten. Der Zuwendungsantrag in Höhe von 50 Prozent wurde gestellt. Eigentlich sollten die Arbeiten dieses Frühjahr bis Sommer beginnen. Bisher sind jedoch noch keine Anzeichen davon zu sehen. Wer aktuell das Eutinger Täle besucht, kann die Idylle genießen – laut Gemeindeverwaltung vielleicht sogar noch bis Frühjahr 2020.