Mit einer deutlichen Geste macht Joachim Schweizer in Rohrdorf darauf aufmerksam: Hier sollten Hunde ihr Geschäft nicht verrichten. Foto: Morlok

Bei Mirabellen-Ernte ständig in Bellos Hinterlassenschaften gefasst. Besitzern sei es meist egal.

Eutingen-Rohrdorf - Bis ein selbstgebrannter Mirabellen-Geist getrunken werden kann, ist viel Vorarbeit und manchmal auch eine Menge Ärger notwendig. Davon kann der Rohrdorfer Joachim Schweizer fast ein Lied singen.

Derzeit erntet er die Früchte der drei Mirabellenbäume, die am Ortsausgang – Richtung Eutingen – stehen. Es ist mühsam, zumal er die meisten der reifen, kleinen Früchte einzeln vom Boden auflesen muss. Er ist so beim aufsammeln gezwungen, mehrere Stunden auf den Knien am Boden herumzukriechen. Dass er dabei nicht unbedingt Spaß dran hat, wenn er ständig in Hundekot fasst oder in selbigen hineintritt, versteht sich von selbst.

Die Hunde, die an diesem stark frequentierten "Gassi-Geh-Weg", der direkt an dem Obstgrundstück vorbeiführt, ausgeführt werden, wissen das natürlich nicht und ihren Besitzern ist es meist egal. Die Hunde werden oft schnell zum "Gassi-Gehen" an den Dorfrand gefahren und laufen dort meist ohne Leine herum, so nicht nur die Erfahrung von Schweizer. Er und sein Vater Adrian, der Grundstückbesitzer, haben deshalb in diesem Jahr erstmals mit rot-weißem Flatterband und Hinweisschild zur Selbsthilfe gegriffen. Das Baumgrundstück ist unübersehbar mit dem Plastikband umzäunt und auf dem Schild steht "Kein Hunde WC".

Während man in der Gesamt-Gemeinde derzeit noch überlegt, ob und wo man die geplanten "Hunde-Klos" aufstellen möchte, haben die Schweizers ihr Grundstück definitiv für Hinterlassenschaften von Bello & Co. verrammelt und hoffen durch diese Geste – viel mehr ist und soll es nicht sein – auf das Verständnis der Zweibeiner die mit ihren vierbeinigen Freunden auf den Wegen unterwegs sind.