Die Kunst seiner Tochter Renate Scherer und deren Freund Eugen "Ficus" Thoma rund um sein Haus genießt Bernhard Scherer. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Dekoration: Familie Scherer lässt sich immer wieder neue, kreative Dinge einfallen, um Garten und Haus zu verschönern

Eutingen. Immer wieder fallen Renate Scherer und Eugen "Ficus" Thoma aus Eutingen kreative Gestaltungsmöglichkeiten ein. Jüngst realisierten sie einen Wegweiser mit Eutinger Namen.

"Nun ist aber genug, sonst wird es zu viel", zeigt Renate Scherer auf die Deko rund um das Haus. Wer die Stufen zum Haus begeht, bekommt einen guten Blick auf das ehemalige "Rasenstück". Da es mit Gebüsch und Pflanzen gefüllt war, ließen sich Renate Scherer und der Eutinger "Ficus" was einfallen, wie der Platz mit Leben gefüllt werden kann.

In der ehemaligen Scheuer fanden sie so manche Rarität. Alte Skier wurden umfunktioniert und an die Scheunenwand gehängt. Wagenräder wurden hergerichtet und platziert. "Wir wollten einen Weg mit historischen Gegenständen am Wegesrand", beschrieb Renate Scherer das Gestaltungsprojekt.

Da der "Ficus" als Schreiner und Schlosser das handwerkliche Know-How mitbrachte, konnte eine Wegeinfassung erstellt werden. Mit weißen Steinen legten die kreativen Köpfe diesen aus. Rings herum wurde alles mit Rindenmulch versehen. "Wir haben darunter eine Folie. So bleibt das Unkraut weg", macht Renate Scherer eine Pause und fügt hinzu: "Aber man muss doch immer wieder Unkraut jäten."

Das Wegle wurde mit einem historischen Fahrradmodell versehen. Es könnte aus den Jugendzeiten von Bernhard Scherer stammen, kommt aber aus Nordstetten. Dort sei ein Haus aufgelöst worden, wobei Renate Scherer das Fahrrad erwarb. "Da müsste man aber erst einmal Geld reinstecken, dann würde es wieder fahren"; sagt sie lachend. Die Deko sei daher schon am richtigen Ort. Bänke und Stühle wurden mit besonderen "Gästen" versehen. Alte Kleidung wurde ausgestopft. Ihr Ende säumen Blumentöpfe. "Die Idee hab ich mal irgendwo gesehen und sie hat mir so gut gefallen, das musste ich gleich ausprobieren", beschreibt Renate Scherer.

Einmalig sei jedoch der Wegweiser mit Eutinger Namen. Einige werden heute noch im Alltagsgebrauch verwendet, wie beispielsweise der Katzengraben, heute Tulpenweg. Das "Blau Wässerle" ist eine Beschreibung für eine Quelle im Eutinger Täle, die ebenso auf dem Wegweiser zu finden ist.

Die Hauptstraße hieß früher Viehweg. Der Chinabuckel ist die Ansteigung beim ehemaligen Nahversorgungsmarkt, auch bekannt als Aschenberg. Am Poussierberg, ebenfalls im Eutinger Täle, trafen sich früher Liebespaare, meist heimlich. Der Lindebuckel ist ein Bereich außerhalb von Eutingen, der früher eine beliebte Schlittenstrecke war. Die Namen sammelten Renate Scherer und der "Ficus", die gemeinsam den Wegweiser entwarfen. Bei Künstler Roland "Orle" Müller fanden sie in einer Mappe die passende Schriftart, die der "Orle" dann auf die Schilder anbrachte.

Anfangs hatten Scherers ihren neuen Wegweiser am Tübinger Weg stehen. Pünktlich zum Ende der Radsaison wurde er von der Straße in Richtung Haus versetzt. Dort zeigt er nun in die unterschiedlichen Richtungen. Wer genau hinschaut weiß jedoch, dass der Wegweiser in die Irre führen kann. Folgt man beispielsweise dem Schild "Viehweg" gelangt man erst einmal in den "Fliederweg". Der Poussierberg und das Blau Wässerle sind in Richtung Ergenzingen.

Doch Bernhard Scherer kann sich nicht verfahren, er kennt die Wege – und die führen einen bekanntlicherweise dann doch irgendwann zum Ziel.