Mit Feuereifer bei der "Herzenssache Natur" dabei waren in Ettenheim vor allem junge Helfer. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Natur-Aktion: Freiwillige befreien in Ettenheim Grünflächen von eingewanderten Pflanzen / Lob an Schüler

Rund 50 Helfer haben am Donnerstag in Ettenheim 3000 Quadratmeter zugewachsene Grünflächen "kultiviert". Hintergrund war die Aktion "Herzenssache Natur" des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und der hiesigen BUND-Ortsgruppe.

Ettenheim (red/fx). Die Freiwilligen mähten Gras, rissen Indisches Springkraut und Kanadische Goldrute aus und befreiten das Gelände von Büschen mithilfe von Rechen, Freischneidern und Balkenmähern. Dem Aufruf waren zwei Schulklassen des August-Ruf-Bildungszentrums, Auszubildende des Forstamts Ettenheimmünster und weitere Freiwillige gefolgt. Bei spätsommerlichen Temperaturen machten sie sich mit Eifer an die Arbeit.

"Es ist wichtig, den optimalen Lebensraum für Orchideen, nämlich wechselfeuchte Wiesen und Trockenrasen, regelmäßig zu mähen und eingewanderte Pflanzen zu entfernen", erklärt Lothar Krikowski vom BUND. Springkraut und Goldrute seien sogenannte invasive Neophyten, die den einheimischen Pflanzen den Lebensraum streitig machten und damit die Artenvielfalt bedrohten. Die selten gewordenen Wiesenflächen seien für zahlreiche Insekten wie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen zu einem unverzichtbaren Lebensraum geworden.

Yvonne Flesch, Projektleiterin der "Herzenssache Natur" beim Naturpark, freute sich, dass die Beteiligung an der Aktion seit ihrem Beginn im Jahr 2011 immer gut war und dankte den Freiwilligen für ihr Engagement. "Der ehrenamtliche Einsatz hilft nicht nur der Natur, sondern stärkt auch den Zusammenhalt der Menschen und ihre Verbundenheit mit ihrer Schwarzwälder Heimat", ist sich Flesch sicher. "Auf unsere Partner hier vor Ort, das August-Ruf-Bildungszentrum und das Forstamt Ettenheimmünster, ist immer Verlass."

Flesch und Krikowski würden sich aber auch über weitere Helfer bei der Landschaftspflege freuen – denn ehrenamtliche Arbeit stehe leider oft nicht hoch im Kurs.

Zwei weitere von insgesamt sechs "Herzenssache-Natur"-Aktionen, die im Rahmen der achten Auflage in diesem Jahr über die Bühne gehen, stehen noch aus. Bei der "Himmlischen Trockenmauerpflege" in Bühlertal am Dienstag, 23. Oktober, werden die historischen Trockenmauern zwischen den Weinreben auf dem Engelsberg von Brombeer- und Efeugestrüpp befreit, um den Lebensraum unter anderem für Gottesanbeterin, Eidechse, Schlingnatter oder seltene Farne zu sichern. Unter dem Motto "Ortenauer Landschaftspflegetag" findet am Samstag, 17. November, eine Aktion in Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis statt. Dabei geht es laut den Verantwortlichen darum, Gehölze zurückzuschneiden oder zu entfernen, um die Lebensbedingungen für viele Pflanzen und Tiere zu verbessern. Wer Interesse hat mitzuhelfen, kann sich unter Telefon  07223/9 57 71 50 beim Naturpark melden.

Weitere Informationen: www.naturparkschwarzwald.de