Gespannt schauten sich die Gäste die Rohrdorfer Krippe an. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Krippenvorstellung: Interessierte kommen in der Sankt-Georg-Kirche in Rohrdorf zusammen / Tabernakel ist erhalten worden

Die 1991 neu angeschaffte Krippe präsentierte Gertrud Maier im Rahmen der Krippenvorstellung in der Seelsorgeeinheit. 29 Teilnehmer hörten vor Kurzem in der Rohrdorfer Sankt-Georg-Kirche gespannt zu.

Euti ngen-Rohrdorf . Alfons Platz dankte den Besuchern für ihr Interesse, denn mit den Krippenvorstellungen würden die vier Kirchengemeinden in der Seelsorgeeinheit zusammengeführt.

Musikalisch wurde die Krippenvorstellung in Rohrdorf von Bernhard Schäfer umrahmt, der Lieder wie "Ich steh an meiner Krippe" oder "Vom Himmel hoch" anstimmte. Wer aufmerksam zuhörte, erfuhr von Gertrud Maier die Geschichte der früheren Krippe. Diese bestand früher aus Gipsfiguren, die jedoch in die Jahre gekommen waren. Die Farbe sei abgeblättert und deshalb habe Robert Schweizer der Kirchengemeinde 1991 eine neue Krippe gestiftet. Der Pfarrer im Ruhestand hatte die handgeschnitzten Figuren und die Holzkrippe aus Oberammergau in der Kirche aufstellen lassen.

Jedes Jahr wird die mit Moos und Stroh versehene Krippenlandschaft von einem Team liebevoll aufgebaut. Während der Krippenplatz früher auf der rechten Altar-Seite war, steht die Krippe in der Zwischenzeit auf der linken Seite, wo einst die Seitenaltäre waren. Zum Bestürzen einiger Zuhörer hatte eine unbekannte Person 1998 eine Holzfigur gestohlen. Zu einem Jungen gab es auch ein Mädchen. Damals hatte man intensiv nach der Figur gesucht, die jedoch nicht mehr aufgetaucht war. Cäcilia Arnoldt erkundigte sich, wieso die Figur nicht nachgemacht wurde. Das sei sicher nicht günstig, wusste Maier, die aber den Vorschlag an den Kirchengemeinderat weitergeben werde.

Früher gab es drei Altäre

Zudem wollten die Zuhörer wissen, was mit der früheren Krippe passiert sei. Diese sei weiterhin im Besitz der Kirchengemeinde, werde aber nicht mehr aufgestellt, sagte die Referentin. Als die Kirche 1999/2000 saniert wurde, hatte man die frühere Krippe im Gemeindehaus aufgestellt. Ein Foto von der ehemaligen Krippe ging durch die Kirchenbänke.

Neu sei dieses Jahr, dass kleine Bäumchen die Krippe zieren. Früher seien an einer Vorrichtung, einer Art Gitterwand, Zweige angebracht worden. Die Anwesenden konnten sich auch ein Bild von der Jesusfigur im beleuchteten Tabernakel machen, die in den 20er-Jahren angeschafft worden sei, zur gleichen Zeit wie die damalige Krippe. Früher hätte Rohrdorf drei Altäre, zwei Seiten- und ein Hochaltar gehabt. Als der neue Hochaltar angeschafft wurde, hatte die Krippenfigur schon einen Platz darin. Mit der Renovierung der Eutinger Kirche um 1979/80 wurden die Seitenaltäre aus der Kirche entfernt, was viele ältere Rohrdorfer noch heute bedauern würden. Die Figuren der damaligen Krippe seien verkauft worden. Der Erlös ging an die Kirchengemeinde.

Für den Erhalt des beleuchteten Tabernakels habe sich Maier eingesetzt. Sie ist ein echter Krippenfan, und die Tradition liegt ihr am Herzen. Als sie davon hörte, dass es eine Krippenvorstellung in der Seelsorgeeinheit gebe, habe sie dieser schon entgegen gefiebert. Sie sei ziemlich überrascht gewesen, dass sie als "Reigschmeckte" gefragt wurde, ob sie die Krippe in der Rohrdorfer Kirche vorstellen könne. "Ich hab mich erst einmal schlau gemacht", beschreibt sie, dass sie nach Rohrdorf geheiratet habe, aber dort nicht aufgewachsen sei.

Maier stand zusammen mit Platz für Fragen zur Verfügung. Einige Zeit schauten sich die Besucher die Krippe sowie den Tabernakel an, wobei so mancher Krippenfan mit bis zu 18 Krippen im Eigenheim hervortrat.