Ihre große Leidenschaft, das Kochen, lebt Maria Ertana in der Eutinger Fliegerküche. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Hobby: Maria Ertana kocht mit viel Leidenschaft für Flieger und Gäste auf dem Eutinger Flugplatz

Mamma mia in Eutingen: Fliegerköchin Maria Ertana bietet Fliegern und Gästen sardische, katalanische, aber auch schwäbische Spezialitäten an. Für die Italienerin mit katalanischen Wurzeln geht damit ein Traum in Erfüllung.

Eutingen. "Ich bin erst zufrieden, wenn mir mein Essen schmeckt", lässt die nebenberuflich als Fliegerköchin tätige Maria Ertana ihren Ehrgeiz herausblicken. Seit rund 18 Jahren lebt die gebürtige Italienerin mit katalanischen Wurzeln ihr Hobby. "Meine Mutter war eine Spitzenköchin, aber sie hat ihre Geheimnisse für sich behalten", erklärt Ertana. Sie habe zwar immer wieder zugeschaut, zuhause habe aber jeder seinen Bereich gehabt und sie sei fürs Saubermachen zuständig gewesen. Besonders wichtig sei ihrer Mama gewesen, dass alles frisch ist und nichts aus der Tüte kommt. "Wir kannten keine Fertiggerichte und das wollte ich so beibehalten, als ich meine eigene Familie gründete", blickt Ertana zurück.

In Italien aufgewachsen, zog es sie nach Deutschland, wo sie mit ihrem Mann eine Familie gründete. Dann hieß es ausprobieren und immer wieder verbessern. "Ich habe auch immer wieder in Italien angerufen, um zu fragen: Wie koche ich das?", muss die heutige Mutter von drei Kindern lachen. Wenn was nicht geklappt habe, hätte sie so lange probiert, bis es klappt. Zudem konnte sie immer wieder ihre sardischen Arbeitskollegen bei der Post fragen. Geändert habe sich im Vergleich zu früher einiges: "Heute kann ich im Internet oder im Fernsehen verschiedene Kochshows anschauen und alles nachlesen."

Immer nimmt Ertana Anregungen auf, gibt den Rezepten dann aber ihre Handschrift à la Maria. "Mein Nachbar fragt mich immer mal wieder: Kannst Du mir eine sardische Spezialität zubereiten? Ich überlege dann und schaue, was er mag", sagt die Hobbyköchin. Sie selbst sei dabei ihr härtester Kritiker: "Was mir nicht schmeckt, kommt nicht auf den Tisch." Für ihre Traumpizza habe sie beispielsweise zahlreiche Mehlsorten ausprobiert. "Man kann nicht einfach irgendein Mehl nehmen", weist sie darauf hin, dass eine typische italienische Pizza knusprig und doch locker sein müsse. Ihr Geheimtipp, neben einem italienischen Pizzamehl, ist etwas Grieß. "Der gibt der Pizza ihren Biss", weiß der italienische Wirbelwind. Ertana verwende nur wenige Zutaten für den Teig: "Wenige Zutaten reichen, das ist am besten so", weiß sie. Kurzerhand trägt die Eutingerin dann die Zutaten zusammen und beginnt, den Pizzateig zu kneten. Wenn sie für viele Gäste koche, verwende sie eine Rührmaschine. Der Teig müsse einen Tag gehen. Wichtig ist ihr für die Zubereitung, dass alle Zutaten frisch sind und aus der Region kommen. Denn: "Ich kaufe nicht irgendeinen Schinken." Den feinen Parmaschinken erhalte sie beispielsweise in einem italienischen Geschäft in Schönaich. Die Tomaten kaufe sie vor Ort beim Landwirt. Als letzte wichtige Zutat komme Mozzarella auf ihre Pizzen. "Ein billiger Käse kann den Geschmack der ganzen Pizza verderben", sagt sie. So sei es auch bei ihrem selbst gemachten Tiramisu gewesen. Anfangs habe sie alles selbst gemacht, nur den Löffelbiskuit gekauft. "Das schmeckt man einfach. Das geht so nicht", sagte sich die Hobbyköchin und wagte sich ans Kekse backen: "Anfangs hat es nicht geklappt. Die waren viel zu fest. Doch mit der Zeit hatte ich es raus."

"Ich brauche auch nicht mehr Zeit als jemand, der Fertiggerichte macht", beschreibt Ertana, dass viele Küchenarbeiten ihr ganz locker von der Hand gehen würden. Zudem nehme sie weniger Platz in der Fliegerküche in Beschlag. "Wenn ich überall Tüten und Pulver mit Fertiggerichten hätte, dann wäre die Küche zu klein", weist sie auf die Vielfalt ihrer Gerichte hin.

Je nach Saison bietet Ertana den Fliegern und Gästen sardische, katalanische, aber auch schwäbische Spezialitäten an. An so manche Herausforderung wagt sie sich heran. "Aber Spätzle kann ich noch nicht selber machen", erklärt sie. Trotz ihrer zahlreichen Aufgaben, die Arbeit bei der Post, die Hausarbeit und das Versorgen ihrer drei Männer finde sie immer Zeit für ihre große Leidenschaft, lacht Ertana und erklärt: "Ich liebe es einfach. Es ist mein Traum."