Göttelfinger Senioren machen sich närrische Gedanken über Tanzstile / Ein Loblied auf die Spätzle

Von Peter Morlok Eutingen-Göttelfingen. Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschte im Saal des katholischen Gemeindehauses. Vor der Tür parkten die "Trottwar-Porsche", drinnen herrschte Party bei der Seniorenfasnet.Bunt geschmückt und passend zur fünften Jahreszeit mit Girlanden verziert, wurde der Raum für ein paar Stunden zur Göttelfinger Fasnetshochburg. Die Senioren des Ortes, die sich alle zwei Monate zum Altennachmittag treffen, saßen gut gelaunt zusammen und feierten beim Viertele, Kaffee und Fasnetsküchle ihre eigene Fasnet.

Obwohl die Witterungsbedingungen besonders für ältere Menschen an diesem Nachmittag nicht gerade ideal waren, um aus dem Haus zu gehen, ließen es sich rund 35 Senioren nicht nehmen, dem Ruf der Kirchengemeinde zu folgen und hatten sich teilweise sogar kostümiert zusammengefunden.

Bei passender Musik wurde geschunkelt und gesungen, so zum Beispiel das Spätzle-Lied. Zur Melodie von "Ein bisschen Frieden" erklang das Loblied auf des Schwaben Leibgericht. "A bissle Mehl ond a bissle Ojer, a bissle Wasser, a bissle Salz, a bissle schlage, a bissle schabe, ja des geiht Spätzle, die Gott erhalts. Sing mit mir das Spätzle Lied, des durchs ganze Ländle zieht", klang es aus vielen Kehlen durch den Saal.

Neben Gesang und Musik war auch der Wortbeitrag ein wichtiges Element, um die Stimmung immer wieder anzuheben. Else Wally nahm das Dorfgeschehen aufs Korn und der 84-jährige Franz Müller erinnerte sich in seinem Gedicht "Früher war früher, heit isch heit" an vergangene Zeiten und verglich sie mit der schnelllebigen Gegenwart. Den Tanzstil von damals und heute verglich er mit folgenden Worten: "Anstatt Tango, Walzer, Marsch – heit schüttlet se nur noh da Kopf ond dah Arsch." Er machte sich über die Mode Gedanken, stellte fest, dass man heute von Ferienreisen völlig kaputt nach Hause komme und dass man zu seiner Zeit von Sex auf der Schulbank überhaupt nichts wusste.

Sylvia Häfner, passend im Clowns-Kostüm der Narrenzunft gekleidet, und ihre Kollegen vom Kirchengemeinderat sorgten dafür, dass Speis und Trank in Genüge für die Senioren bereit standen und umsorgten sie, wo immer es möglich war. Spaß und Freude stand als Motto über dieser Veranstaltung und den betagten Herrschaften war die Begeisterung über die Narretei ins Gesicht geschrieben. Alter schützt halt nicht vor Fasnet. Dies bewies auch Jubilar Ludwig Katz, der unlängst seinen 90. Geburtstag feierte. Mit einer Melone auf dem Kopf und umrahmt von zwei Damen saß er bestens gelaunt da und genoss den närrischen Seniorennachmittag.

Das nächste Mal treffen sich die Senioren am Mittwoch 28. März, zum geselligen Beisammensein.