Bei der Gemeinde Ebhausen peilt man erstmals die Gold-Marke bei der Zertifizierung zum European Energy Award an – der Auszeichnung für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz. Foto: Priestersbach

Klimaschutz: Beim European Energy Award strebt die Kommune das nächste Level an

"Es geht um Gold und wir wollen dieses Ziel bei der nächsten Zertifizierung erreichen", erklärte Bürgermeister Volker Schuler bei der Beratung des "Energiepolitischen Arbeitspapiers" im Gemeinderat. Im kommenden Jahr soll in Ebhausen nun erstmals die Gold-Marke beim European Energy Award gerissen werden.

Ebhausen. Wie Daniela Schweikhardt den Räten berichtete, ist 2021 für Ebhausen ein Jubiläumsjahr in Sachen European Energy Award, denn 2011 erhielt die Gemeinde erstmals die Auszeichnung für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz. Damals nahm Ebhausen in diesem Bereich noch eine Vorreiterrolle ein – doch zwischenzeitlich leben deutschlandweit mehr als 22 Millionen Menschen in sogenannten Klimaschutzkommunen, die am European Energy Award teilnehmen.

Rechtzeitig zum Jubiläum wurden im internen Audit die 78 Prozent – und damit die begehrte Gold-Marke – erreicht, die nun im kommenden Jahr beim externen Audit durch eine offizielle Gold-Zertifizierung bestätigt werden soll. Die Stärken der Gemeinde Ebhausen liegen vor allem in den Bereichen interne Organisation und Mobilität – wobei Erfolge klar erkennbar sind: So konnten die Pro-Kopf-Emissionen seit 2009 um 14,1 Prozent gesenkt werden. Durch die Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzeptes werden weitere Verbesserungen erwartet. Das größte Optimierungspotenzial wird allerdings in den Themenfeldern Entwicklungsplanung/Raumordnung sowie den kommunalen Gebäuden und Anlagen gesehen. "Da wollen wir weiter punkten", unterstrich Daniela Schweikardt.

Photovoltaik ausbaufähig

Nicht so einfach gestaltet sich in Ebhausen indessen die Produktion von erneuerbarem Strom. So konnte in diesem Jahr zwar eine Photovoltaikanlage beim Pumpwerk Wenden in Betrieb genommen werden, aber die parallelen Planungen für die Gemeindehalle, den Kindergarten Stuhlberg oder das Rathaus Ebershardt konnten bislang nicht abgeschlossen werden. Wendens Ortsvorsteher und BWG-Rat Immanuel Deuble regte in diesem Zusammenhang an, die Machbarkeit einer Photovoltaikanlage bei der Erddeponie zwischen Rotfelden und Ebershardt zu prüfen. Wie Bürgermeister Schuler erwiderte, sei er zwar kein Fan von solchen Anlagen in der Landschaft oder gar auf landwirtschaftlichen Flächen. Deshalb müsse man eher Optionen auf ohnehin bereits "vorbelastete Flächen" nutzen – und da hält auch er den Bereich der Erddeponie ebenfalls für gut geeignet.

Ein weiteres Thema beim energie- und klimapolitischen Status wird ebenso die Mobilität inklusive Rad- und Fußverkehr bilden. "Der Radverkehr gewinnt zunehmend an Bedeutung und wir wollen uns diesem Thema stärker zuwenden", machte der Rathauschef deutlich – zumal es hier gerade relativ gute Fördermöglichkeiten von Seiten der grün-schwarzen Landesregierung gebe. Entsprechende Planungen für eine Verbesserung des Radwegenetzes sollen jedoch zunächst in den Ortschaftsräten beraten werden.