Die Vorschulkinder aus Göttelfingen wissen nun über Bienen Bescheid. Fotos: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten Max und Moritz besucht den Imker Karl-Hans Müller / Kinder entdecken Welt der Insekten

Von Lisanne Knoch Eutingen-Göttelfingen. Große Kinderaugen fangen an zu leuchten, als sich die Tür des Schaufensterkastens öffnet und den Blick auf ein erstaunliches Naturschauspiel freigibt. Staunend betrachten die Kinder ein Bienenvolk mit seiner Königin, wie sie die Pollen in den Waben verstauen.

Die Sonnen- und Mondkinder des Kindergartens Max und Moritz aus Göttelfingen erkundeten mit Imker Karl-Hans Müller und seiner Frau Dora am Waldrand zwischen Göttelfingen und Hochdorf die vielfältige Welt der Bienen. Kindergartenleiterin Erna Kasberger erklärte, dass sie die Kinder auf spielerische Art und Weise, nämlich durch Bücher, Lieder und Bastelaktionen, auf das Projekt vorbereitet hätten.

Unter Apfelbäumen aufgestellte Biertische ermöglichten eine kleine Verschnaufpause für die herumtollenden Kinder, die freudig darauf warteten, die Bienen nun endlich von Näherem betrachten zu können.

Weiter erzählte Erzieherin Mechthilde Kreidler, dass die Kinder mit viel Freude in den vergangenen Wochen ein aus Schilf, Disteln, Holzwolle und Holzklötzen gebasteltes Insektenhotel gebaut hätten, das nun im Garten des Kindergartens steht. Leider würden dieses Jahr keine Insekten mehr dort nisten, da der Frühling schon vorbei sei, dafür aber nächstes Jahr.

Die kleine Anne erzählte, dass sie mit großer Freude den ganzen Tag an dem Insektenhotel gebaut hätte und dass es gar nicht so einfach war, alle Insekten, die dort leben könnten, ausfindig zu machen. Sie hätten aber im Laufe des Projekts auch viel gelernt, so zum Beispiel, dass eine Biene aus drei Teilen bestände, nämlich dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib.

Trotzdem hätte alles eine Riesenmenge Spaß gemacht. Nils berichtete stolz, dass er keine Angst vor Insekten habe, auch nicht vor den ähnlichen Gliederfüßlern Spinnen! Doch dann fügt er leise hinzu: "Doch, ich habe schon Angst, aber nur vor den ganz großen Spinnen". Auch die anderen Kinder waren hellauf begeistert, auch wenn der Respekt gegenüber den Tieren natürlich da war.

Gestern nun schlüpfte ein Kind nach dem anderen in die Schutzkleidung und betrachtete mit Imker Karl-Hans Müller das Bienenvolk. Dabei erfuhren sie allerhand über die Bienen. So besteht ein Volk aus 50 000 bis 80 000 Bienen, es hat aber nur eine Königin.

Mechthilde Kreidler berichtete weiter, dass sie bereits seit acht Wochen mit den Kindern an diesem Projekt arbeitet und dass Tanja Kieferle, die Tochter der Müllers, sie tatkräftig unterstützt hätte. Sie hätten bereits einen Ausflug zu den Bienen absagen müssen, da das Wetter so schlecht war.

Nach den aufregenden Ereignissen gab es selbstgeschmierte Honigbrote, die freudig angenommen wurden. Auch Spiele wie "Faules Ei" durften bei so einem Ausflug nicht fehlen und so tobten die Kinder, sobald die Honigbrote gegessen waren, schon wieder über die Wiesen.