Friedhofssatzung: Bestattungsmöglichkeiten treiben Ortschaftsräte der Gemeinde Eutingen um

In den jüngsten Sitzungen der Ortschaftsräte von Weitingen, Göttelfingen und Rohrdorf war die geplante neue Friedhofssatzung viel besprochenes Thema.

Eutingen. Da der Eutinger Gemeinderat über die neue Friedhofssatzung für die Gemeinde Eutingen entscheidet, nahmen sich auch die Ortschaftsräte des Themas im Vorfeld an.

Rohrdorf

Bereits vor Jahren hatte ein Rohrdorfer Bürger einen Antrag zu den Rasengräbern mit liegendem Grabmale gestellt. Nun da die Friedhofsatzung überarbeitete werde, könnte dieser Antrag mit aufgenommen werden. Ortsvorsteher Herbert Herzog besprach mit seinen Räten auch die Verlängerung der Nutzungsdauer auf Rasengräber und Urnengräber sowie die Erhöhung der Friedhofsgebühren, die zuletzt vor sieben Jahren erhöht wurden. Einstimmig sprachen sich die Rohrdorfer Räte für die Änderung der Friedhofssatzung aus.

Weitingen

Schon im vergangenen Jahr hat der Ortschaftsrat Weitingen über einen kleinen Friedwald im Ort gesprochen und Interesse daran an die Gemeinde signalisiert. "Aber so ein Baumgrabfeld hat auch was", sagte Ortsvorsteher Roland Raible. Das wäre die siebte Bestattungsvariante die dann im Ort möglich sei. Im Unterschied zum anonymen Grabfeld, das es in Weitingen bereits gibt, wäre es kein kahles Feld. "Heute können wir ein Fundament für solch ein Baumgrabfeld legen. Wenn wir jetzt ja sagen, könnten wir bald mit dem Planen anfangen. Die Flächen auf dem Friedhof dafür haben wir", erklärte Raible. Ortschaftsrat Hermann Nesch berichtete: "Ich habe mit Leuten gesprochen, es scheinen viele so eine Option zu wünschen." Deshalb müsse man sich Gedanken machen, wie man ein Baumgrabfeld anlegen kann und die Bäume dann auch rechtzeitig pflanzen. Ratskollegin Ute Markert stimmte dem zu: "Wir sollten das machen, das wird bei den Leuten immer beliebter." Da zwei Flächen in Frage kommen, soll von einem Planer zunächst geprüft werden, welche sich am besten eignet. Der Ortschaftsrat sprach sich einstimmig für die neue Friedhofssatzung aus.

Göttelfingen

Ortsvorsteherin Diana Wally erklärte, dass eine komplett neue Friedhofsatzung her muss, denn es gäbe so viele kleine Änderungen, dass es nicht sinnvoll erscheint, die bisherige Satzung anzupassen. Zum Thema "Urnengräber im Baumgrabfeld" war sie zuerst der Ansicht, dass die Göttelfinger so was auch möchten. Die Räte Horst Niessner und Christoph Raible waren anderer Ansicht. Niessner riet, man solle erst abwarten, wie die Eutinger das Angebot annehmen und Raible ist der Ansicht, wenn man überhaupt keine Grabpflege, wie im Fall des Baumgrabfelds gegeben, machen möchte, könne man sich in Eutingen beerdigen lassen. Was Niessner gut gefiel, das ist die Stele, an der die Namen der im Baumgrabfeld beerdigten Bürger stehen. Ihm schwebt so etwas auch für die verstorbenen Mitbürger vor, deren Gräber man abgeräumt hat, und an die jetzt nichts mehr erinnert. "Die Angehörigen sollten die Möglichkeit haben, irgendwo, gegen Gebühr, per kleiner Messingtafel oder ähnlichem an ihrer Toten zu erinnern", so seine Vorstellung. Als Diana Wally die Grundlagen der neuen Gebührenkalkulation ansprach, deren Basis man nach Meinung des Göttelfinger Ortschaftsrats glauben kann oder nicht, wurde Rat Niessner richtig sauer. Der Sozialdemokrat regt sich darüber auf, dass auf der Basis dieser Kalkulation nur eine Kostendeckung von etwa 60 Prozent erreicht wird. "Wir subventionieren hier das sterben" mokierte er sich. "Ich würde hier gerne eine Kostendeckung sehen", erklärte er seine Idealvorstellung.