Ronny Kasper (Dritter von links) und Michaela Meyer von Edeka Südwest übergaben zusammen mit Adam Rentschler (Fünfter von rechts) und Ulrike Rentschler (Vierte von links) vom Edeka Rentschler in Bondorf eine Fördersumme an den ANV Weitingen, die der Vorsitzende Harald Dold (Fünfter von links) entgegennahm. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturschutz: Edeka Südwest spendet 4000 Euro an den ANV Weitingen

Eutingen-Weitingen. Kleine Naturschutzprojekte würden streng beäugt, weshalb Edeka Südwest gemeinsam mit der Stiftung NatureLife-International nur ausgewählte Projekte fördere. Der ANV Weitingen setze mit seinem Schutz der Biberansiedlung im Oberen Neckartal ein ganz besonderes Projekt um, was die Fördersumme von 4000 Euro zeige, so Michaela Meyer von Edeka Südwest. Die Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit dankte Ulrike und Adam Rentschler vom Edeka Rentschler in Bondorf, die die Patenschaft übernehmen. "Wenn das Umfeld nicht stimmt, dann können regionale Produkte nicht bestehen", verwies Michaela Meyer auf die Kräutertöpfe der Regionalmarke "Unsere Heimat echt und gut". Ein Teil des Erlöses kommt in den Fördertopf.

Ganz angetan war Adam Rentschler von der Biberansiedlung, hatte Harald Dold der Vorsitzende vom ANV einen präparierten Biber mitgebracht. "Der bekommt einen Ehrenplatz", war sich Adam Rentschler einig, denn der Biber werde eine Zeit lang im Bondorfer Edeka ausgestellt. "Bitte bringen Sie ein Schild an, das hilft zwar nicht bei allen, aber dann fasst ihn nicht jeder an", merkte der Vorsitzende an.

Die hohe Fördersumme könne der ANV gut für seine Arbeit brauchen, denn oft würden kostenintensive Projekte umgesetzt. Beispielsweise gebe man den Baumbesitzern in der Nähe der Biberburg ein Mittel, mit dem sie Baumrinden anstreichen könnten. Sozusagen ein Biberabwehrschutz, der laut Dold sehr teuer sei.

Der Biber werde von manchen kritisch gesehen, weshalb der ANV mit Vorurteilen und falschen Informationen aufräumen wolle. Er lade zum Informationsaustausch ein. 2010 wurde erstmals ein Biber im Bereich Horb gesichtet, verschwand jedoch wieder. Im Bereich der Eyach-Mündung entdeckten die Naturschützer den Biber erst wieder 2014. "Wir dachten, das Hochwasser hat er nicht überlebt", berichtete Harald Dold. Doch der Biber habe sich eine Art "Festung" gebaut, zu der Adam Rentschler mehr erfahren wollte.

Ihm schien das Biberprojekt wichtig, weshalb er sich über die Förderung freute. "Nun habe ich eine ganz andere Einstellung zum Biber. Ich dachte immer, er wäre schädlich, aber das stimmt nicht", beschrieb der Marktleiter. Als christliche Familie sei es wichtig, die Schöpfung zu erhalten, weshalb er mit der Unterstützung dem Projekt viel Erfolg wünschte. Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle freute sich, dass ein regional ansässiges Unternehmen das Ehrenamt unterstütze. Der ANV sei seit 1991 tätig und betreibe viel Öffentlichkeitsarbeit. Dass es nicht immer ohne Diskussionen gehen würde, hob Weitingens Ortsvorsteher Roland Raible hervor. Naturschutz und landwirtschaftliche Interessen würden nicht immer zusammenpassen, wusste er.

Harald Dold erklärte, dass der Biber keine Bedrohung darstelle. Einige Arten würden aufgrund seines Daseins im Neckartal vorkommen. Er habe beispielsweise Rehe, Dachse oder Marder gesehen. Gefährlich sei der Biber nur dann, wenn er seine Junge bedroht sehe. Daher spreche er mit Anglern, Hundeläufern, Schwimmern, Kanu-Touristen und allen, die nachts im Bereich der Biberburg unterwegs seien.

Aktuell würde sich der Biber ein zweites Zuhause bauen. Adam Rentschler wollte wissen, was der Grund sei. Harald Dold scherzte: "Der braucht eine Ferienwohnung." Der Biber habe Nachwuchs, wobei von zwei Jungen nur eines zu überleben scheine. Von einer Überpopulation könne Harald Dold nicht sprechen, denn das Gebiet sei weitläufig.

Er persönlich sei gegen zu starken Artenschutz, sodass sich eine Art stark ausbreiten kann. Diese Gefahr drohe jedoch beim Biber nicht. Weiterhin wolle der ANV Aufklärungsarbeit leisten und auf die Biberburg sowie dessen Lebensraum hinweisen. Mit der finanziellen Förderung werde die Arbeit unterstützt.