Heimat und Brauchtum Eutingen hat für die "1250-Jahr-Feier" einen Wandteppich aus "Bebbele" von Hand der Gemeindeverwaltung übergeben. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

1250-Jahre-Eutingen: Wandteppich mit Gemeinde-Wappen entsteht durch ehrenamtliches Engagement

Der passende Platz wird für den neuen Wandteppich mit Gemeinde-Wappen noch gesucht. Bürgermeister Armin Jöchle fallen auf Anhieb aber einige Orte ein.

Eutingen. Im Festzelt würde das zwei auf etwa 1,50 Meter große Werk wahrscheinlich untergehen, sind sich die Helfer von Heimat und Brauchtum Eutingen einig.

Seit Mitte März sind einige engagierte Mitglieder und Helfer dabei, den handgemachten Wandteppich zu erstellen. Marga Sökler kam die Idee, die sie an eine Damengruppe weitergetragen hatte. Gemeinsam wurde Stramin zugeschnitten und zusammengenäht. Vorlagen gab es nicht zu kaufen und so malte Jutta Kramer das Gemeinde-Wappen auf.

1976 erhielt die Gemeinde Eutingen das Recht, ein Gemeindewappen und eine Flagge zu führen, wodurch dieses entstanden ist. Das Wappen ist einem Schild nachempfunden, wobei der obere Teil einen dreiblättrigen grünen Zweig von der Adelsfamilie Schütz vom Eutinger Tal zeigt. Auf rotem Untergrund spannt ein Arm seine Muskeln an, was Bestandteil des Wappens der Herren von Weitingen war. Um dieses aufwendige Muster umzusetzen, fertigten die Helferinnen so genannte "Bebbele". Die verknotete Wolle wurde aufwendig auf das Stramin genäht.

"In meinem Wohnzimmer hing der Teppich wochenlang an der Stange zwischen Ofen und Stuhl", erinnert sich Ulla Sökler, eine der Vorsitzende von Heimat und Brauchtum. Zusammen mit ihrer Schwester Susanne Gold-Schick hatte sie die "Bebbele" festgenäht. An dem Teppich wirkten zudem noch Hanna Kehm, Marga Sökler, Pia Müller, Anneliese und Sabine Rainer, Angelika und Amelie Sattler, Lydia Beyerle, Ingrid Kläger, Lydia Krknjak, Kathrin Kaiser, Edeltraud Rakoczy sowie Isabell, Jessica und Heike Saier mit.

"Es ist schwer zu schätzen, wie viele Stunden wir damit verbracht haben", beschreibt Ulla Sökler, dass sie zusammen mit ihrer Schwester 200 Stunden und die anderen sicherlich auch nochmals einige hundert Stunden aufgebracht hatten. Die "Bebbele" hatten durchschnittlich sechs Helfer einmal pro Woche im Gemeindezentrum gefertigt. Rund 30 Abende kamen zusammen. Gesponsert wurde die Wolle von der Gemeinde sein. Ob er nun im Zelt aufgehängt wird oder am Umzug zu sehen ist, muss noch geklärt werden.

"Wir könnten ihn ja auch mal im Rathaus aufhängen", merkte Sabine Rainer an. Sicher würde er auch bei der Sichelhenke einen würdigen Platz erhalten. Bürgermeister Armin Jöchle dankte für das beachtliche ehrenamtliche Engagement: "Das zeigt, dass Sie mit Eutingen verwurzelt sind." Auch am Blumenschmuck, entlang der Umzugsstrecke, hätten sich die Damen beteiligt. Als Geschenk überreichte er den Damen einen kleinen Umtrunk und kündigte eine Privatspende für Heimat und Brauchtum an.

Somit wäre wieder ein Teil für den großen Festakt am kommenden Wochenende geschafft. Die Aufbau-Arbeiten würden demnächst abgeschlossen werden. "Am Freitagnachmittag wollen wir alles fertig haben", betonte Jöchle. Wenn das Wetter mitmache, könne er sich für den Samstag einen Biergarten im Freien vorstellen.

Für Sonntag haben sich rund 1500 Umzugsteilnehmer angekündigt. Zwischen 2000 und 3000 Zuschauer werden erwartet. Einige Ehrengäste haben ihr Kommen zugesagt, worunter die polnische Delegation aus dem Nachbarlandkreis Tomaszów-Lubelski dabei sein wird. Die Gemeindeverwaltung sei gespannt auf die dreitägige Feier im "Brühl" und weiß schon: "Die ist nur möglich, weil sich so viele Helfer ehrenamtlich einbringen."