Die Erweiterung des "Fantadu" muss vielleicht EU-weit ausgeschrieben werden. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Architektenbüro Kreidler aus Horb bewirbt sich für Planung / EU-weite Ausschreibung eventuell nötig

Eutingen (pm). Eigentlich war geplant, dass der Gemeinderat Eutingen die Gebäudeplanung (Leistungsphase 1-8) und die Tragwerksplanung (Leistungsphase 1-6) für die Erweiterung des Kinderhauses "Fantadu" ohne bisher vorliegendes Honorarangebot mit Kostenschätzung an das Büro "Hauserpartner" aus Altensteig vergibt. Diese Überlegung musste nun nach Vorliegen des ersten Honorarangebotes, das nahe am Schwellenwert von 240 000 Euro liegt, neu überdacht werden.

Ab einem Wert von 240 000 Euro ist eine EU-weite Ausschreibung zwingend vorgeschrieben. Sollte die Gemeinde diesen Schwellenwert nicht beachten, könnten beispielsweise Fördergelder gekürzt werden.

Deshalb kann das Büro "Hauserpartner" im Moment nur mit den Leistungsphasen 1-2 beauftragt werden. "Durch diese Beauftragung können die Kosten genau geschätzt werden und die Honorar-Kosten von etwa 11 000 Euro sind nicht zu hoch", erklärte Bürgermeister Armin Jöchle dem Gemeinderat.

In der Zwischenzeit habe sich auch das Architektenbüro Kreidler aus Horb für die Planung zur Erweiterung des Kinderhauses "Fantadu" beworben, ergänzte der Schultes den aktuellen Sachstand. Das Architekturbüro KreidIer kann auf ein 60-jähriges Bestehen in Horb zurückblicken. Mittlerweile hat das Büro sechs Mitarbeiter, die das Projekt ebenfalls zeitnahe umsetzen könnten.

Alle Architekturbüros setzen bei der Honorarstufe "3 unten" an, was realistisch ist und das Büro Kreidler würde auf seine Honorarforderung bei den Leistungsphasen 1-2 verzichten und die Planung selbst machen, so eine ergänzende Information. "Dies würde jedoch mit einem größeren Zeitverlust einhergehen", dämpfte Jöchle entsprechende Erwartungen.

Aus Sicht der Verwaltung wurde deshalb empfohlen, sich für das Architekturbüro "Hauserpartner" zu entscheiden, da dieses Büro mehr Erfahrung mit Holzbauten beziehungsweise nachhaltigem Bauen nachweisen kann. "Bei der Halle in Weitingen hat das Büro bisher sehr gute Arbeit geleistet", hob Jöchle hervor. Vorteil des Büros "Hauserpartner" wäre auch, dass dort auch die Statik erstellt werden kann und somit Synergieeffekte entstehen.

Diese Synergieeffekte wären zwar nicht monetärer Natur, wie Jöchle auf Nachfrage von Rat Gerhard Schweizer erklärte, sondern lägen darin, dass das Altensteiger Planungsbüro alle Abteilungen – Planung und Statik – unter einem Dach vereint und so schneller arbeiten könne.

Und gerade die Zeit spielt bei diesem Projekt eine wichtige Rolle, da der Ausbau dieses zentralen Kindergartens im Rahmen der Kindergartenbedarfsplanung höchste Priorität hat. Armin Jöchle hofft, dass man dem Büro Kreidler bei einem späteren Projekt berücksichtigen kann, doch sein Favorit ist ganz klar das Altensteiger Planungsbüro. Der Gemeinderat folgte dieser Empfehlung einstimmig und vergab für die Gebäudeplanung die Leistungsphasen 1-2 an das Büro "Hauserpartner."

Sind dann die Leistungsphasen 1 und 2 erbracht, kann entschieden werden, ob die Planungsleistungen ab Leistungsphase 3 EU-weit ausgeschrieben werden müssen oder nicht. Dies ist davon abhängig, ob der oben genannte Schwellenwert erreicht wird. Sollte eine EU-weite Ausschreibung nötig sein, so muss ein Verfahren mit einem externen Büro eingeleitet werden. Hierzu soll das Büro Klotz und Partner aus Stuttgart beauftragt werden. Das Büro hat bereits das Vergabeverfahren für die Mehrzweckhalle Weitingen durchgeführt. Auch hier folgte der Gemeinderat dem Verwaltungsvorschlag einstimmig und gab dem Verwaltungsteam einen Vorratsbeschluss, dass man den Auftrag an das Büro Klotz geben kann, falls man ausschreiben müsste.