Jetzt geht es ums Geld: Die Ortschaftsräte haben ihre Wünsche an den Haushalt angemeldet. Symbol-Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortschaftsräte in Göttelfingen und Rohrdorf diskutieren über Haushaltsmittel-Anmeldungen

Eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung der Eutinger Ortsteile ist die jährliche Mittelanmeldung für das kommende Haushaltsjahr.

Eutingen. Bei ihrer letzten Ortschaftsratssitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich das Göttelfinger Gremium deshalb intensiv mit diesem wichtigen Punkt. Auf folgende Punkte und Prioritäten legte man sich fest: Priorität 1 haben die Mittel für Planungskosten für das Neubaugebiet: "Im Täle": Obwohl es gelang, drei Grundstücke im Gewann "Im Täle" aufzukaufen und der Bebauungsplan "in trockenen Tüchern" sei, wie es Ortschaftsrat Horst Niessner nannte, wollte Ortsvorsteherin Diana Wally diesen Punkt an oberste Stelle der Prioritätenliste sehen. Von Rang acht im Vorjahr rückte der Bau eines Buswartehäuschens in der Brunnenstraße bei der diesjährigen Mittelanmeldung auf Platz zwei vor. Die Fläche dafür hat man zwischenzeitlich, jetzt fehlt nur noch das Geld. Die hohe Schülerfrequenz spricht für diesen Bau, der in Leichtbauweise realisiert werden soll.

Ganz wichtig schien dem Ortschaftsrat auch die Sanierung von Feldkreuzen. Hier insbesondere das Kreuz an der Kreisstraße 4715. "Es ist unsere Kultur, die es hier zu erhalten gilt", so die Meinung aus der Ratsmitte. Deshalb wertete der Rat dieses Projekt als das Drittwichtigste für das kommende Jahr.

Von Platz eins der Prioritätenliste 2017 rutschte in diesem Jahr dagegen die Aussegnungshalle auf dem Friedhof auf Rang vier zurück. Mittel für diese langersehnte Großprojekt sind zwar in der Finanzplanung für 2019 vorgesehen, ob diese dann jedoch tatsächlich fließen, das ist noch recht unsicher. Trotzdem will man bereits vorgesehene Mittel ins neue Haushaltsjahr übernehmen. In dieser Angelegenheit verlässt man sich jedoch auch auf Eigeninitiative. Und da hapert es leider gewaltig.

Die Modell-Entwürfe, die eine Planungsgruppe gestaltete, stehen nach wie vor nutzlos im Besprechungszimmer des Rathauses herum, und Rat Christoph Raible glaubt festgestellt zu haben, dass die Jugend des Dorfes bei der Projektrealisierung nicht mitzieht. "Wir sollten endlich einen Knopf an die Sache machen und das gesamte Projekt, von Ortschaftsratseite aus, zu den Akten legen. Wir machen nun schon so lange daran herum und kommen einfach nicht weiter, weil nur ganz wenige Göttelfinger bei der Geschichte mitmachen", wetterte Horst Niessner. Doch die Ortsvorsteherin widersprach ihm da energisch. Sie will dieses Projekt weiter auf der Maßnahmenliste für die Mittelanmeldungen sehen. Niessner verweigerte aus diesem Grund später seine Zustimmung zur Mittelanmeldung für 2019.

Neu aufgenommen wurde ein Brunnen, den man in der Brunnenstraße bauen soll. "Wir haben zwar eine Brunnenstraße, einen unterirdischen Brunnen gibt es dort auch und das Grundstück darum gehört uns – doch einen richtigen Brunnen haben wird nicht", stellte der Ortschaftsrat fest und ergänzte, dass es in allen anderen Orte der Gemeinde funktionierende Brunnen gäbe.

Mittel für Grunderwerb im Innerortsbereich: Um infrastrukturelle Chancen im Innerortsbereich nutzen zu können, braucht man oft schnell Geld. Hier soll eine Summe X im Haushalt vorgehalten werden, so der Wunsch des Ortschaftsrates. Dies trotz der Tatsache, dass man derzeit im Flecken keine Chance sieht, irgendwelche Liegenschaften kaufen zu können.

Weitere Prioritäten – in der Reihe des Ortschaftsrats-Rankings – sind die Neuplanung und Gestaltung des Dorfplatzes (Rathausplatzes) obwohl man weiß, dass in der laufenden Amtszeit der Ortschaftsräte dieses Projekt kaum realisiert werden wird. "Was möglich sein kann, das sind Ausbesserungsmaßnahmen", glaubt Rat Horst Niessner. Eine weitere Summe X möchte man auch im kommenden Haushaltsjahr für die fachliche Beratung für die Entwicklung des Innerortsbereiches in der Hinterhand haben.

Auf den letzten Platz bei den Mittelanmeldungen für das Haushaltsjahr 2019 rutschte die Position: "Spielgeräte für den Spielplatz Steigleweg." Für den Rat steht zwar fest: "Ein Spielplatz ohne Spielgeräte ist kein Spielplatz", doch gerade zu diesem Thema hofft das Gremium auf eine Grundsatzendscheidung des Gemeinderates, die besagt, wie viele gut ausgestattete Spielplätze man in den Ortsteilen vorhalten möchte.

Rohrdorf

Auch im Rohrdorfer Ortschaftsrat wurden Haushaltsmittelanmeldung für 2019 besprochen: "Der Rad- und Gehweg – da bleiben wir dran", unterstrich Herbert Herzog, der die Zustimmung der Ortschaftsräte erhielt. Rolf Walddörfer war es besonders wichtig, ebenso wie die Bauentwicklung. Das Wohnhaus Schwarzer sei zwischenzeitlich an die Gemeinde verkauft worden. Im Schlössleweg seien die Verträge noch nicht unterschrieben. Daher wolle der Ortschaftsrat weiter an der Erschließung und Umlegung von Bauplätzen im Schlössleweg und im Horber Weg festhalten. Baulücken und Grundstücke sollen erschlossen werden. Die Verlegung der Bushaltestelle an der Ortsstraße und die Gestaltung des zukünftigen Bushalteplatzes vor dem Feuerwehrhaus sollen in Zukunft in Angriff genommen werden. "Wir lassen die Überdachung, bis die neue da ist", wünschte sich Walddörfer. Herzog forderte eine schnelle Änderung, denn die Kinder würden bei Regen im Nassen stehen. Die gegenüberliegende Bushaltestelle könne laut Achim Wetzel auch mal gereinigt und frisch gestrichen werden. Die Maßnahme müsste jedoch nicht zur Mittelanmeldung hinzugezogen werden, so Herzog.

Dazu kommen sollten die geplanten neuen Fenster des Rohrdorfer Rathauses und die Erneuerung der Toilette im Erdgeschoss des Rathauses. Der Friedhof von Rohrdorf wurde besichtigt, wobei sich die Senkung einiger Gräber herausgestellt habe. Walddörfer wünschte sich, dass eine Lösung für die Gießkannen beim Brunnen gefunden wird. Der Bauhof solle sich drum kümmern, so Herzog. Dieser verkündete, dass die Grotte instandgesetzt wurde. Bezüglich der Korbschaukel für den Spielplatz informierte Herzog, dass noch kein adäquater Platz gefunden worden sei. Walddörfer schlug vor, dass das Wipptier versetzt werden könnte. Eine Begehung mit einem Anbieter soll veranschlagt werden.