Stefan Platz (rechts), DRK-Bereitschaftsleiter des Ortsvereins Eutingen, und seine Schwester Katrin Platz präsentierten sich beim 50-jährigen Bestehen des Vereins in den DRK-Uniformen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Uniformen des DRK-Ortsvereins Eutingen im Wandel der Zeit / Einst 28 Tage Ausbildung zur Schwestern-Helferin

Von Alexandra Feinler Eutingen. Die Fasnet ist noch nicht lange vorbei, da beschäftigt so manchen Eutinger wieder ein Bekleidungsthema – diesmal beim DRK-Ortsverein.Bereits bei der Jubiläumsfeier des DRK Eutingen hat sich der ein oder andere Gedanken über die verschiedenen DRK-Uniformen gemacht. Auch die Schwestern-Tracht von Katrin Platz, die seit vielen Jahren Mitglied ist, sorgte für fragende Blicke. Der "Schwarzwälder Bote" hat sich auf eine Reise in die Vergangenheit gemacht, um die offene Frage zu beantworten.

Eine blau-weiß gestreifte Bluse sowie ein hell-blauer Rock bildeten die Schwestern-Tracht. Zusammen mit einer weißen Schürze und einer weißen Kopfbedeckung kam sie nach dem Krieg vielerorts zum Einsatz, wenn es darum ging, Verletzte zu pflegen und zu betreuen. Bis in die 1970er-Jahre hinein konnten Frauen die Rotkreuz-Schwestern-Ausbildung machen, erinnert sich Heribert Platz, ehemaliger Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Eutingen.

Auch Luise Widmaierbesaß diese Tracht

"Die Ausbildung dauerte 28 Tage, dann war man Schwestern-Helferin. Mit dieser Ausbildung haben viele Frauen in Krankenhäusern geholfen." Auch die Mitbegründerin des DRK-Ortsvereins Eutingen, Luise Widmaier, besaß solch eine Schwestern-Tracht, weil sie nach dem Krieg kranke Menschen betreut hatte.

Eine solche Tracht trug auch Katrin Platz beim Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen der Ortsgruppe. Adrett gekleidet, wie vor über 60 Jahren, passte sie gut zur Uniformen-Ausstellung des Ortsvereins Eutingen. Sie zeigte einen Querschnitt von den Anfängen des DRK nach den Kriegszeiten bis heute.

In den 1950er-Jahren wurden die Rotkreuzmitglieder mit einer grauen Uniform aus Filz-Stoff ausgestattet. Sie bestand aus einer Latzhose, Jacke und Hemd. Das Emblem des DRK am Kragen und am linken Arm der Jacke symbolisierte die Helfer. Eine Ausgehuniform im engeren Sinne gab es damals nicht, vielmehr war die Einsatzkleidung dafür vorgesehen.

Die graue Kleidung trugen jedoch nicht nur die Ortsgruppen-Mitglieder, sondern auch der Rettungsdienst. Erst in den 1970er-Jahren wechselte man zur Farbe Weiß. Bei den Ortsvereinen tat sich Mitte der 1970er-Jahre schon einiges, denn damals erhielten die Gruppen eine neue graue Uniform. Nach Aussagen ehemaliger DRK-Mitglieder war sie bequemer zu tragen. Sie bestand aus einer grauen Hose, einem blauen Hemd und einer grauen Jacke. Frauen trugen einen blauen Rock, passend zum Rest der Ausgehuniform. Mit den Jahren kamen graue Pullis und graue Jacken für Einsätze dazu.

"Kurz nachdem ich Bereitschaftsleiter geworden bin, sind wir mal in Richtung Gaggenau gefahren, um uns mit neuen Uniformen auszustatten", erinnert sich Heribert Platz an die Zeit um 1989.

Lange war die graue Uniform im Einsatz, bis sie im Jahr 2000 durch die rot-weiße Einsatzkleidung "Bonn2000", wie sie heute noch bekannt ist, abgelöst wurde. "Die graue Uniform war ein Sicherheitsrisiko. Wenn man abends draußen war, wurde man nicht so gut erkannt", erinnern sich damalige Ersthelfer zurück. Die roten Hosen und Jacken mit ihren Reflektionsstreifen änderten diesen Zustand.

Eine weitere Neuerung präsentierte Bereitschaftsleiter Stefan Platz beim Jubiläum: die neue Ausgehuniform. Die dunkle Uniform zeigt im Gegensatz zu den früheren den Rang der Person. Mit der markanten roten Krawatte wird sie bei Feierlichkeiten getragen. Manche Ortsvereine haben schon die neue Einsatzkleidung eingeführt: graue Hosen mit Reflektionsstreifen und eine orange-rote Einsatzjacke.

Der DRK-Ortsverein Eutingen trägt noch die "Bonn2000"-Einsatzkleidung, wird aber auch umstellen.

Weitere Informationen: www.drk-ov-eutingen.de