Drei Meister ihres Fachs: Die Organisten Olivier Wyrwas (von links), Bernhard Klär und Jean-Philipp Grille Foto: Bär Foto: Lahrer Zeitung

Elsässische Silbermann-Gesellschaft dokumentiert die berühmten Instrumente – auch in Ettenheimmünster

Von Irene Bär

Ettenheimmünster. In Wort, Bild und Klang dokumentiert die Gesellschaft "Itinéraires des Orgues Silbermann" die Orgeln von Johann Andreas Silbermann und seinem Vater Andreas. Nun wurde auch die Orgel in der Landelinskirche auf CD verewigt.

Diese Aufnahme war der Hintergrund für ein Konzert, das von den Zuhörern mit viel Wohlwollen aufgenommen wurde. Die Organisten Bernhard Klär, Olivier Wyrwas und Jean-Philippe Grille zeigten sich als Meister ihres Fachs und präsentierten mit Stücken von Komponisten wie Jean-Philippe Ramea, François Couperin und Johann Sebastian Bach, was sie auf dem Tonträger eingespielt hatten.

Es ist die zweite CD, die sie mittlerweile vorstellen konnten, darauf sind neben der Orgel aus Ettenheimmünster auch die Orgeln aus dem elsässischen Soultz-Haut-Rhin und Griesheim-Sur-Souffel zu hören; die Veröffentlichung ist jeweils mit einem Konzert verbunden.

Zum ersten Mal sind die französischen Mitglieder der Gesellschaft dabei übrigens über den Rhein gegangen. Jenseits und diesseits haben die Mitglieder der "Association" 70 Orgeln von Vater und Sohn in einem Büchlein aufgelistet. Dazu ergänzend wird ein Teil dieser Orgeln auf CD dokumentiert.

Warum nur ein Teil zu hören sein wird, erklärte Jean-Philipp Grille damit, dass längst nicht mehr alle gebauten Instrumente der bedeutenden Orgelbauer aus dem Barock zur Gänze noch im Original erhalten seien. Von einigen sei zum Beispiel nur noch das "Drumherum echt Silbermann".

Vereinsmitglied Grille ist aus dem elsässischen Wasselone und Hausorganist und wie Kirchenmusikdirektor Bernhard Klär aus Offenburg im gesetzteren Alter. Einzig der Mulhouser Olivier Wyrwas ist noch in den 20ern. Die drei gehören zu den wenigen Musikern, die Aufnahmen auf den Orgeln einspielen, die Besetzung ändert sich entsprechend. Bernhard Klär ist ein Kenner der Silbermann-Orgel in Ettenheimmünster, zu der er umfängliche Forschungen betrieben hat.

Die CDs und das Buch waren beim Konzert erhältlich. In den beiden bisher erstellten Tonträgern und dem zweisprachig verfassten Buch steckt viel ehrenamtliche Arbeit – rund 100 Stunden – und Wohlwollen mehrerer Sponsoren, wie Grille und die Vereinsvorsitzende Monique Lembach-Weinzaepfel erklärten. Viel ehrenamtliches Engagement machte auch erst die Herausgabe besagter CDs möglich. So habe der Verein laut Grille nur die Materialkosten zum Beispiel die Rohlinge und das Papier für den Druck zahlen müssen. Für die Aufnahme ist ein pensionierter Toningenieur verantwortlich. Die Kosten konnten so niedrig gehalten werden. 2000 Euro waren es laut Grille bei der zweiten CD. Das Dreifache wäre angefallen, hätte die Gesellscaft alle Arbeiten bezahlen müssen. Finanziert werde das Projekt aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Zuschüsse der Kommunen und Subventionen von Seiten der "Région Alsace". Zudem tragen laut Lembach-Weinzaepfel Orgelbauer ihr Scherflein dazu bei.

Auf Tonträgern sollen laut Plan der 2008 gegründeten "Association" aus Soultz-Chateaux-Noirs einmal 20 Silbermann-Orgeln zu hören sein: Sieben sind es bis dato. Die erste CD war Andreas Silbermann gewidmet, die zweite und die in Arbeit befindliche dritte seinem Sohn Johann Andreas. Das Projekt läuft seit zwei Jahren.