Bei den Altdorfer Flugtagen waren Hunderte Besucher – und einige sogar in der Luft.
Altdorf - Mal richtig in die Luft gehen – nicht aus Ärger, sondern in echt: Das war am Wochenende bei den Flugtagen der Fliegergruppe Lahr/Ettenheim wieder möglich. Hunderte Gäste strömten an den beiden Tagen auf den Flugplatz.
Schon am Samstag kommentierte Franz Glögler fachkundig sämtliches Geschehen am Platz und in der Luft. Nach dem von Thomas Vinnay sorgsam ausgefeilten Programm sorgten die Flugleiter Wolfgang Pieles und Holger Obergföll für reibungslose Flugabläufe. Da galt es nicht nur, den An- und Abflug von gleich fünf legendären DO 27-Schulterdeckern aus Rottweil zu koordinieren, sondern auch Gleitfallschirmsprünge von besonders mutigen Laien im Tandem zu koordinieren.
Auch dieses Jahr ließen wieder viele Modellbauer ihre Fluggeräte in die Lüfte steigen, darunter der kleine Nachbau einer alten "Bückers Jungmann", einst als Standard-Schulflugzeug im Großen konstruiert. Besonderen Applaus heimste ein selbst gebauter Modellhubschrauber ein, der ferngesteuert spektakuläre Flugmanöver in den Himmel zauberte, dann am Boden sogar rücklings mit seinen Rotoren gezielt ein wenig des Pistenrasens abmähte.
Atemberaubende Kunstflüge
Weil Sicherheit oberstes Gebot ist, durften die Motor-Maschinen der Fliegerfreunde aus Offenburg, Kehl, Freiburg, Donaueschingen und Winzel-Schramberg nur hinter Absperrungen bewundert werden. Derweil lockte am Boden ein Spaziergang rund um zahlreiche Auto-Veteranen von Classic-Car-Freunden, etwa ein Ford Mustang, Käfer-Cabrio, der britische Sportflitzer "Kia Elan", Trabi oder VW-Bus. Unter den Bewunderern entwickelten sich zahlreiche nostalgische Gespräche. Nicht minder bei den alten Schleppern der im Konvoi angetuckerten Traktorenfreunden aus Freiamt.
Auch am Sonntag ließ der Publikumsbetrieb nichts zu wünschen übrig, verstärkt durch viele Ausflügler. Abermals wurden Grillsteaks, Gyros und Fliegerwürste unter die Leute gebracht, zusätzlich auch Rollbraten vom Grill sowie Kaffee und Kuchen an der schattigen Fliegerklause.
Zwischendurch waren immer wieder auch Segelrundflüge möglich, mit dem vereinseigenen Doppelsitzer wurde überdies ein eleganter Segelkunstflug vorgeführt. Stargast in der Luft war, wie schon im vergangenen Jahr, Thomas Bader aus dem Kreis Tuttlingen. Der Profi-Kunstflieger zauberte mit seiner "Extra 300" atemberaubende Figuren in die Luft, samt Loopings, Schrauben und Überschlägen vom Feinsten. Besonderer Höhepunkt: Ein spektakulärer Senkrechtflug nach oben bis zum Stillstand mit anschließendem scheinbarem Trudeln. Das würdigten auch die Altdorfer Fliegerfreunde als "absolute Spitzenleistung", schon allein wegen der auszuhaltenden starken Fliehkräfte im Pilotensitz, ganz zu schweigen vom extrem gefordertem Orientierungssinn.
Immer mehr Flieger in Altdorf
Vorsitzender Robin Hoffmeister war einmal mehr zu Recht stolz auf seine Fliegergruppe. Nicht nur, weil rund 70 Mitglieder plus Partner, Freunde und Bekannte als Helfer beim Flugplatzfest wirkten. Auch sonst geht es im Wortsinn stets aufwärts. Von den 60 aktiven Fliegern kamen acht in diesem Jahr hinzu. Schon ab 14 Jahren dürfen Jugendliche in die Luft gehen – unter Schulungsbegleitung erfahrener Piloten – versteht sich. Ab 16 Jahren können Jugendliche den Segelflugschein machen. Nach oben ist beim Fliegen altersmäßig keine Grenze gesetzt. Teamarbeit ist sehr gefragt bei den Fliegern. Schließlich gilt es, sieben vereinseigene Segler und vier Motorflugzeuge flugtauglich zu halten.
Weitere Informationen: www.altdorf.info